Die gute Nachricht: Klopapiermangel und leergefegte Regale müssen wir im Supermarkt aktuell nicht mehr befürchten. Die schlechte Nachricht (wahrscheinlich hast du es bereits geahnt): Wir müssen an der Kasse spürbar tiefer in die Tasche greifen, denn die Lebensmittelpreise haben deutlich angezogen. Demnach waren die Preise im April fast 5 Prozent höher als im März. Das bestätigt das Statistische Bundesamt. Im Vergleich zum Monat April 2019 legten die Preise sogar um 10 Prozent zu, so die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI). Folgende Warengruppen sind besonders betroffen:
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Gemüse
Wer sich gesund ernähren will, muss am tiefsten in die Tasche greifen: Die Preise für Gemüse stiegen zwischen 26 und 30 Prozent. Bei einigen Gemüsesorten explodierten die Preise, beispielsweise bei Zucchini (plus 92 Prozent), Brokkoli (plus 69 Prozent) und Blumenkohl (plus 63 Prozent). Auch Kohlrabi (plus 62 Prozent) und rote Paprika (plus 56 Prozent) sind aktuell deutlich teurer als noch im Vorjahr. Kopf- und Eissalat sowie Spargel kosteten im April 2020 rund ein Drittel mehr als noch 2019. Eine Ausnahme sind Kartoffeln: Die sind jetzt deutlich günstiger, was daran liegt, dass das Pommes-Frites-Geschäft mit Restaurants nahezu ausgefallen ist.
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Obst
Um fast 15 Prozent zogen die Obstpreise und hier insbesondere Zitrusfrüchte (plus 30 Prozent) an. Vor allem Orangen erfreuen sich einer hohen Nachfrage. Für Tafelbirnen müssen wir fast 30 Prozent mehr zahlen und Äpfel kosten rund ein Viertel mehr als im April 2019.
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Fleisch
Wurst, Geflügel und Fleisch verbuchten einen Preiszuwachs von 42 Prozent. Besonders Schweinefleisch ist teurer geworden.
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Milchprodukte
Entwarnung gibt es zumindest an der Milch- und Butterfront: Die Preise blieben nahezu unverändert. So kostet ein 250 g-Päckchen Deutsche Markenbutter auf Discountniveau zwar durchschnittlich 1,45 Euro und damit 10 Ct mehr als im März. Im Vergleich zum April 2019 sind es aber 4 Cent weniger. Für Käse muss man 3,1 Prozent mehr berappen.
Angestiegen sind die Preise für Gemüse und Obst, weil die Landwirtschaft in dem ohnehin schon hart umkämpften Markt zusätzlich unter der anhaltenden Trockenheit leidet. Außerdem gibt es wegen der Corona-Reisebeschränkungen ein Mangel an Erntehelfern.