VERRÜCKTE TRANSFERS

Die kuriosesten Ablösesummen im Fußball

von Philipp Grabowski

Im Profi-Fußball sind Transfers für siebenstellige Beträge völlig normal. In den unteren Ligen dagegen muss man sich kreativere Ablösen überlegen…

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15 Kilo Würstchen

Beim Ringen um den rumänischen Verteidiger Marius Cioara ging es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst. 15 Kilogramm Schweinswürste betrug nämlich die Ablösesumme, die Viertligist Regal Hornia an Erstligist UT Arad überweisen musste, um einen Transfer schmackhaft zu machen. Lange spielte Cioara jedoch nicht für Regal Hornia, denn irgendwann hatte dieser die Wurstwitze satt und entschloss sich kurzerhand, nach Spanien auszuwandern. „Die Hänseleien wurden mir zuviel. Ich fühlte mich beleidigt“, so der Rumäne.

2
30 Trainingsanzüge

Bei Zat Knight stand 1999 nicht nur ein Trikotwechsel, sondern gleich ein ganzer Kleidungswechsel auf dem Programm. Für 30 Trainingsanzüge wurde der Innenverteidiger im Alter von 19 Jahren an den Fulham FC verkauft. Ein Win-Win-Deal: Der Amateurverein Rushall Olympic aus der Nähe von Wolverhampton erhielt hochwertige Trainingskleidung aus dem Luxuskaufhaus Harrods – und Fulham ein spannendes Talent. Sechs Jahre nach seinem Wechsel sollte Knight noch einmal für Furore sorgen. Der 1,98-Meter-Hüne schaffte nämlich im Trikot der Cottagers den Sprung in die englische Nationalmannschaft und spielte eine 4,7 Millionen Euro Ablöse beim späteren Wechsel zu Aston Villa ein. Wie viele Trainingsanzüge man dafür wohl kaufen könnte…

3
50 Fußbälle

Verteidiger Roger Fallas schnürte bis 2013 beim AS Puma (heißt wirklich so) in der zweiten Liga in Costa Rica die Fußballschuhe. Als sein Vertrag auslief, wurde der Erstligist Universidad de Costa Rica auf den damals 26-Jährigen aufmerksam. Da Vereine im Unterhaus der Primera Division Clausura in der Regel finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, bat der damalige technische Leiter des Klubs, Rigoberto Chinchilla, um eine besondere Ablösesumme: 50 Fußbälle. Ein Jahr nach dem Wechsel kehrte der heute 33-jährige Fallas zurück zum AS Puma, wo er heute noch spielt.

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75 Kilo Shrimps

Die Stärke von Kenneth Kristensen? Der Stürmer schoss im Jahr 2002 Tore wie am Fließband für den norwegischen Drittligisten Vindbjart. Die Schwäche von Kenneth Kristensen? Die Vorliebe für die leckeren Meeresfrüchte auf der norwegischen Urlaubsinsel Flekkeroy. Kristensens Essens-Lust ärgerte den Vindbjart-Vorsitzenden Vidar Ulstein derartig, dass er ihn erkaufen wollte. Und wer schnappte sich den Stürmer? Der Flekkeroy IL! Doch es sollte noch kurioser kommen, denn Vindbjart verlangte als Ablöse Kristensens Körpergewicht in Shrimps. Flekkeroy-Manager Rolf Guttormsen: „Ich hatte keinen blassen Schimmer, ob es ernst oder spaßig gemeint war.“ Am Ende wechselte Kristensen dann tatsächlich für 75 Kilo Schrimps auf die Insel.

5
Eine Pizza pro Woche

Jede Woche Pizza? Die Fans von Werder Bremen kennen das. Doch Spaß beiseite: Für den ehemaligen Profi Bard Erik Olsen war das italienische Nationalgericht der Grund für sein Comeback auf den Fußballplatz. Denn mit einer Pizza pro Woche überredete 2005 der nor­we­gi­sche Fünft­li­gist Tronvik FK den Stürmer, der eigentlich schon seine Karriere beenden wollte, wieder auf den Rasen zurückzukehren. „Ich kann nicht einfach von heute auf morgen komplett aufhören. Ich bin deshalb froh, dass mich Tronvik will“, so der langjährige Stürmer des damaligen norwegischen Zweitligisten Moss FK.

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Philipp Grabowski