Wie glücklich macht Geld?

Ein Sack voller Wärme zu Weihnachten

von Zaster Redaktion

Martin J. Krug ist ein erfolgreicher Medienmanager. Er ist bestens vernetzt, kennt die Schönen und Reichen und kann feiern. Aber der Münchner Impressario hat auch eine andere Seite. Eine leise, herzliche.

Am Nikolaustag zeigte er sie wieder: Im Hofgarten der bayerischen Metropole überraschte er einen Obdachlosen mit Tee, Currywurst/Pommes und einem neuen Schlafsack. Es war ihm „eine Herzensangelegenheit“ schrieb er auf Facebook. Es gab für ihn viel Applaus, auch von mir.

Es sind diese kleinen Zeichen in einer oft kalten Welt, die gut tun. Auch ich kenne von meinen Runden mit unserem Hund diverse Obdachlose vom Sehen. Im Sommer übernachten sie oft am Rheinufer, im Winter suchten sie schon mal in nicht abgesperrten Bankfilialen nach Wärme. Als ich vorgestern bei der letzten abendlichen Runde mit meinem Hund dort einen der Obdachlosen entdeckte, sprach ich ihn an.

Er hatte Spaß an meiner kleinen französischen Bulldogge, früher war er selbst Hundebesitzer gewesen. Damals, als er noch ein „richtiges Leben“ führte wie er mir erzählte. Es folgte die typische Abwärts-Spirale aus Scheidung, Arbeitslosigkeit, Ladendiebstahl. Irgendwann landete er auf der Straße.

Ich ging nach Hause, vorbei an festlich geschmückten Vorgärten. Mir kam mein Top-Schlafsack von Millet-Mountain, dem Hersteller, dem auch Bergsteiger-Legende Reinhold Messner bei seinen Touren vertraute, in den Sinn. Ich hatte ihn mal zu einem Geburtstag von Freunden geschenkt bekommen, war aber seitdem immer in die Wärme gefahren. Ich holte den originalverpackten Schlafsack aus dem Keller und besorgte beim Imbiss um die Ecke: Currywurst/Pommes und einen Tee. So wie Martin aus München, der mich mit seiner Aktion inspiriert hatte. Danke dafür!

Beladen kehrte ich zur Bankfiliale zurück. Der Mann war sprachlos und hatte Tränen in den Augen. Ich wünschte warme Weihnachten. Er nannte mich einen Engel und gab mir Gottes Segen mit auf den Heimweg. Wahre Weihnachten haben wenig mit Geld zu tun, sondern mit Glück.

PS: Frank Behrendt ist gerne online, aber er schaltet auch gerne mal komplett ab. Deshalb macht er auch mit seiner ZASTER-Kolumne eine Sendepause. Ab der 2. Januarwoche 2019 meldet er sich hier zurück. Bis dahin allen Lesern eine gute Zeit.

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Zaster Redaktion
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