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Der Blick aus Zürich

„It’s the economy, stupid!“

von Mikey Fritz

Zum Ende des Jahres machen wir das Portfolio wetterfest. Die Begründung ist einfach: «It’s the economy, stupid!» Denn die Rallye an den Aktienmärkten im laufenden Jahr resultierte im Kern aus der Stärke der US-Volkswirtschaft, die alle anderen über Wasser hielt, da weder Europa noch China eine dominante Equity-Story lieferten. Doch die Anzeichen mehren sich nun, dass die USA zu schwächeln beginnen.

Die Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarktes gibt ein klares Signal. Die US-Wirtschaft hat bisher alle Skeptiker widerlegen können und wuchs stark, obwohl das Zinsniveau das höchste Niveau seit 2007 erreichte und die Geschäftstätigkeit ausbremste. Eine beeindruckende Resilienz, die nun aber zu Ende geht. Denn der Arbeitsmarkt hat gedreht.

Fakt ist auch: 

Der Arbeitsmarkt ist kein Frühindikator, sondern ein nachlaufender Indikator. Wir wissen daher, dass die Wirtschaftsabkühlung in den USA längst im Gang ist, was sich auch an der gewandelten Argumentation der Federal Reserve und in der grössten Revision der neu geschaffenen Stellen widerspiegelt. Bleibt die Frage: Ist die Wende am Arbeitsmarkt eventuell ein Fehlsignal? Dagegen spricht die Historie. Der US-Arbeitsmarkt hat in den vergangenen 50 Jahren nicht ein Fehlsignal gehabt. Wenn der Markt drehte, dann drehte er auch. 

Kein Grund zur Eile

Niesen die Amerikaner, bekommt der Rest der Welt eine Erkältung. Die Ansteckung dauert etwas, denn volkswirtschaftliche Trends werden in Quartalen und Jahren gemessen, weswegen die Börse genug Zeit hat, um sich anzupassen. Was aber nicht bedeutet, dass man warten sollte. Ein Beispiel: Die besten Preise bei den Staatsanleihen haben Sie im vergangenen Oktober angeboten bekommen. 

Dass der Aktienmarkt in der Zwischenzeit weitergelaufen ist, ist ebenfalls der klassische Verlauf. Der Peak am Aktienmarkt kommt im Vorfeld einer Rezession immer weit nachdem der Anleihemarkt bereits gedreht hat. Insofern ist jetzt die Zeit gekommen, um das Portfolio auf die Veränderungen vorzubereiten.  

Nur Staatsanleihen sind wirklich sicher

Bekommen wir eine ausgeprägte Rezession, helfen nur Staatsanleihen. Und zwar Staatsanleihen höchster Qualität, denn das Kapital fliesst in einer Rezession nicht nur vom Aktienmarkt in den Anleihemarkt, sondern auch innerhalb des Anleihemarktes, der deutlich grösser als der Aktienmarkt ist, von den schwachen zu den besten Bonitäten. Man kauft in der Rezession also nicht Griechenland, sondern Deutschland. Und dabei spielt es keine Rolle, dass die griechischen Staatsanleihen eine höhere Rendite als die vergleichbaren deutschen Staatsanleihen haben. Das werden sie immer haben, aber wenn man den Schutz einer Staatsanleihe braucht, dann werden die deutschen Staatsanleihen gekauft und die griechischen Staatsanleihen verkauft. Auch sollte man mit Käufen nicht darauf warten, dass man die Staatsanleihen benötigt, denn es gilt:

Anleihen kauft man, wenn man kann, nicht wenn man muss. Der einfachste Trade am Anleihemarkt ist, dass man langlaufende Staatsanleihen kauft, wenn die erste Zinssenkung kommt und diese Anleihen wieder verkauft, wenn die erste Zinserhöhung kommt. Man wählt langlaufende Staatsanleihen, weil sich über die lange Laufzeit ein Hebel im Kurs ergibt, der zusätzlich zum Kupon wirkt, der in der Regel fest vereinbart ist. Die Daumenregel ist dabei: 

Welche Anleihen sind die richtigen?

Je länger die Restlaufzeit, desto höher der Hebel. Und dieser Hebel kann im Verhältnis zu den fest vereinbarten Kuponzahlungen erheblich sein. Ein Beispiel: Sind Sie unseren ersten Empfehlungen im Herbst 2023 gefolgt und haben 10-jährige T-Notes mit einer Rendite auf Endfälligkeit von 5 % p. a. gekauft, dann haben Sie in der Zwischenzeit nicht nur fast einen vollständigen Kupon verdient, sondern der Kurs der Anleihe hat sich zusätzlich um mehr als 10 % gesteigert. 

Eine Bewegung, die daraus resultiert, dass der Markt die Rendite auf Endfälligkeit dieser Anleihen an das herrschende Marktzinsniveau anpasst, das aktuell unter 4 % p. a. liegt. Doch aufgepasst: Die Kursgewinne verschwinden immer zum Ende der Laufzeit, denn getilgt wird in der Regel zu Pari. Wer diese Zusatzperformance vereinnahmen will, muss vor Endfälligkeit verkaufen. Wie das geht und wie das richtige Timing ist, das kannst du im Zürcher Finanzbrief lesen.  

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Seit mehr als 25 Jahren arbeitet Mikey Fritz an der Börse. Seine Karriere begann er als Wirtschaftsredakteur für die n-tv „Telebörse“. Es folgte die Gründung der FM Research in Berlin, welche Privatkunden und institutionelle Kunden mit eigenem Kapitalmarkt-Research beriet. Vor 15 Jahren setzte er einen neuen Schwerpunkt auf das Portfoliomanagement bei großen Vermögensverwaltern in der Schweiz und Deutschland sowie auf die Beratung von Finanzinstituten. Die Redaktion des Zürcher Finanzbriefes ist und bleibt aber sein Steckenpferd.