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HELFEN HILFT

Hilfe für die Ukraine. Was, wie und wo?

von Isabella Müller-Reinhardt

Panzer rollen. Bomben schlagen ein. Unschuldige Menschen sterben. Und wir sitzen in unseren warmen Wohnzimmern und fühlen uns hilflos und nutzlos. Aber das sind wir nicht. Wir können durchaus einiges tun. Wollte Putin mit seinem Angriffskrieg auch unsere Gesellschaft spalten? Oder Europa destabilisieren? Genau das Gegenteil hat er erreicht. Wir müssen auch weiterhin zusammenhalten und an einem Strang ziehen. Und wir müssen die Menschen in der Ukraine mit allem was wir haben unterstützen.

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Geldspenden

Jede Hilfsorganisation hat Spendenkonten eingerichtet. Aber da es leider immer auch schwarze Schafe gibt, informiert euch vorher, wem Ihr möglicherweise Geld überweist.

In dieser Liste findet ihr sämtliche vertrauenswürdige Organisationen

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Sachspenden

Kleidung

Mit einem kleinen Notfallkoffer flüchten die Menschen vor dem Krieg. Sowohl in der Ukraine als auch in Polen hat es momentan Nachts Minusgrade. Die Menschen, allen voran Frauen und Kinder benötigen Winterkleidung, warme Decken, Schlafsäcke und Isomatten, Regenponchos, Thermowäsche. Mit Blusen oder Sommerhosen ist niemandem geholfen. Packt die Kleidung am besten in große Müllsäcke. Sie sind verschließbar, schützen auch vor Nässe und sind leicher zu transportieren als unhandliche Umzugskartons.

Haltbare Lebensmittel

Da Geflüchtete weder Topf noch Herd haben, sind Nudeln und Reis zwar gut gemeint aber wenig hilfreich. Kauft lieber Zwieback, Knäckebrot, Kekse, Schokolade, Nüsse, Trockenobst oder Müsliriegel. Ganz wichtig ist auch Babynahrung, wie Milchpulver oder kleine Gläschen.

Hygieneartikel

Ganz wichtig: Windeln. Wer schon mal mit Baby oder Kleinkind verreist ist, weiß wie schnell die Windelpackung leer ist. Aber auch Feuchttücher, Zahnpasta, Zahnbürsten, Seife, Desinfektionsmittel, Taschentücher und Handtücher können die Geflüchteten dringend gebrauchen.

Medikamente

Bitte denkt daran, auch viele Kinder sind auf der Flucht. Wenn Ihr Schmerzmittel, wie Paracetamol oder Ibuprofen spendet, kauft bitte noch eine Flasche Fiebersaft. Ebenso Pflaster, Verbandsmaterial, Mittel gegen Durchfall, Vitamin C, und Spritzen werden von allen Hilfsorganisationen gesammelt.

Sonstiges

Überlegt euch, was ihr im Notfall bräuchtet. Was würdet ihr in Euren Notfallrucksack packen?

Zum Beispiel: Taschenlampen, geladene Powerbanks, Batterien, Funkgeräte, Einweggeschirr, Feuerzeug.

Wohin damit?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei privaten Sammelaktionen die Bereitschaft zu Helfen größer ist als die Spenden irgendwo anonym abzugeben. Wenn du die Zeit und Möglichkeit hast, sprich die Menschen in deinem direkten Umfeld an. Freunde, Kollegen, Familie. Viele Leute sind verunsichert. Sie wissen nicht, was sie spenden sollen oder haben nicht die Möglichkeit die Dinge zu transportieren. Auch Vertrauen spielt hier eine große Rolle: „Wem überreiche ich die Spenden?“ In nahezu jeder großen Stadt gibt es eine ukrainische Kirchengemeinde. Google hilft! Fahrt hin, redet mit den Helfern vor Ort. Erkundigt euch nach den Lagermöglichkeiten. Ich weiß von einigen Sammelstellen, die keinen Platz mehr für Kleiderspenden haben. Hilfe ist wichtig aber sie muss koordiniert sein. 

Betten

Außerdem habe ich eine großartige Organisation gefunden, die Unterkünfte für Geflüchtete vermittelt. Hier könnt ihr Betten bzw. Wohnraum zur Verfügung stellen. Und wenn es nur eine Schlafcouch für zwei Wochen ist. Die Seite gibt es mittlerweile auch in englischer, ukrainischer und russischer Sprache. 

Wir werden mit unserer Hilfe und Solidarität diesen Krieg nicht stoppen. Aber wenn der Westen, die Länder, die Unternehmen und jeder einzelne von uns weiterhin so geeint gegen Putin vorgeht, ist das womöglich unsere schärfste Waffe. 

ein Artikel von
Isabella Müller-Reinhardt
Isabella Müller-Reinhardt

Die in Madrid aufgewachsene Münchnerin arbeitet seit mittlerweile mehr als zwanzig Jahren als Sportmoderatorin für verschiedene deutsche und englische Fernsehsender. Zu den Stationen Müller-Reinhardts zählen unter anderem ARD, ITV, Sport1, Sky und Arena. Zudem plaudert sie in einem Podcast über „Weiberkram“, schreibt diverse Sportkolumnen und hat mit "Mensch Trainer" im Sommer 2020 ihr erstes Buch veröffentlicht.