Kontoumzug leicht gemacht Teil 1

So findest du das beste Girokonto!

von Zaster Redaktion

Kontoführungsgebühren, hohe Gebühren bei Geldabhebungen, Kosten für die Kreditkarte und hohe Dispozinsen? Wenn dies auf dein Girokonto zutrifft, ist ein Vergleich mit anderen Angeboten überfällig.

Durch die Niedrigzinsphase der letzten Jahre gebeutelt, erhöhen viele Banken ihre Gebühren. Beim Erfinden gut versteckter Kontokosten sind die Banken dabei äußerst kreativ: Jahresgebühren für die EC-Karte, kostenpflichtige Schalter-Überweisungen oder sogar Gebühren, wenn der Kunde Bargeld am Automaten der eigenen Bank zieht. Aktuell sollen nur noch 23 von 270 Konten gebührenfrei sein, hat die Zeitschrift „Finanztest“ vor kurzem untersucht. Die Tester verglichen dazu Kontomodelle von 119 Banken, und fanden dabei nur 23 Girokonten, die ohne Bedingungen wie monatlichen Geldeingang gratis waren. Von diesen Gratis-Konten waren wiederum nur 14 in ganz Deutschland verfügbar, die übrigen lediglich regional. Aus diesem Grund raten immer mehr Verbraucherschützer, das eigene Konto auf neue Gebühren zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Auf was du dabei achten solltest, sagt dir ZASTER.

Direkt- oder Filialbank?

Wechselwillige Kunden haben die Wahl zwischen verschiedenen Kontomodellen. Eines der wichtigsten Kriterien dabei: Muss es eine Filialbank sein oder reicht auch eine Direktbank? Direkt ist in der Regel günstiger – aber nicht unbedingt besser: Obwohl inzwischen auch nahezu jede Filiallbank reine Online-Konten anbietet, weisen diese durch ihr mehr oder weniger großes Filialnetz eine komplett andere Kostenstruktur auf. So ein Vor-Ort-Angebot – wie es vor allem die Sparkassen nahezu flächendeckend bieten – ist natürlich teurer als der Betrieb eines Callcenters. Diesen Kostenvorteil geben die Direktbanken mehr oder weniger an ihre Kunden weiter. Viele punkten daher mit sehr niedrigen Kosten, während man bei einer klassischen Bank auf mindestens 35 Euro Gebühren pro Jahr kommt, bei einigen Banken kommen sogar dreistellige Beträge zusammen. Filialbanken haben dafür den Vorteil der persönlichen Kundenbetreuung. Wenn du gerne das persönliche Gespräch suchst und deine Kontoauszüge selbst drucken möchtest, bist du bei einer Filialbank besser aufgehoben – wenn sie nicht gerade die örtliche Dependance dicht gemacht hat. Wer du Bankgeschäfte also vor allem am Computer oder übers Smartphones erledigst, brauchst du sicher kein Filialnetz oder Kontoauszugsdrucker.

Die 5 wichtigsten Kriterien bei der Kontowahl

Darüber hinaus unterscheiden sich die Angebote hinsichtlich Ausstattung, Gebühren oder Höhe des Dispozins. Da ist es dafür hunderte unterschiedlicher Kombinationen gibt, lohnt sich ein Girokonto-Vergleich, wie ihn zum Beispiel Finanztipp oder Check24 anbieten. Die verschaffen dir mit wenigen Klicks einen Überblick, welches Konto bei welcher Bank am besten zu deinem Leben und deinen Vorstellungen passt. Folgende Punkte sind dabei entscheidend:

1. Bargeld-Beschaffung

In Deutschland lässt sich noch nicht alles digital abwickeln, du wirst also mittelfristig weiter Bargeld brauchen. Bevor du also ein neues Konto eröffnest und zum Abheben jedes Mal durch die halbe Stadt fahren musst, erkundige dich über den Standort des nächsten Geldautomaten der Bank. Einen solchen Service bietet zum Beispiel das Örtliche an. Die Suche ist trotzdem etwas tricky, da du zum Beispiel bei Direktbanken immer erst herausfinden musst, mit welchen Banken sie kooperieren oder ob sie zum Beispiel zur „Cash Group“ gehören. Denn Direktbanken unterhalten, wenn überhaupt, kaum eigene Automaten, bieten dafür aber das Abheben über Visa oder Mastercard an. Obendrein erweitern viele Banken ihre kostenlosen Auszahlungsmöglichkeiten etwa durch die Möglichkeit, sich in Supermärkten wie Rewe, Edeka und Penny sich Bargeld auszahlen lassen. Das ist allerdings oft an einen Mindesteinkaufswert gekoppelt.

2. Kontogebühren

Bei den meisten Konten fallen Grundgebühren sowie andere nutzungsabhängige Gebühren an, etwa für Überweisungen. Nur wenige sind kostenlos, vor allem für Jugendliche oder Studenten. Kostenlos bedeutet dabei, dass sowohl die Kontoführung als auch die Girokarte und Online-Banking nichts kosten. Für Extras wie Papier-Überweisungen oder Telefonservice fallen in der Regel weiterhin Gebühren an. Auch die Kreditkarte ist nicht bei allen gratis mit drin. Darüber hinaus finden sich bei vielen vermeintlich kostenlosen Konten im Kleingedruckten einige Haken. Bei der Postbank gibt es beispielsweise zwar ein kostenloses Konto – aber nur bei einem monatlichen Geldeingang von 3000 Euro oder mehr. Also genau hinschauen!

3. Zinsen

Abhängig vom Kontostand fallen bei jeder Bank andere Zinsen an. Habenzinsen sind seit Jahren out, selbst auf Tagesgeldkonten sind sie kaum noch der Rede wert. Dafür schlagen einige Banken umso heftiger bei den Dispozinsen zu, also wenn der der Kontostand ins Minus rutscht. Zinssätze von 15 Prozent oder mehr sind keine Seltenheit. Wenn du also gerne mal überziehst, achte auf einen möglichst niedrigen Dispozinssatz.

4. Kreditkarte

Bist du viel im Ausland oder geschäftlich unterwegs? Dann ist eine Kreditkarte hilfreich, zum Beispiel beim Buchen von Hotels und Mietwagen. Aber nur wenige Banken bieten kostenlose Kreditkarten an, die meisten verlangen zusätzliche Gebühren.

5. Umstiegsboni

Viele Banken wollen dir den Wechsel schmackhaft machen und locken mit attraktiven Geschenken in Form von stattlichen Gutscheinen, Startgutschriften und anderen Prämien. Davon solltest du deine grundsätzliche Entscheidung aber nicht abhängig machen. Langfristig zählen die besten Kontokonditionen.

Fazit

Das perfekte Konto für jeden gibt es nicht. Welches Konto für dich das Beste ist, hängt maßgeblich von deinen persönlichen Lebensumständen ab. Spezielle Internet-Vergleichsrechner helfen dir dabei, das Richtige mit wenigen Klicks zu finden. Zweite gute Nachricht: Der Umstieg auf ein neues Konto samt aller Daueraufträge und Lastschriftverfahren ist keine Raketenwissenschaft. Mehr dazu im zweiten Teil.

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Zaster Redaktion
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