Kippen, Kaffee, Knüppel

Was dich deine Gewohnheiten tatsächlich kosten

von Nils Matthiesen

Täglich eine Stulle beim Bäcker oder lecker Kaffee bei Starbucks? Kostet nicht die Welt – könnte man zumindest meinen. Auf lange Sicht sind es aber gerade die kleinen, regelmäßigen Dinge, die dir das Geld aus der Tasche ziehen.

Der Start in ein neues Jahr ist eine gute Gelegenheit, seine Gewohnheiten zu überdenken. Damit sind nicht allein typische Dinge wie gesünderes Essen, mehr Gelassenheit und sportliche Betätigungen gemeint, sondern auch die, die dein Geld betreffen. Denn eins steht fest: Das Gefühl, mehr als genug Zaster zu haben, kommt eher selten vor. Die Frage ist doch viel mehr, wohin das ganze Geld wandert, denn allzu oft ist am Monatsende kaum noch etwas übrig. Vor allem Berufseinsteiger, Azubis und Studenten müssen oft jeden Groschen zweimal umdrehen. Dabei lässt sich schon mit kleinen Anpassungen eine Menge Geld sparen, dass du dann zum Beispiel auf die hohe Kante legen kannst.

Die Schnurrbart-Formel

Nehmen wir einmal das Beispiel Zeitung. Angenommen, du kaufst dir jeden morgen für den Weg ins Büro ein Exemplar für 1 Euro. Das tut im Portmonee nicht weh, langfristig kommt aber ein ganzer Batzen Geld zusammen. Der US-Blogger Mr. Moneymustache hat für die tatsächlich entstehenden Kosten durch bestimmte Ausgaben schon vor einiger Zeit eine Formel entwickelt:

  • Um einen wöchentlichen Aufwand zu berechnen, der sich über zehn Jahre erstreckt, multipliziere den Preis mit 752.
  • Für einen monatlichen Aufwand, multipliziere mit 173.

Was fehlt ist die Formel für tägliche Ausgaben, die ZASTER in seinem Labor für dich kalkuliert hat:

  • Um einen täglichen Aufwand zu berechnen, der sich über zehn Jahre erstreckt, multipliziere mit 3.760.

Die Formel stellt natürlich nur einen Anhaltspunkt dar, der dir hilft, die Kosten für bestimmte, regelmäßige Ausgaben über einen Zeitraum von 10 Jahren zu berechnen. Dabei kommen interessante Zahlen heraus. Um beim Beispiel Zeitung zu bleiben: Wer sich täglich informiert, weiß dann vielleicht, was auf der Welt so passiert, hat aber nach 10 Jahren 3.760 Euro weniger auf dem Konto. Zugegeben, das Zeitungs-Beispiel mag nicht das Beste sein, weil immer weniger Menschen auf die Idee kommen, eine Zeitung zu kaufen. Es zeigt aber anschaulich, wie stark sich kleine, regelmäßige Beträge im Laufe der Zeit summieren. Anstatt also mehr zu arbeiten und auf eine Gehaltserhöhung zu hoffen, ist es oft ratsamer, seine Finanzen zu checken und Geld-Gewohnheiten zu überprüfen. Jeder Mensch ist anders, aber vielleicht treffen folgende Beispiele auf dein Leben zu.

Deine Kaffee-Routine

Wenn du dir täglich einen Kaffee beim Bäcker gönnst, solltest du dich zumindest nie über Geldprobleme beschweren. Angenommen, der Kaffee kostet 2,50 Euro. Dann kostet dich das in zehn Jahren gut 9.400 Euro. Die günstigere Alternative: Kauf dir einen Thermobecher für 15 Euro und brühe deinen Kaffee selbst. Denn der kostet dich pro Tasse nur 10 Cent.

Täglich Essen gehen

Das morgendliche Brötchen beim Bäcker? Und dann noch in der Mittagspause zum Italiener oder in ein anderes Restaurant? Praktisch und (hoffentlich) lecker. Aber ein teures Vergnügen. Angenommen, du gibst dafür täglich 15 Euro aus, sind das in zehn Jahren unfassbare 56.400 Euro. Sicher musst du essen. Wenn du dir aber selbst deine Stullen schmierst und dir für mittags etwa einen Salat mitbringst, ist locker eine Ersparnis von 10 Euro pro Tag drin.

Eine Packung Kippen

Rauchen ist rein rational betrachtet ohnehin der größte Schwachsinn. Abgesehen davon, dass du deine Gesundheit ruinierst und die Umwelt verpestest, kostet dich der Spaß beim Konsum einer Packung Zigaretten täglich (Marlboro 7 Euro) nach zehn Jahren gut und gerne 26.320 Euro.

Wasser in Flaschen

Einverstanden, ein Sixpack Wasser beim Discounter kostet nicht die Welt. Im Gegensatz zu Leitungswasser ist es aber immer noch schweineteuer. Von Nobelmarken wie Perrier oder San Pellegrino müssen wir nicht erst anfangen. Ein Liter Wasser kostet im Supermarkt rund 50 Cent pro Liter. Wenn du also täglich zwei Liter trinkst, kostet dich das nach zehn Jahren 3.760 Euro. Eine Stange Geld wenn man bedenkt, dass du für ein Euro rund 500 Liter Leitungswasser bekommst, das darüber hinaus sogar gesünder und umweltfreundlicher als Mineralwasser ist.

Teure Verträge

Unfassbare 48 Milliarden Euro verschleudern die Deutschen durch teure Verträge – das behauptet der Geldverschwendungsreport 2018 des Vergleichsportals Verivox. Selbst, wenn die Summe zu hoch gegriffen sein sollte, verplempern tatsächlich viele unnötig Geld durch zu teure Verträge. Entweder, weil sie teure Altverträge einfach weiterlaufen lassen oder beim Abschluss unnötige Fehler begehen. Dabei kostet es nur einige Stunden Zeit pro Jahr, um womöglich Hunderte oder sogar Tausende Euro zu sparen. Wechsel sind alles andere als kompliziert, über Vergleichsportale im Internet ist das mit wenigen Mausklicks schnell erledigt.

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ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.