Egal, ob du für dein frisch geborenes Baby oder für Paten, Neffen oder Cousinen sparen willst. Geld für Kinder anzulegen ist nie verkehrt. Das zahlt sich vor allem dann aus, wenn der Nachwuchs die ersten Schritte außerhalb des elterlichen Elternhauses macht und etwa ein Studium beginnt. In diesem Fall entsteht oft eine fatale Mischung aus hohen Ausgaben und geringem Einkommen. Doch was solltest du bei der Geldanlage für Kinder beachten? ZASTER präsentiert die wichtigsten Tipps.
Tipp 1: Je früher, desto besser
Es gibt kein „zu früh“, wenn es ums Sparen geht. Weder bei dir noch bei einem Kind. Denn dadurch profitiert das Kind von der Magie des Zinseszinses. Also Gewinne, die durch Zinsen entstehen. Je früher du anfängst, desto mehr profitierst es von diesem Effekt. Investoren-Legende und Milliardär Warren Buffet bringt es auf den Punkt: „Reichtum aufzubauen ist ein Marathon, kein Sprint. Disziplin ist der wichtigste Bestandteil.“ Geduld und langer Atem seien elementar. Bis sich eine Anlage gut entwickelt, kann es Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Für ein Baby ein unschätzbarer Vorteil. Denn wenn du mit der Geburt anfängst, regelmäßig mithilfe eines Sparplans jeden Monat ein wenig Geld anzusparen (etwa 25 Euro), sollte nach 18 Jahren ein stolzer Betrag dabei herauskommen. 7 Prozent Rendite pro Jahr sind durchaus realistisch. Unterm Strich hätte dein Kind dann über 10.000 Euro bei Volljährigkeit zu Verfügung. Nicht schlecht, oder?
Tipp 2: Besser riskant als konservativ
Auch wenn du es vielleicht aus deiner Jugend kennst: Leg das Geld für dein Kind aktuell nicht auf einem Sparbuch an. Auch Fest- und Tagesgeld, Bausparverträge und viele weitere festverzinste Anlageformen sind keine Optionen mehr. Durch die aktuelle Zinslage verliert das angelegte Geld an Wert, anstatt sich zu vermehren. Um etwa auf die besagte 7 Prozent Rendite zu kommen, musst du ein gewisses Risiko eingehen. Aktien-Fonds und -ETFs sind aus historischer Sicht die besten Anlageformen, um ein Vermögen aufzubauen. In Kombination mit einem Sparplan gibt es kaum eine chancenreichere Anlageformen bei einem langen Anlagehorizont von 15 Jahren und mehr.
Tipp 3: Finger weg von Themenfonds
Nicht alle ETFs und Fonds sind für Kinder geeignet. So solltest du etwa die Finger von sogenannten Themenfonds lassen, die sich auf bestimmte Wirtschafsbereiche wie „grüne Energie“, „Technologie“ oder „Cannabis“ beschränken. Warum? Die Anlageformen sind zu riskant. Wenn du für dein Kind Geld anlegst, dann langfristig.
Trendige Themenfonds neigen dazu, bei Krisen stark abzuschmieren und sind oft nicht sehr liquide. Ist irgendwann der Trend vorbei, sinkt die Liquidität oft noch weiter. Das alles schlägt sich negativ auf die Entwicklung auf. Also besser möglichst breit aufstellen, mit einem Fonds oder ETF der die ganze Welt oder auf großen Indizes wie dem MSCI All Country World Index oder dem FTSE All World Index basieren.
Tipp 4: Ein eigenes Konto fürs Kind eröffnen
Wichtig: Spare für dein Kind nicht auf einem deiner Konten oder in deinem Depot. Eröffne ein neues, das unter dem Namen des Kindes läuft. Läuft das Konto auf deinem Namen, gehört das Geld dir und dein Kind hat keinerlei Anspruch auf das Ersparte, wenn du zum Beispiel vorzeitig ins Gras beißt. In diesem Fall würde das Geld in die Erbmasse fließen und versteuert werden. Zudem bringt es steuerliche Vorteile, so lassen sich etwa die Sparerpauschbeträge von 801 Euro auf mehrere Schultern verteilen. Nicht zuletzt bleiben die Erträge auf dem Konto bis zur Höhe des steuerlichen Grundfreibetrages (9.168 Euro) und der Sonderausgabenpauschale (36 Euro) steuerfrei. Der Haken an der Sache: Mit dem 18. Geburtstag gehört das Geld formal deinem Kind. Nicht unbedingt das beste Alter, um einen Batzen Kohle zu bekommen und damit verantwortungsvoll umzugehen.
Tipp 5: Versicherungen bringen es nicht
Spezielle Versicherungen, die beispielsweise die Ausbildung deines Kindes sicherstellen sollen, sind das Geld nicht wert. Sie „taugen nicht zum Sparen für Kinder“, urteilt zum Beispiel unlängst das Magazin Finanztest. Das Gleiche gilt für Kinderschutzbriefe, die gegen Risiken wie Unfall, Krankheit oder Schulunfähigkeit absichern sollen. Diese sind aus Sicht der Texter „unflexibel, mit hohen Kosten verbunden und oft ohne jede Rendite“.