Wonach der Hahn kräht

Fleischsteuer: Ist das Supermarkt-Hühnchen zu billig?

von Moritz Weinstock

ZASTER-Kolumnistin Isabella Müller-Reinhardt war in verschiedenen Supermärkten unterwegs und hat die Fleisch-Preise miteinander verglichen. Schließlich geht es genau darum derzeit auch im Bundestag.

In Deutschland geben die Menschen im Schnitt 10,3 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Klingt wenig, ist es auch. In nur acht Ländern weltweit sind die Menschen noch sparsamer, was ihr täglich Brot, Obst und Fleisch angeht. Aber woran liegt das? Nun, zum einen kaufen wir gerne billig (Geiz ist geil!) und zum anderen ist vieles von vornherein billig. Zu billig?

Mit genau dieser Frage beschäftigt sich derzeit auch die Bundesregierung. Bauern protestieren und fordern Unterstützung seitens der Politik. Gerade Fleisch und tierische Erzeugnisse sollen teurer werden, auch um die Bedingungen in der Massentierhaltung zu verbessern. Mal ehrlich, ein Huhn, das bei Aldi drei Euro kostet, kann wohl kaum ein würdevolles Leben gelebt haben! Jetzt ist sogar die Rede von einer Fleischsteuer. Der Preisaufschlag für Fleischprodukte soll angeblich bei 40 Cent pro Kilo liegen.

Aber was bedeutet das für uns Konsumenten? Und was kostet Fleisch überhaupt? Ich war heute mal in diversen Supermärkten unterwegs und habe mir die Hühnchen – und die Preisaufkleber – genauer angesehen.

Edeka

  • Kikok, Maishuhn: 9,70 Euro (Kilopreis: 7,99 Euro)
  • Biofino, Bio-Hähnchen: 17,64 Euro (Kilopreis: 14,90 Euro)
  • Wiesenhof, Hähnchen: 7,10 Euro (Kilopreis: 5,79 Euro)
  • Heidegold: 7,48 Euro (Kilopreis: 5,49 Euro)

Rewe

  • Gourmet Geflügel: 6,92 Euro (Kilopreis: 5,79 Euro)

Penny

  • Mühlenhof: 4,51 Euro (Kilopreis: 3,99 Euro)

Aldi

Ein ganzes Huhn gab es hier nicht – dafür aber eine Großpackung Hähnchenschenkel mit Rückenstück.

  • Meine Metzgerei: 2,89 Euro (Kilopreis: 2,63 Euro)

Ob Du jetzt drei oder 15 Euro für ein Kilo Hähnchen zahlst, sei Dir und Deinem Gewissen selbst überlassen. Ich persönlich denke, dass eine Fleischsteuer von 40 Cent pro Kilo absolut fair wäre. Wenn sie denn am Ende auch wirklich bei den Richtigen ankommt: den Tieren. Und wer diese 40 Cent nicht zahlen kann oder will, sollte einfach weniger Fleisch essen. Würde der Umwelt – und auch der eigenen Gesundheit – sicher nicht schaden.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.