Wie glücklich macht Geld?

Der beliebteste Esel der Welt ist über 50 und braucht kein Futter

von Steven Plöger

Es gibt Momente im Business-Leben, die einem ausgelöst durch einen visuellen Anker ein inspirierendes Flashback bescheren. So war es bei mir vor ein paar Tagen, als ich einen beruflichen Termin hatte. Im Eingangsbereich des Unternehmens stand ein herrlich gestalteter großer Deko-Esel.

Den ganzen Tag lang hatte ich fortan ein Kinderbuch im Kopf. Kaum war ich wieder zu Hause, holte ich es bei meiner Tochter Holly aus dem Bücherschrank. „Mein Esel Benjamin“ heißt es.

Obwohl es bereits 1968 erstmals erschienen ist, gilt es immer noch als eines der schönsten Kindergeschichten überhaupt. Der Autor Hans Limmer war einst mit seiner Familie auf die griechische Sonneninsel Rhodos ausgewandert. Den niedlichen Esel, der neben seiner blonden Tochter Susi die Hauptrolle in der Geschichte spielt, gab es damals wirklich. Der schwedische Fotograf Lennart Osbeck machte von der Freundschaft des Kindes mit seinem zotteligen Begleiter zauberhafte Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die immer noch ans Herz gehen.

Das Buch, das als Klassiker des Genres „Kinderbuch mit Fotografie“ gilt, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und inzwischen über zwei Millionen Mal verkauft. Meine beiden Töchter konnten – als sie klein waren – ebenfalls nicht genug bekommen von der wunderbaren Geschichte. Wie oft musste ich mir als es um Geburtstags- oder Weihnachtswünsche ging seinerzeit anhören, dass der allergrößte Traum meiner Mädchen ein Esel wie der niedliche Benjamin wäre.

„Es ist wunderbar, einen kleinen Esel zum Freund zu haben“ ist die anrührende Botschaft des Buches, das im Laufe der Jahrzehnte ganz viele Kinder glücklich gemacht hat. Aber auch Erwachsene, die sich das inzwischen kleiner gewordene Büchlein für schlanke 8,99 Euro wiedergekauft haben. In einer Amazon-Online-Rezension schreibt eine „Lilu7“: „Ich war so glücklich als ich es gefunden habe. Konnte mich nach 40 Jahren noch so gut an die Bilder erinnern. Bin heute die Besitzerin eines echten Esels, der aber Fridolin heißt.“

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Steven Plöger