Sicherheitsmerkmale kennen!

Falschgeld im Umlauf – so erkennst du Blüten

von Anton Kleihues

Wer Falschgeld annimmt, bleibt meist auf den Verlusten sitzen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Diese Sicherheitsmerkmale solltest Du jetzt unbedingt kennen!

Unglaubliche 980 Milliarden sind alle Euroscheine im Umlauf insgesamt wert. Es gibt beinahe 17.000 Banknoten auf der Welt. Erstellt werden diese im Auftrag der Europäischen Zentralbank (EZB) von Druckereien in ganz Europa. Diese sind hermetisch abgeriegelt, staatlich bewacht und gehören zu den wohl sichersten Orten in ganz Europa. Damit das Bezahlmittel sicher vor Betrügern und Fälschern ist, verfügt jeder Euroschein über verschiedene Sicherheitsmerkmale. Fälschung vollkommen zu verhindern ist wohl nicht möglich – sie extrem zu erschweren dafür aber schon. Jetzt ist es einer kriminellen Bande wohl gelungen, eine vergleichsweise große Menge Falschgeld in den Markt zu bringen. In Kassel warnt die Polizei vor 100-Euro-Scheinen, die allenfalls so viel wert sind wie ihr Material. Grundsätzlich sollte man allerdings nicht nur in Kassel sondern überall besonders bei großen Scheinen Vorsicht walten lassen: Wer das Falschgeld einmal angenommen hat, bleibt meist auf dem Schaden sitzen. Die erkannten Scheine wieder auszugeben, ist strafbar.

Die Geschichte des Falschgelds ist fast so alt wie die des Geldes selbst. Erstmals wurde die Herstellung und Nutzung von Falschmünzen mehr als 500 v. Chr. unter Todesstrafe gestellt. Der römischer Kaiser Konstantin verfügte später, dass Fälschern nicht nur das gesamte Vermögen genommen werden solle, sondern sie auch den Feuertod sterben sollten. Der Biss in die Goldmedaillen, den wir heute immer wieder bei den olympischen Spielen miterleben, stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Er wurde genutzt, um unechte Münzen, die meist aus härterem Material waren, von echten zu unterscheiden. Im Mittelalter wurden Münzfälscher in siedendes Öl getaucht. In der jüngeren Geschichte zwang 1925 der portugiesische Fälscher Artur Virgílio Alves dos Reis sein Land in die Knie. Im zweiten Weltkrieg versuchten die Nazis, die britische Wirtschaft mit Falschgeld zu destabilisieren. Jüdische Zwangsarbeiter im KZ Sachsenhausen mussten etwa 140.000 Pfund herstellen. Heute entspräche dies dem Wert von etwa 570 Millionen Euro.

Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, werden echte Scheine heute mit ausgeklügelten Sicherheitsmerkmalen versehen. Dafür sind die Scheine häufig mit Wasserzeichen, Sicherheitsfäden und Hologrammen gespickt. Vereinzelt stellen Behörden in Europa zwar immer wieder Falschgeld sicher, der Umfang ist aber überschaubar. Wie viel Falschgeld allerdings genau im Umlauf ist, weiß niemand. Die Polizei Hessen gibt in ihrer Meldung zu den entdeckten falschen Geldscheinen auch direkt Tipps zur Erkennung solcher Banknoten. Die Beamten empfehlen die Fühlen-Sehen-Kippen-Methode. Bei echten Scheinen ist auf der Vorderseite nämlich ein deutliches Relief fühlbar. Das Wasserzeichen der echten Scheine ist bei Gegenlicht erkennbar. Die Zahl auf der Rückseite ändert beim Kippen die Farbe. Wer diese drei Schritte befolgt, sollte wohl auf der sicheren Seite sein. Wer aber ganz genau Bescheid wissen möchte, sollte sich die wichtigsten Sicherheitsmerkmale unserer Geldscheine einprägen.

Die Eurobanknoten weisen verschiedene Sicherheitsmerkmale auf. Im folgenden haben wir die 7 wichtigsten Merkmale aufgelistet!

1
Reine, stärkefreie Baumwolle

Das verwendete Papier besteht tatsächlich aus Baumwolle. Die Stärkefreiheit kann mit speziellen Prüfstiften nachgewiesen werden. Wenn Stärke vorhanden ist, verfärbt sich das Papier an der mit dem Stift behandelten Stelle.

2
Wasserzeichen

Wasserzeichen sind in Papier durch unterschiedliche Papierstärken eingebrachte, mittels Lichtdurchlass erkennbare Bildmarke. Sie dienten ursprünglich der Kennzeichnung der herstellenden Papiermühle.

3
Sicherheitsfaden

Sicherheitsfaden ist im Gegenlicht erkennbar und führt einmal quer durch jeden Euroschein. Das Wort „Euro“, das auf jedem Euroschein ist, wird von ihm durchbrochen.

4
Stichtiefdruck

Beim Stichtiefdruck geht es um das Fühlen. Durch verschiedene Bildelemente sind Unterschiede zwischen echtem Geldschein und Fälschung erkennbar.

5
Durchsichtsregister

Bei den Euroscheinen ist die Wertangabe lediglich teilweise auf beiden Seiten des Scheines gedruckt. Nur im Gegenlicht ergänzen sich beide Seiten zu einer erkennbaren Angabe.

6
UV-Licht

Unter Schwarzlicht (UV-Licht) werden verschiedenfarbige Fasern im Papier sichtbar. Außerdem leuchten die EU-Flagge, der Sternenkreis sowie Teile des Druckbildes auf der Vorder- und der Rückseite des Scheines.

7
Magnetische Sicherheitsmarkierung

Speziell für die Automatenerkennung sind Euro-Banknoten mit einer magnetischen Sicherheitsmarkierung versehen. Diese Sicherheitsmarkierung kann mittels magnetischer Messinstrumente nachgewiesen werden.

ein Artikel von
Anton Kleihues
Anton studiert Politik in Berlin und liebt es, zu schreiben. Als ZASTER-Redakteur versucht er dabei immer neue, aktuelle und relevante Themen zu behandeln. Am liebsten berichtet er über Politik und Sport.