Wir hatten bereits vergangene Woche über Facebooks neue Kryptowährung berichtet. Jetzt ist klar: die neue Facebook-Währung wird Libra heißen. Noch besser: In einem von Facebook veröffentlichten Whitepaper kannst du dir die Pläne selbst ansehen. Brauchst du aber gar nicht, denn wir haben uns für dich informiert und erklären dir das Wichtigste kurz und knapp!
Die Idee:
Eine stabile Währung, die auf einer sicheren und stabilen Open-Source-Blockchain basiert, durch eine Reserve aus echten Wertanlagen gestützt und von einer unabhängigen Organisation verwaltet wird.
Libra Association | Whitepaper
Die Umsetzung:
Die Infrastruktur für Libra wird von der Libra Association entwickelt und verwaltet. Die gemeinnützige Organisation sitzt in Genf in der Schweiz. Ingesamt plant Facebook, mit rund 100 Unternehmen zusammenzuarbeiten, die mit je 10 Millionen Dollar Einsatz den finanziellen Grundstock (also gut 1 Milliarde US-Dollar) von Libra bilden sollen. Hier ein kleiner Überblick der wichtigsten Partner.
Die Währung nicht nur an US-Dollar gekoppelt
Libra soll eine neue Weltwährung werden, in der die besten Eigenschaften bestehender Währungen vereint werden: Stabilität, geringe Inflationsrate, sowie eine starke weltweite Akzeptanz. Erreicht werden soll das durch:
Stabilität:
Die Libra Währung wird, anders als bisher gedacht, nicht nur an den US-Dollar gekoppelt sein. Um den Wert dauerhaft stabil halten zu können, wird es eine Art Konto mit Geld aus verschiedenen Währungen der Welt geben. Nutzer sollen die jeweilige Landeswährung jederzeit zum aktuellen Wechselkurs in Libra umtauschen können (und umgekehrt), was das „Facebook-Geld“ folglich zu einer Art Weltwährung macht.
Technik:
Die Technik dahinter wird wie bei anderen Kryptowährungen ein Blockchain-Verfahren sein. Im Vordergrund steht dabei eine möglichst einfache Skalierbarkeit des Systems auf Milliarden Konten zu erhöhen, ein hohes Maß an Sicherheit im Daten-und Geldtransfer sowie flexible Strukturen, um neue Innovationen und Angebote von Finanzdienstleistern einfach implementieren zu können. Dafür wurde eine eigene Programmiersprache namens „Move“ erfunden, mit der es der Community und Programmierern ermöglicht werden soll, im Geiste von Open-Source an der Entwicklung von Libra mitzuwirken. Außerdem soll es auch ein eigenes Zahlungsprogramm namens Calibra geben, das wie ein digitaler Geldbeutel funktioniert und plattformübergreifend einsetzbar ist.
Fazit
Ob das Konzept aufgeht, wird sich zeigen. Den größten Vorteil gegenüber anderen Kryptowährungen hat Libra vor allem in der Kopplung an die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und WhatsApp. Denn hier sind Milliarden Menschen ohnehin täglich unterwegs, hier tauschen sie sich aus, teilen Fotos und Bilder – und vielleicht bald schon Geld.