Wie glücklich macht Geld?

Ein Haufen Strandgut voller Glück

von Sonja Baer

Urlaub in der Natur und am Meer stärken das Umweltbewusstsein der Kinder. Das hat unser Kolumnist Frank Behrendt in seinem Urlaub an der Nordsee herausgefunden. Und auch wieder einmal, dass die schönsten Dinge auf dieser Welt ganz umsonst zu haben sind.

Erfahrene Nord- und Ostseeurlauber fahren nie ohne Regenjacken an die Küste. Zu schnell kann das Wetter umschlagen. Daher waren wir auch nicht überrascht, dass es nach einen wunderbaren Strandkorbtag auf Sylt am nächsten Morgen in Strömen goss und kräftig wehte. Wir zogen unsere gelben Öljacken an und stapften an den Strand. Durch den Sand ging es von Rantum in Richtung Westerland. Ein einsamer Surfer, ein Mann mit seinem Hund. Sonst war niemand zu sehen. Das Meer war laut und wild, der Regen peitschte. Egal.

Plötzlich deuteten die Kinder ganz aufgeregt auf die Dünen. Dort ragte in der Ferne ein buntes Gebilde mit einer flatternden Fahne in den Himmel. Wir spekulierten sofort drauf los. Mein Sohn vermutete ein Umweltschutz-Mahnmal von Freunden der Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg, meine Frau tippte auf Strand-Kunst, meine Assoziation war die der legendären Zentrale der drei Fragezeichen Justus, Peter und Bob auf dem Schrottplatz in Rocky Beach. Meine Tochter meinte, dass dort ein Ausreißer wohnen würde.

Als wir dann vor dem verrückten Gebilde standen, waren wir beeindruckt. Lauter angeschwemmte Dinge waren dort aufgeschichtet, kunstvoll mit Seilen verbunden. Wir befestigten einen am Strand herumliegenden gelben Kanister am Boden des Turms und brainstormten sogleich einen großartigen Namen: Auf „Villa Meeresfund“ kamen die Kinder über Pippi Langstrumpf.

Warum es so wichtig ist, die Umwelt zu schützen und wo der ganze Müll herkam, besprachen wir auf dem Rückweg. Auch wenn wir am Nachmittag noch im spektakulären Museum „Naturgewalten“ waren, leuchteten die Augen der Kinder abends am Kaminfeuer besonders, als sie von dem skurrilen Bauwerk am Strand erzählten. Die besten Erlebnisse kosten eben zum Glück keinen Eintritt.

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Sonja Baer