Erfolgreich mit dem Sparen starten

Die 10 größten Geldfehler von Studenten und Azubis

von Nils Matthiesen

Früh im Leben stellen wir die Weichen für späteren Erfolg. Damit du hier den richtigen Weg einschlägst gilt es, dumme Fehler zu vermeiden. Hier die 10 Wichtigsten.

Viele Azubis und Studenten müssen schwierige finanziellen Entscheidungen treffen. Als junge Erwachsene müssen sie herausfinden, wie sie die Ausbildung bezahlen, mit dem Sparen anfangen und trotzdem noch Geld für die schönen Dinge des Lebens übrig haben. Angesichts der Komplexität dieser Aufgabe ist es kein Wunder, dass viele kostspielige Geldfehler machen. Krasse finanzielle Fehltritte können allerdings einen Schaden verursachen, der jahrzehntelang anhält. Vermeide daher unbedingt diese zehn Fehler.

  1. Zu viel konsumieren: Um Geld zu investieren, brauchst du Geld. Um Geld investieren zu können, darfst du es nicht ausgeben. Klingt vielleicht banal, ist aber essenziell. Denk nach, bevor du etwas kaufst. Du brauchst sicher kein zehntes Paar Sneaker oder irgendein neues Gadget aus China, nur weil es gerade besonders billig ist. Kaufe gezielt und wenn, ausschließlich hochwertige Ware.
  2. Zu lange warten: Frage dich nicht, ob „jetzt“ ein guter Zeitpunkt ist. Wenn es ums Thema Geldanlage geht, ist die Zeit dein bester Freund. Sie gibt dir die Möglichkeit, Abschwünge im Markt zu überstehen und in guten Zeiten dein Vermögen weiter aufzubauen. Wichtig: Je früher du investierst, desto höher die Chance auf Erfolg. Also fang HEUTE an. Das Ganze ist kein Hexenwerk. Ein Depot ist bei Online-Brokern in weniger als einer Stunde eingerichtet und einsatzbereit. Die Einrichtung eines Sparplans ist dann ebenfalls ein Kinderspiel.
  3. Nur sparen, wenn Geld übrig ist: Am Ende des Monats checken, ob noch Geld zum Sparen übrig ist? Das funktioniert nicht. Besser: Richte einen Sparplan ein. Sparpläne sind eine klasse Sache, um langfristig ein Vermögen aufzubauen, eine bestimmte Summe zu erreichen oder fürs Alter vorzusorgen. Schon ab 25 Euro pro Monat geht’s los. Du zahlst dann regelmäßig einen bestimmten Betrag ein. Anschließend wandelt der Broker die Einzahlungen unverzüglich in Anteile eines Fonds oder ETFs um. Das Schöne an dieser Art von Geldanlage: Du bleibst komplett flexibel. Du kannst die Sparrate jederzeit an deine Lebensumstände anpassen oder sogar für einen bestimmten Zeitraum ganz aussetzen (natürlich auch für immer).
  4. Auf vermeintliche sichere Anlagen setzen: Viele Deutschen haben Angst vor Aktien. Sie befürchten Börsencrashs und Kursverluste – und packen Ihr Geld lieber in vermeintlich sichere Häfen wie Sparbuch und Tagesgeldkonten, die aber keine Rendite abwerfen. Aus diesem Grund musst du ein gewisses Risiko eingehen und Schwankungen in Kauf nehmen, um eine stabile Rendite zu erwirtschaften. Aktien und Fonds sind aus historischer Sicht die besten Anlageformen, um ein Vermögen aufzubauen.
  5. Zu gierig sein: Du wirst immer wieder auf Menschen treffen, die dir unglaubliche Gewinne versprechen. Also viel mehr als die „mickrige“ Rendite, die durch ein stabiles Invest in einen konservativ ausgerichteten Fonds oder einen ETF herausspringt. Der Lambo steht quasi garantiert schon in wenigen Monaten in der Garage. Es gibt aber eine einfache Faustformel, die du immer im Hinterkopf behalten solltest: Je höher die Gewinnchancen, desto höher das Risiko. Komm auch nicht auf die Idee, angesichts der niedrigen Zinsen einen Kredit aufzunehmen und damit Wertpapiere zu kaufen. Mit dieser bescheuerten Idee sind schon unzählige Anleger auf die Schnauze gefallen.
  6. Es zu kompliziert machen: ETFs, Futures, Optionen, Sharpe-Ration, Cost-Average-Effekt, KGV. Die Welt der Geldanlage ist auf den ersten Blick kompliziert. Lass dich nicht verrückt machen und konzentrier dich auf das Wesentliche. Suche dir als Basisanlage zunächst einen stabilen, breit aufgestellten Fonds oder ETF aus. Das reicht für den Anfang. Dein Geld dagegen auf einem Giro-, Spar- bzw. Festgeldkonto anzuhäufen, ist dagegen keine gute Idee. Denn dort verliert es aufgrund der niedrigen Zinsen de facto an Wert.
  7. Alles auf eine Karte setzen: Um das Risiko zu begrenzen, solltest Du nicht alles auf wenige Einzelaktien setzen, sondern dein Geld möglichst weit streuen. Investmentfonds und ETFs sind dafür gut geeignet, denn sie beinhalten hunderte von Aktien, Anleihen oder Rohstoffe in nur einem Wertpapier. Aktien sollten für dich nur dann in Frage kommen, wenn du genug Zeit hast, dich mit den Unternehmen auseinander zu setzen und ihre Entwicklung konsequent zu verfolgen.
  8. Sich für cleverer als andere halten: Du kennst sicher diese Typen, die damit prahlen bestimmte Aktien sehr billig gekauft und dann zum Höchstkurs wieder verkauft zu haben – selbstverständlich mit einem Riesengewinn. Von ihren Verlusten haben sie aber bestimmt noch nie berichtet. Wer erzählt davon schon gerne. Die gab es aber sicher auch. Denn um den Markt zu schlagen, muss du gleich zweimal richtig liegen – beim Kauf und beim Verkauf. Das ist weitaus schwieriger, als es sich anhört. Und es gelingt nur selten. Denn Menschen neigen dazu, finanzielle Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen. Das geht eben oft daneben. Sei also nicht zu gierig und überschätze dich nicht. Eine solide Geldanlage in ETFs oder Fonds auf Basis eines Sparplans ist vielleicht langweilig, langfristig aber in der Regel die erfolgreiche Methode.
  9. Sich nicht kümmern: Das Einrichten eines Sparplans ist zwar schnell erledigt, davor solltest du dich aber schlau machen, welches Investment am besten zu dir und deinen Vorstellungen passt. Das dauert sicher mehr als ein paar Stunden. Erfolgreiche Investitionen erfordern schließlich eine Strategie. Faul zu sein und zu denken, dass jemand anderes das alles für dich erledigen kann, ist ein Rezept zum Scheitern. Tipp: Bevor du zur Tat schreitest, verpflichte dich 30 Tage lang 30 Minuten am Tag über Finanzen zu informieren, etwa hier auf ZASTER.
  10. Auf Pump kaufen: Dein Depot ging im letzten Jahr ab wie eine Rakete? Komm bitte nicht auf die Idee, angesichts der niedrigen Zinsen einen Kredit aufzunehmen und damit Wertpapiere zu kaufen. Mit dieser bescheuerten Idee sind schon unzählige Anleger auf die Schnauze gefallen. Einen Kredit aufzunehmen, abgesehen vom Immobilienkauf, sollte generell für dich keine Option sein. Du kannst damit einen finanziellen Totalschaden erleiden, wenn es schief geht.
ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.