WIE GLÜCKLICH MACHT GELD?

Der Traum vom Tapir-Trip

von Marcus Lucas

Endlich wieder raus – endlich wieder in den Zoo! Dort traf ZASTER-Kolumnist Frank Behrendt mit seiner Familie nicht nur auf exotische Tiere, sondern auch auf eine ältere Dame mit einem großen Traum.

Als der Lockdown kam, schloss auch der Kölner Zoo seine Pforten. Als er endlich – unter entsprechenden Auflagen – wieder öffnete, war die Freude bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Domstadt groß. Die Verantwortlichen im Zoo haben vorbildlich und schnell gehandelt, ein digitales Reservierungs-Tool wurde eingerichtet, die Besucherzahl ist limitiert, Abstand halten kein Problem.

Auch ich stattete mit meiner Familie den Tieren wieder einen Besuch ab. Traditionell verweilten unsere drei Kinder lange bei den Erdmännchen und beobachteten die putzigen Bewohner bei ihren nie endenden Tiefbauarbeiten. Vor den Zebras machten mein Sohn und ich ein gemeinsames Foto, ein kleiner Gruß an unseren mit der 3.Liga noch pausierenden Fußballverein MSV Duisburg.

Am Tapir-Gehege traf ich am Getränkestand mit Abstand auf eine ältere Dame. Sie geht jede Woche in den Zoo, hat seit vielen Jahren eine Dauerkarte und übernahm auch schon die Patenschaft für diverse Tiere. Ihr absolutes Lieblingstier war, ist und bleibt aber der Tapir. Über die anatomisch skurrilen Säugetiere mit ihrem kräftigen Körperbau und dem kurzen Rüssel kann sie sich immer wieder köstlich amüsieren. „Der Gesichtsausdruck, den hätte Loriot erfinden können“, erklärt sie mir mit blitzenden Augen.

Die Gattung dieser Tiere war früher sehr vielfältig, heute gibt es nur noch fünf verschiedene Arten, vier davon leben in Mittel- und Südamerika. Ingeborgs Traum ist es, einmal in ihrem Leben Tapire in freier Wildbahn zu erleben. Ihre Tochter will es ihr zum 70. Geburtstag im kommenden Jahr ermöglichen. Warum sie ausgerechnet den Tapir so ins Herz geschlossen hat, frage ich sie, während wir unsere Getränke in der „Hacienda La Danta del Oro“, wie der Imbiss neben dem Gehege heißt, in Empfang nehmen.

„Sie machen mich einfach glücklich“, antwortet sie und ich nehme es ihr ab. Schließlich habe ich auch einen glühenden Tapir-Fan in der Familie: Meine älteste Tochter Emily liebt dieses Tier ebenfalls sehr.

ein Artikel von
Marcus Lucas