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Die dunkle Seite des Geldes

Wo ist diese goldene 100-Kilo-Münze?

von Hannes Lustermann

100 Kilo Gold, vier Millionen Euro wert – Kriminelle haben vor gut einem Jahr eine kanadische Goldmünze aus dem Bode-Museum in Berlin gestohlen. Von dem Geldstück fehlt seitdem jede Spur, doch vier Verdächtige stehen inzwischen vor Gericht: ein Kriminalfall für die Geschichtsbücher.

Vier junge Männer wittern die fette Beute! Einer von ihnen, Wachmann im Berliner Bode-Museum, hat den anderen von einer riesigen Goldmünze erzählt, die mehr wiegt als jeder einzelne von ihnen. Die wollen sie sich krallen, zersägen, einschmelzen – Hauptsache irgendwie zu Geld machen.

In der Nacht vom 27. März 2017 steigen sie von der S-Bahn-Trasse aus über ein Fenster in die Ausstellungsräume ein. Mit einer Axt zertrümmern sie die Vitrine aus Panzerglas. Die Münze ist zum greifen nah! Die Polizei vermutet, dass sie den zwei Zentner schweren Goldklumpen mit einem Rollbrett aus dem Museum geschafft haben.

Vier Monate später sitzen vier Verdächtige in U-Haft. Auf dem Handy einer der Verdächtigen finden die Ermittler Bilder von den Ausstellungsräumen und stellen Goldspuren sowohl an der Kleidung als auch den Autos der mutmaßlichen Täter sicher.

Ein Jahr später: Die Berliner Staatsanwaltschaft bereitet Anklage gegen die vier Verdächtigen vorDrei von ihnen wird schwerer Diebstahl vorgeworfen, der vierte gilt als Tippgeber. Bei ersteren handelt es sich um zwei Brüder und deren Cousin, die einem polizeibekannten Familienclan aus dem Libanon angehören. Der Vierte stand zur Tatzeit Schmiere.

Und wo ist das Goldstück heute? Branchenexperte Jörg Mingram geht davon aus, dass es mit einer Kreissäge zerteilt oder als Ganzes an Hehler vertickt worden ist.

ein Artikel von
Hannes Lustermann