Nur Bares ist Wahres

Der 500 Euro-Schein

von Carola Tunk

Sie liegen Grußkarten bei, werden Enkeln zugesteckt, kommen auf Parties zum Einsatz oder liegen auf der Straße. Scheine sind schön. Papiergeld im Porträt – Teil 1:

Den 500-Euro-Schein kennen viele nur aus dem Fernsehen. Er versteckt sich gern in Banken und Boutiquen. Zum Beispiel in einem Dolce und Gabbana-Store. Das Highlight der aktuellen Kollektion: eine mit türkis gefärbtem Nerz besetzte Badelatsche.

Wie auf jedem Euroschein ist auf Vorder- und Rückseite europäische Architektur zu sehen. Den 500er ziert ein modernes Gebäude – das allerdings ist rein fiktiv.

Warum fiktiv? Hätte die Europäische Zentralbank (EZB) reale Bauwerke als Motiv gewählt, wären einzelne Euro-Länder hervorgehoben worden.

Eine 500-Euro-Note misst 160 mal 82 Millimeter und wiegt 1,12 Gramm. Wasserzeichen, Hologramm und Stichtiefdruck schützen sie vor Fälschern.

Im Dezember stirbt der schöne Schein. Die wertvollste aller Euro-Noten wird abgeschafft – die EZB gibt ab dann keine 500er mehr aus. Wer noch ein paar lila Scheinchen in der Matratze versteckt hat, darf beruhigt sein: Die 500er, die noch im Umlauf sind, sind auch 2019 noch gültiges Zahlungsmittel. Die EZB dürfte frühestens 2025 den totalen Exit des 500ers beschließen.

Nach Angaben der EZB waren im März fast 514 Millionen 500 Euro-Scheine im Umlauf. Zum Vergleich: Zur selben Zeit tauschten mehr als 9.7 Milliarden 50 Euro-Noten den Besitzer.

Fun Fact: Die Spanier haben dem 500 Euro-Schein einen Spitznamen verpasst: Sie nennen ihn „Bin Laden“. Alle haben von ihm gehört, aber niemand weiß wie er aussieht.

ein Artikel von
Carola Tunk
Carola Tunk wuchs in einem Haus mit einer Bibliothek auf, findet das Internet aber auch ganz ok. Bis sie sich eine Karriere als Romanautorin leisten kann, schreibt sie für ZASTER. Carola über ihr Verhältnis zu Geld: „Ich liebe Luxus, aber im Herzen bin ich Sozialist.“