Das Netflix des Sports

DAZN – der neue Platzhirsch des Sport-Streaming?

von Moritz Weinstock

Fußball im Free-TV? Bundesliga vielleicht? Kannste knicken! Fans müssen seit Jahren zahlen und streamen, wenn sie die Spiele ihrer Lieblingsmannschaft abseits des Stadions verfolgen wollen. DAZN ist seit der Gründung 2015 neben SKY Sports und Amazon Prime zu einer der wichtigsten Streaming-Plattformen des Sports herangewachsen. ZASTER erklärt dir, was hinter dem britischen Unternehmen steckt.

Sang-und klangheimlich hat sich DAZN mit Discovery zusammengetan und die Sender Eurosport 1HD und 2HD dazu gewonnen – samt deren Bundesliga-Rechte. Heißt: Zukünftig wird der britische Sport—Streamingdienst über 40 Bundesligaspiele selbst produzieren und verbreiten. Gleiches gilt für einige Tennis- und Wintersportprogramme, sowie die Olympischen Spiele, die bisher auch auf Eurosport liefen.

Gleichzeitig erhöht das 2015 gegründete Unternehmen seine Mitgliedsbeiträge, um die hohen Kosten für die Ausstrahlungsrechte (ein genauer Preis ist bisher nicht bekannt) wieder einzuspielen. Ab August kostet dein Monatsabo dann 11,99 Euro pro Monat statt bisher 9,99 Euro. Dafür kannst du jetzt auch ein Jahresabo für 119,99 Euro abschließen, womit du wieder bei ca. 10 Euro pro Monat landest. So viel zu den aktuellsten News, nur was steckt eigentlich hinter DAZN?

Who the hell is DAZN?

Schon interessant, dass ein vor wenigen Jahren ins Leben gerufenes Sport-Streaming-Portal in so kurzer Zeit so relevant und groß geworden ist. Allerdings kommt die rasante Entwicklung nicht von ungefähr. Denn DAZN gehört zur 2007 gegründeten Perform Group, einem britischen Medienunternehmen mit Fokus auf die Ausstrahlung internationaler Sportveranstaltungen. Ein alter Hase sozusagen. Zu der Gruppe zählen auch einige digitale Sportportale, wie etwa Goal.com, spox.com, Sportal.de, sowie die Analysefirma Opta Sports.

Mit KI zum Welterfolg

Doch verschiedene Portale zu betreiben, ist nicht das einzige Standbein von Perform. Vor wenigen Tagen (15.07.2019) wurde bekannt, dass man sich mit dem US-amerikanischen Datenanalyseunternehmen STATS zusammengeschlossen hat, um das größte und profilierteste Medienunternehmen im Bereich des Sports zu kreieren. Durch den Zusammenschluss zur Stats Perform, arbeiten nun 1.600 Mitarbeiter in 25 Ländern an der Weiterentwicklung des Streaming der Zukunft im Bereich des Sport. 40 Forscher befassen sich mit dem Thema künstliche Intelligenz und entwickeln mit über 100 Ingenieuren KI-Lösungen zur Auswertung von Sportdaten. Was sie sich davon versprechen? Der CEO von STATS, Carl Mergele, hat dazu folgendes gesagt:

Mit KI können wir versteckte Muster im Sport entdecken. So können wir die Komplexitäten eines Spiels besser verstehen und diese Muster auf die Zukunft beziehen, um Prognosen zu Ergebnissen abzugeben.

Carl Mergele, STATS, CEO

DAZN als Streamingplattform liefert also zukünftig Daten aus den verschiedensten Bereichen des Sports, die dann mit Hilfe der Stats Perform ausgewertet werden und schlussendlich an Sportsender, Technologieunternehmen, globale Marken, Wettbüros, Teams und Ligen verkauft werden. Was die damit machen? Ihr Programm bzw. Angebot immer weiter optimieren und noch mehr auf den Endkunden zuschneiden.

Eigentlich klar, wer dann im Sport-Streaming zukünftig stets die Nase vorn haben wird, oder?

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ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.