Über 15 Jahre gehörten Ebay und PayPal zusammen wie Ketchup und Pommes. Damit ist jetzt Schluss. Künftig öffnet sich das Auktionshaus weiteren digitalen Zahlungsdienstleistern. Die Gründe liegen auf der Hand: PayPal ist für die Käufer zwar praktisch, die Verkäufer zahlen aber vergleichsweise hohe Gebühren. Konkret fallen bei jeder Transaktion 2,49 Prozent des Verkaufspreises sowie eine Pauschale von 0,35 Euro an. Das macht es Ebay-Verkäufern schwer, besonders günstige Preise zu offerieren. Folgerichtig stellt das Auktionshaus seine Zahlungsmöglichkeiten nach und nach um. Ein Partner für die technische Abwicklung steht mit dem niederländischen Ayden schon in den Startlöchern.
Mehr Auswahl an der Kasse
Für Käufer bedeutet in Zukunft mehr Auswahl bei den Bezahlverfahren. Künftig könnte neben PayPal, Kreditkarte und Überweisung auch Google Pay, Apple Pay, Sofortüberweisung, Giropay und RatePay zum Einsatz kommen. In den USA ist die Umstellung längst vollzogen, in Deutschland erfolgt sie schrittweise bis zum Jahr 2021. Unterm Strich profitieren von den Änderungen sowohl Käufer als auch Verkäufer.
PayPal übertrumpft Ebay
Die Liaison zwischen den beiden Unternehmen begann bereits im Jahr 2002, als sich Ebay PayPal für 1,5 Milliarden US-Dollar einverleibte. 2014 trennten sich die dann Wege und die einstige Tochterfirma agierte komplett eigenständig, die enge Kooperation mit Ebay blieb aber bis jetzt erhalten. Inzwischen hat die einstige Tochter die Mutter überflügelt. Schon 2014 wuchs PayPal schneller als das Kernmarktplatz-Geschäft von Ebay. Nach der Trennung wuchs PayPal immer weiter, während der Stern des Auktionhauses immer mehr verblasste. Aktuell ist die Marktkapitalisierung von PayPal mit 128 Milliarden US-Dollar fast viermal so hoch wie die von Ebay mit 33 Milliarden US-Dollar.