Ob durch Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen, strategische Partnerschaften oder Venture-Capital-Investitionen – eine kluge Diversifikation ermöglicht nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch den Zugang zu neuen Innovationen und Geschäftsmodellen.
Doch was sind eigentlich Beteiligungsunternehmen?
Es sind Investmentunternehmen, Holdings und Mischkonzerne, die vorwiegend in andere Unternehmen investieren, um durch gezielte Einflussnahme auf deren Entwicklung, strategische Ausrichtung und Management, langfristig Werte zu schaffen. Sie zeichnen sich aus durch:
Kapitalbeteiligungen an Unternehmen durch Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen
Aktive Mitwirkung durch Übernahme operativer oder beratender Funktionen
Langfristige Perspektive durch Umstrukturierungen, strategische Neuausrichtungen oder Wachstumskonzepte
Einsatz in verschiedenen Branchen und Ländern
Kurz gesagt, tragen Beteiligungsunternehmen wesentlich zur Unternehmensentwicklung bei, indem sie finanzielle Ressourcen und Managementexpertise bereitstellen, um gezielt Wachstumsimpulse zu setzen. Diese Unternehmen sind die optimale Verbindung von Unternehmertum und Investmenterfahrung.
Diese Synergien gipfeln in börsennotierten Beteiligungsunternehmen über deren Investmentaktivitäten und operativen Einheiten man an der Tiefe der Weltwirtschaft partizipieren kann.
Schauen wir uns die drei Sparten von Beteiligungsunternehmen einmal genauer an:
Was sind Investmentunternehmen, also Investment- und Beteiligungsgesellschaften?
Diese Unternehmen verwenden Kapital – sei es eigenes oder von externen Investoren, dass sie in unterschiedliche Anlageformen oder Unternehmen investieren, um daraus Gewinne zu erzielen. Dabei lassen sich zwei zentrale Kategorien unterscheiden:
Investmentgesellschaften
Aufgaben: Diese Unternehmen sammeln das Kapital von Anlegern und investieren es in einen diversifizierten Portfolio-Mix, wie beispielsweise Aktien, Anleihen, Immobilien oder andere Finanzinstrumente.
Beispiele: Offene Investmentfonds, geschlossene Fonds (darunter auch Closed End Funds)* oder ETFs (Exchange Traded Funds).
Regulierung: Sie unterliegen oft strengen gesetzlichen Vorschriften, die den Anlegerschutz sicherstellen.
Beteiligungsgesellschaften
Aufgaben: Diese Firmen investieren gezielt in andere Unternehmen, häufig um strategischen Einfluss zu erlangen oder um eine Mehrheitsbeteiligung zu erwerben.
Zielsetzung: Durch aktives Management und unternehmerische Mitwirkung soll der Wert des beteiligten Unternehmens gesteigert werden, was langfristig zu höheren Gewinnen führt.
Beispiele: Private-Equity-Gesellschaften oder Venture-Capital-Firmen, die in junge, wachstumsstarke Unternehmen investieren.
Investmentunternehmen sind wichtige Akteure in der Wirtschaft, die nicht nur zur Finanzierung von Unternehmen beitragen, sondern auch aktiv an deren strategischer Entwicklung beteiligt sein können, indem sie oft dazu beitragen, dass Unternehmen effizienter arbeiten und ihre Marktposition stärken. Durch die Bündelung von Mitteln und die Diversifikation der Anlagen wird das Risiko für den Einzelinvestor reduziert.
*Erläuterung: Closed End Funds, im Deutschen oft als „Geschlossene Fonds“ bezeichnet, sind eine besondere Form von Investmentgesellschaften. Im Unterschied zu offenen Fonds, bei denen Anleger ihre Anteile jederzeit kaufen oder zurückgeben können, weisen geschlossene Fonds folgende Charakteristika auf:
Fester Kapitalstock: Beim geschlossenen Fonds wird in einem einmaligen Emissionsprozess ein festes Kapital eingesammelt. Nach der Platzierung gibt es in der Regel keine laufende Annahme neuer Anlegergelder.
Sekundärmarkt: Da Anleger ihre Anteile nicht direkt an den Fonds zurückgeben können, erfolgt ein Handel dieser Anteile über den Sekundärmarkt – oft an einer Börse.
Investitionsflexibilität: Ohne die Verpflichtung, jederzeit Liquidität für Rückgaben bereitzustellen, kann der Fondsmanager langfristiger und auch in weniger liquide Anlageklassen investieren. Dies ist insbesondere bei Investitionen in spezielle Projekte oder Unternehmen von Vorteil.
Regulatorischer Rahmen: Geschlossene Fonds unterliegen spezifischen gesetzlichen Vorgaben, die sich von denen offener Fonds unterscheiden. Die striktere Kapitalbindung kann auch zu einem anderen Risikoprofil führen.
Obwohl es Überschneidungen gibt – etwa, wenn geschlossene Fonds aktiv in einzelne Unternehmen investieren und dadurch gewisse Elemente einer Beteiligungsgesellschaft annehmen – werden sie grundsätzlich als Investmentgesellschaften klassifiziert, da sie primär der Kapitalanlage und Vermögensverwaltung dienen.
Bekannte Beispiele sind: Pershing Square Holdings und Exor NV.
Was sind Holdings, im Sinne von diversifizierten Holdinggesellschaften?
Das sind Unternehmen, die Beteiligungen an mehreren, oft branchenübergreifenden Firmen halten. Sie agieren als Muttergesellschaften, die Kapital, Management-Know-how und strategische Führung für ihre Tochtergesellschaften bereitstellen. Der Hauptzweck solcher Holdings besteht in der Risikostreuung und der Erzielung stabiler Erträge aus verschiedenen Wirtschaftssektoren.
Merkmale einer diversifizierten Holdinggesellschaft:
Branchenübergreifende Beteiligungen – Investitionen in verschiedene Industrien (z. B. Technologie, Finanzen, Energie).
Risikostreuung – Verluste in einer Branche können durch Gewinne in anderen ausgeglichen werden.
Strategische Kontrolle – Die Holding setzt übergeordnete Unternehmensstrategien durch, während die Tochtergesellschaften operativ eigenständig bleiben.
Kapitalallokation – Gewinne einer Sparte können in andere wachstumsstarke Bereiche investiert werden.
Steuerliche Vorteile – Viele Holdings nutzen Steuervorteile durch geschickte Strukturierung ihrer Beteiligungen.
Diese Unternehmensstruktur ermöglicht es Investoren, indirekt an verschiedenen Industrien teilzuhaben, ohne direkt in einzelne Firmen investieren zu müssen.
Bekannte Beispiele sind: Constellation Software und Halma plc
Und was sind Mischkonzerne?
Ein Mischkonzern ist ein Unternehmen, das in mehreren, meist nicht verwandten Geschäftsfeldern tätig ist. Er besteht aus mehreren Tochtergesellschaften, die oft völlig unterschiedliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Diese Struktur dient der Risikostreuung und kann Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen schaffen.
Auch wenn die Übergänge oft fließend sind, unterscheiden sich diversifizierte Holdinggesellschaften und Mischkonzerne vor allem in ihrer Struktur, Steuerung und operativen Ausrichtung. Ein Mischkonzern ist eine Unternehmensgruppe, bei der im Gegensatz zur Holdingstruktur die operative Steuerung durch das Mutterunternehmen stärker ausgeprägt ist. Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern sind oft gewünscht, sodass Gewinne innerhalb des Konzerns für Expansion oder Forschung genutzt werden.
Während eine Holdinggesellschaft oft eine höhere Flexibilität in der Unternehmensstrategie besitzt, indem sie Beteiligungen nach Marktbedingungen anpasst, ist ein Mischkonzern stärker in seinen bestehenden Strukturen gebunden. Die Entscheidung für eine dieser Unternehmensformen hängt von der gewünschten Kontrolle, Risikoverteilung und strategischen Ausrichtung ab.
Vorteile von Mischkonzernen:
Stabilität durch Geschäftsfelder mit unterschiedlicher Konjunkturabhängigkeit
Skaleneffekte und Kostenvorteile durch zentrale Verwaltung
Kapitaleffizienz, da überschüssige Mittel in wachstumsstarke Segmente investiert werden können
Nachteile von Mischkonzernen:
Komplexität – Schwierige Steuerung und hohe Verwaltungsaufwände
Geringe Fokussierung – Gefahr von ineffizienten Strukturen oder mangelnder Innovation
Konglomeratsabschlag – Investoren bewerten Mischkonzerne oft niedriger als spezialisierte Unternehmen
Bekannte Beispiele sind: Hitachi und Samsung.
Dies ist keine Anlageberatung. Bitte informiert euch vor einer Geldanlage über die Risiken und beachtet unsere Hinweise hier.