EURO, DOLLAR, SCHILLING – WAS DEN FINANZMARKT DIESE WOCHE BEWEGT HAT

Buntes Treiben auf den Märkten

von Philipp Grabowski

Mit dem „Green New Deal“ will der neue US-Präsident Joe Biden schon früh Farbe bekennen. Unser ZASTER-Kolumnist Volker Schilling fasst das bunte Treiben auf den Finanzmärkten zusammen.

The big blue wave

Der neue US-Präsident Joe Biden ist im Amt und damit rollt die große blaue Welle über Amerika.

Blau ist die Farbe der Demokraten, und die geben jetzt den Ton an. Und der Start ist fulminant, es gab gleich 15 Präsidenten–Erlasse am ersten Tag: Beitritt zum Pariser Klimaabkommen, Stopp des Mauerbaus zu Mexiko, Wiedereintritt in die Weltgesundheitsorganisation, um nur die wichtigsten zu nennen.

Aber die blaue Welle ist noch größer: 1,9 Billionen US-Dollar werden in die Wirtschaft gepumpt. Alleine jeder Amerikaner soll weitere 1.400 US-Dollar-Schecks bekommen. Die Arbeitslosenhilfen werden verlängert, der Mindestlohn auf 15 Dollar angehoben, Bildung und Infrastrukturmaßnahmen angestoßen, Studentenkredite gestundet und die Impfkampagne beschleunigt.

Biden verabreicht der amerikanischen Wirtschaft eine starke Dosis frisches Kapital. Und die neue Ministerin im Finanzministerium wird die Ex-Notenbankchefin Janet Yellen werden. Die hat bereits Ihrerseits angekündigt: „Angesichts der Zinssätze auf historischen Tiefstständen ist es derzeit am klügsten, groß zu handeln“. Mit anderen Worten: Die amerikanische Wirtschaft bekommt weitaus größere monetäre Impfungen, als viele das erwartet hatten. Das wird die Kurse trotz Bewertungshochs weiter anschieben. Die Börse könnte daher unter Biden trotz geplanter Steuererhöhungen durchaus haussieren.

Auch die Statistik spricht für die Demokraten, denn die höchsten Börsenanstiege in der ersten Amtszeit eines Präsidenten, halten Obama und Clinton inne.

Surfen Sie also auf der blauen Welle mit.

The green new deal

Surfen ist ein gutes Stichwort, denn eines der großen Anliegen der Biden-Administration ist der nachhaltige Umbau der amerikanischen Wirtschaft. Der als „Green New Deal“ bezeichnete ökologische Weg hat bereits begonnen. Aus dem 1,9 Billionen US-Dollar-Paket fließen viele Gelder in nachhaltige Infrastrukturprojekte, den Ausbau der erneuerbaren Energien, der Einführung einer Prämie für E-Autos und zahlreiche Gelder für Forschung und Entwicklung in grünen Industrien. Und die Wirtschaft zieht mit.

Wie immer ganz nach dem amerikanischen Model: Klotzen, nicht kleckern!

So meldeten diese Woche bereits Microsoft und General Motors, dass sie 2 Milliarden US-Dollar in das Startup Cruise LLC gesteckt haben, welches sich mit selbstfahrenden Autos beschäftigt. Zahlreiche neue Kooperationen entstehen gerade. In der Sektorrotation werden auch immer mehr Investoren auf diesen Trend aufspringen. Investitionen in sogenannte Clean Energy-Investments sind daher für die nächsten 4 Jahre angesagt. Verpassen Sie diesen Trend nicht in ihrem eigenen Depot.

Apropos verpassen.

The red hot button

Wenn Sie ab und zu den roten Knopf an Ihrer Fernbedienung drücken, um den Fernseher auszuschalten, verpassen Sie selten wenig, müsste man meinen. Doch seit es die Streamingdienste Netflix & Co gibt, erleben die Fernseher wieder ein Revival. Und Netflix überraschte diese Woche alle mit den neuen Zahlen: 37 Mio. neue Abonnenten im letzten Jahr. Wow, selbst positive Schätzungen kamen nicht über 10 Mio. hinaus.

Ein Paukenschlag für den Streaming-Markt!

Und noch eine Zuwachszahl sorgt für Furore: 1,5 Mio. neue Aktiendepots von Privatanlegern bei Online-Brokern in Deutschland im letzten Jahr. Der und die Deutsche entdecken die Aktie.

Wunderbar, wäre da nicht der Beigeschmack, dass es vielen mal wieder nur ums schnelle Geld und die heißen Tipps geht, wenn man die meistgehandelten Titel sieht. Egal, auch die nächste Generation an Aktionären muss seine Erfahrungen machen. So wie Donald Trump und Kim Jong-un , die Ihre ganz eigene Beziehung zum hot red button haben, wie folgender Werbespot zeigt:

So und jetzt drücke ich den roten Knopf und schalte ab. Sie lesen von mir in der nächsten Woche.

Ihr Volker Schilling

image_print
ein Artikel von
Philipp Grabowski