Bewerbung CM

von Christoph Masurek

Wir verraten euch, warum unsere Körperhaltung und Mimik oftmals schon die halbe Miete sind und wie ihr sie im Bewerbungsgespräch erfolgreich einsetzt.Was und wie wir sprechen, verrät sehr viel über unseren Charakter. Aber noch tiefere Einblicke gewähren wir durch unsere Körpersprache. Unbewusst senden wir über unsere Mimik, Gestik und Haltung sehr eindeutige Signale an unser Gegenüber und entlarven nicht selten selbst die wahre Bedeutung unserer Worte. Denn, Hand auf’s Herz: Wie oft habt ihr euch schon ein Lächeln abgerungen, nur damit euer Gesprächspartner nicht merkt, dass ihr euch in Wirklichkeit nicht um dessen Kronkorkensammlung schert? Eben.

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Körpersprache während des Bewerbungsgesprächs

Unsere Körpersprache kann uns entlarven, sie kann aber auch zum eigenen Vorteil genutzt werden. Vorausgesetzt, ihr wisst, worauf ihr achten müsst. Gerade im Bewerbungsgespräch lauern viele Stolpersteine und Gefahren, die aber ganz leicht umschifft werden können, wenn ihr einige einfache Regeln befolgt. Zur Körpersprache zählen übrigens nicht nur Gesten und Körperhaltung, sondern vor allem die Mimik. Es hilft also wenig, wenn ihr eure Gliedmaßen im Griff habt, aber euch während des Gesprächs permanent das Gesicht entgleist.

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Die Begrüßung

Eine ordentliche Begrüßung ist die halbe Miete. Schaut eurem Gegenüber selbstbewusst und fest in die Augen, aber bitte ohne zu starren. Der Händedruck sollte fest und bestimmt sein. Nichts ist schlimmer als der berühmte tote Fisch. Außer vielleicht ein zu fester Händedruck. Versucht einfach, die goldene Mitte zu finden, damit liegt ihr garantiert richtig. Lächelt und achtet auf eine gerade aber entspannte Körperhaltung.

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Das Gespräch

Das ist schon mal gut gelaufen und nun geht es ans Eingemachte: Das eigentliche Gespräch. Das findet in den meisten Fällen im Sitzen statt. Achtet auf eine natürliche Sitzhaltung, in der ihr euch wohl fühlt und die bequem für euch ist. Achtung: Wir meinen damit nicht, dass ihr euch wie in einem Sportwagen lässig zurücklehnen sollt. Aber bitte setzt euch auch nicht kerzengerade und steif hin, als würdet ihr auf einem Nagelbett Platz nehmen. Ihr habt Bewegungsfreiheit, die Schultern sind entspannt, die Beine stehen nebeneinander? Perfekt! Dann lehnt euch jetzt noch leicht nach vorne und es kann losgehen.

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Gesten und Mimik

Die eigenen Aussagen mit Gesten zu unterstreichen, wirkt engagiert und sympathisch. Schaut auch hier, dass sich eure Handbewegungen im Rahmen halten und ihr nicht euer Wasserglas vom Tisch fegt. Schaut während des Gespräches in die Augen eures Gegenübers. Kleiner Tipp, wenn ihr damit Probleme habt: fixiert den Punkt zwischen den Augen. Merkt niemand!

Bitte werdet vor lauter Vorsicht und Angst, etwas falsch zu machen, nicht zur Statue. Hört aufmerksam zu, wenn euer Gesprächspartner spricht und unterstreicht eure Aufmerksamkeit durch gelegentliches Nicken oder verbale Zustimmung. Das nennt sich aktives Zuhören und gibt dem Gegenüber das Gefühl, dass ihr geistig anwesend, interessiert und aufgeschlossen seid. Dazu müsst ihr nicht nach jedem Satz eures Gesprächpartners wie verrückt nicken und „Ja“ sagen. Ein freundliches Lächeln und leichtes Nicken reicht oftmals schon aus.

5
Die Verabschiedung

Alles ist gut gelaufen und nun heißt es „Auf Wiedersehen“ sagen (hoffentlich im wahrsten Sinne des Wortes!). Der letzte Eindruck ist ebenso wichtig wie der erste, ist es doch das Letzte, was vom Gespräch nachhallt. Schaut eurem Gegenüber freundlich ins Gesicht, reicht die Hand zu einem vernünftigen Händedruck, verabschiedet euch mit einem selbstbewussten „Auf Wiedersehen“ und bedankt euch für das Gespräch und die Zeit.
Bewahrt Contenance, bis ihr den Raum, am besten das Gebäude, verlassen habt. Sobald ihr draußen seid, könnt ihr zusammen brechen oder tanzen und hüpfen. Aber bitte erst dann.

Absolute No-gos!

Sich abwenden
Dreht in einem Bewerbungsgespräch eurem Gegenüber niemals den Rücken zu. Das ist eine ganz eindeutige und wirklich unhöfliche Geste.

Die Arme verschränken
Achtet darauf, nicht unbewusst eure Arme zu verschränken. Gekreuzte Arme wirken auf unser Gegenüber abweisend. Wenn ihr nicht wisst, wohin mit euren Händen: faltet sie im Schoß.

Ständiges Fummeln und Nesteln
Wir alle haben unbewusste Ticks. Die einen drehen permanent ihre Haare, die anderen knibbeln an den Nägeln oder fahren sich im Bart herum. Identifiziert eure schlechten Angewohnheiten und geht dagegen vor. Haare hochstecken, Nägel schneiden und konzentrieren!

Mit erhobenem Zeigefinger sprechen
Außer natürlich ihr wollt direkt zu Beginn den Eindruck des Oberlehrers hinterlassen. Es wird sehr wahrscheinlich der letzte Einduck sein, den ihr macht.

Zu viel Nähe
Jeder Mensch hat eine sogenannte Intimdistanz. Das ist der Abstand zu den Mitmenschen, mit dem man sich wohl fühlt. Im Schnitt liegt die Intimdistanz bei einem halben Meter.

Trick 17

Passt eure Haltung im Gesprächsverlauf der eures Gegenübers an – unauffällig und natürlich. Das sogenannte Spiegeln wirkt auf unsere Mitmenschen sympathisch und sie können sich mit euch identifizieren. Übrigens ist das Stichwort hier: unauffällig. Wenn ihr beginnt euer Gegenüber zu imitieren wie ein Papagei, wird das mit Sicherheit kein gutes Ende für euch nehmen.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.