Das fünfköpfige Gründungsteam ist substanziell am Unternehmen beteiligt, sodass der langfristige, kundenorientierte Ansatz zusätzlich untermauert wird. Neben Angeboten in klassischer Vermögensberatung und -verwaltung, Finanzplanung und Family Office Lösungen verwaltet man auch einen Mischfonds, welchem wir uns heute widmen möchten.
Es handelt sich hierbei um den Optomoni – UI R. Dieser war lange Zeit nur für den eigenen Gebrauch gedacht, bis man im Mai 2024 eine frei zugängliche R-Tranche lanciert hat. Uns ist der Fonds in der Fachpresse aufgefallen, sodass wir nun die Gunst der Stunde nutzen und Ihnen diese spannende Strategie näher vorstellen möchten, welche auch seitens der Ratingagenturen hoch bewertet wird (FWW Fondsweb und Morningstar je 5 Sterne).
Aufgelegt wurde der Fonds bereits in Jahr 2008
Anfangs war der Mischfonds noch ohne klare Strategie, seit 2012 hat das Management diese ausgearbeitet und optimiert und final im Frühjahr 2014 implementiert. Bei Morningstar ist der Fonds als Mischfonds Moderat (40–60 % Aktienquote) geführt, wobei er eigentlich sowohl seitens des Ansatzes als auch des Inhalts (Mindestaktienquote 75 %) eher im Bereich offensiver Mischfonds einzugruppieren wäre, wie es die Manager selbst auch tun. Verantwortlich für den Fonds zeigt sich das Duo Martin Reich (Partner und Vorstand) und Gerald Mildner (Partner und Prokurist). Diese beiden entscheiden final gemeinsam über das Portfolio. Die Grundlage liefert der Anlageausschuss des Hauses, welcher aus sechs Personen besteht.
Strategie
Ziel des Fonds ist es, den MSCI World AC langfristig bei geringeren Schwankungen und einer ausgewogeneren regionalen Verteilung zu schlagen. Das Anlageuniversum umfasst alle im MSCI World AC enthaltenen Regionen und alle Marktkapitalisierungen. Die Kasse kann zwar aktiv eingesetzt werden, spielt aber im Rahmen des Managements nur eine untergeordnete Rolle. Im Gegenzug dazu werden Derivate aktiv zur Absicherung eingesetzt. Regional bildet man mit 75 % des Fondsvolumens den MSCI World AC nach; 25 % entfallen auf Europa (je hälftig in deutsche – DAX, MADX, SDAX – und europäische Titel – MSCI Europe). Die Grundgedanken dahinter: Das Management will an mittel- und langfristigen Aufwärtstrends möglichst 1:1 partizipieren. In mittel- und langfristigen Abwärtstrends wollen die Macher durch ein geringeres Aktienexposure (Reduktion Europa und Absicherung) einen Mehrwert generieren.
Grundsätzlich ist man der Meinung, dass die Prognostizierbarkeit der weltweiten Aktienmärkte durch diverse Entscheidungen der Politik und Notenbanken zumindest erschwert wird; somit hat Research einen begrenzten Wert. Da die Korrelation der entwickelten Aktienmärkte stabil hoch bleibt und die europäischen Aktienmärkte wie eine Art Hebel auf die Grundtendenz der Weltmärkte dienen, hat man somit ein optimales Portfolio mit einem erhöhten Europa-Anteil in Aufwärtsphasen, in Abwärtsphasen hat man im Gegenzug eine geringere Aktienquote, die zu Lasten des Europa-Anteils geht. Der „Risikomarkt Europa“ wird so zum aktiven Teil der Exposure-Steuerung genutzt.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Beobachtung des Managements, dass langfristig nur ein geringer Teil der aktiven Manager ihre Vergleichsindizes schlägt. Gleichzeitig ist man von der Effizienz der Märkte überzeugt, sodass man im Rahmen des Managements nicht auf Einzeltitel setzt, sondern primär auf kostengünstige ETFs, und, wenn die Chance und Wahrscheinlichkeit einer Outperformance nach Kosten hoch ist, auf aktive Fondsmanager. Basis ist bei der Auswahl aber stets ein kostengünstiger und höchst liquider ETF. De facto agiert das Management in nur zwei Anlageklassen – Aktien und Cash (in Form von Absicherungen), was ein großes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Fonds der Kategorie Mischfonds darstellt.
Umsetzung
Maßgeblich für die Allokation ist die hauseigene Marktmeinung, für das Marktresearch setzt man auf diverse Quellen von Banken bis zu unabhängigen Analysehäusern. Somit wird das Portfolio abseits der regionalen Abbildung am Index, hinsichtlich der Marktkapitalisierung (Mega-, Large-, Mid- oder Small-Caps) und des Anlagestils (Growth, Blend, Value) nach der Markterwartung allokiert. Aktive Fonds kommen dann zum Einsatz, wenn die Strategie zur Markterwartung des Managements passt. Das Portfolio wird laufend überwacht und den Marktgegebenheiten angepasst. Aktive Fonds werden mit maximal 5 % allokiert, passive Produkte sollten 12,5 % nicht übersteigen und werden im Rahmen des Rebalancing wieder reduziert.
Bei der Selektion der aktiven Manager hat man einen eigenen tiefgehenden Prüfprozess implementiert, um zu filtern, wie hoch die Chance einer Outperfomance zum Index liegt und ob die Strategie zur eigenen Markterwartung passt. Dieser Prozess erfolgt nicht nur einmalig, sondern wird laufend durchgeführt, um auf etwaige Abweichungen reagieren zu können. Die Fremdwährungen werden nicht im klassischen Sinn abgesichert, vielmehr setzt man dann gehedgte ETFs ein. Im Rahmen des Risikomanagements setzt man auf verschiedene quantitative Faktoren. Unter anderem wird für mittel und langfristige Einschätzungen ein eigens entwickeltes Trendfolgemodell eingesetzt, welches als Basis die 200-Tageslinie nutzt. Für kurzfristige Themen wird eine Kombination aus RSI und MACD genutzt. In trendstabilen Märkten wird das Exposure bei deutlichen technischen Übertreibungen antizyklisch gemanagt. In Krisensituationen wird das Portfolio individuell gesteuert, indem man den Europaanteil entsprechend reduziert.
Rückblick
Wir haben uns mit dem Management kurzgeschlossen und um einen kurzen Rückblick gebeten. Hier die Antwort: „Der größte Erfolg unseres Fonds liegt im stetigen Volumenwachstum sowie in der hohen Zufriedenheit unserer Kunden. Obwohl wir den Fonds erst kürzlich für externe Investoren geöffnet haben, konnten wir bereits zuvor ein signifikantes Interesse feststellen. Zudem wurde der Fonds in verschiedenen Fachpublikationen positiv hervorgehoben. Rückblickend war es für uns oft eine Herausforderung, beim Investieren Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Die Informationsflut und die manchmal hektischen Marktbewegungen auszublenden, um den langfristigen Horizont im Fokus zu behalten, war nicht immer einfach. Hinzu kam, dass das Marktumfeld für unsere Portfolioaufstellung nicht immer optimal war.
Dennoch haben wir unsere Strategie konsequent verfolgt – selbst angesichts eines starken US-Dollars und der Dominanz des US-Marktes. Wir sind überzeugt, dass sich unser Ansatz in der Zukunft noch stärker bewähren wird. Stringenz im Handeln ist dabei essenziell – vorausgesetzt, man verfolgt einen fundierten Ansatz. Natürlich kann niemand immer alles richtig machen, aber ein klarer Plan und konsequentes Handeln sind der Schlüssel zum Erfolg.“
Markteinschätzung:
Auch hierzu hat man eine klare Meinung: „In den kommenden Jahren erwarten wir eine Verschiebung der Marktgewichte. Dass die USA in diese, seit ja nun fast 15 Jahren dominanten Aktienmarktstellung verbleiben wird, bezweifeln wir. In der Vergangenheit haben wir schon sehr viele und auch sehr lange Zyklen dieser Art gesehen. Am Ende habe sich die Märkte aber immer wieder neu ausgerichtet. Für die Zukunft unseres Fonds sehen wir überwiegend Chancen. Im Gegensatz zu vielen globalen offensiven Managern sind wir regional ausgewogener aufgestellt und glauben, von den sich verändernden Markttrends überdurchschnittlich profitieren zu können. Durch unseren Investmentansatz haben wir nicht das Risiko, mal richtig schief zu liegen. Aber natürlich liegt unser größtes Risiko in einem sehr lange fallenden Markt.
Auch wenn wir dabei sicher einige Prozente weniger verlieren, lässt sich dabei eine Wertreduktion nicht vermeiden Wir glauben, dass das Credo, nur USA zu kaufen, zu Ende geht. Da wir trotz des potenziellen Gegenwinds für unseren Fonds aus dem US- und USD-Untergewicht eine ganz ansehnliche Performance leisten konnten, sehen wir uns für die nächsten Jahre noch besser aufgestellt als für die letzten 10 Jahre.“
Ergebnisse & Portfolio
Im nebenstehenden Chart haben wir die Entwicklung der älteren V-Tranche gegen die Vergleichsgruppendurchschnitte der moderaten (gemäß Morningstar) und aggressiven (passender) globalen Mischfonds dargestellt. Der generierte Mehrwert der Strategie kann sich mehr als sehen lassen. Im aktuell rund 195 Mio. Euro großen Portfolio sind aktuell 25 Fonds allokiert, davon 8 aktive Ansätze.
Fazit
Wenngleich die letzten Jahre bekanntermaßen nicht einfach waren, konnte die Strategie des Optomoni UI überzeugen. Insbesondere die höhere Gewichtung der Region Europa könnte sich sehr positiv auf die Ergebnisse auswirken Das sehr erfahrene Management ist seinem Stil treu und hat auch in schwierigen Phasen eine ruhige Hand bewiesen. Wer eine Alternative im Bereich globaler offensiver Mischfonds sucht, sollte sich diese Strategie näher anschauen.
Dies ist keine Anlageberatung. Bitte informiert euch vor einer Geldanlage über die Risiken und beachtet unsere Hinweise hier.
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