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GELDFEHLER

Die größten finanziellen Fehler junger Erwachsener

von Nils Matthiesen

Wenn es um Finanzen geht, machen wir alle immer mal wieder Fehler und treffen schlechte Entscheidungen, egal ob jung oder alt. Das ist nicht ungewöhnlich und normaler Weise sind wir am Ende ein bisschen schlauer als vorher. Nur stellen wir als junge Menschen Weichen in eine bestimmte Richtung und etablieren Routinen, die sich unter Umständen nicht mehr so einfach ändern lassen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, nicht in die gängigen Fallen rund um Geld und Finanzen zu tappen.

1
Sparen auf später verschieben

Zugegeben: Es gibt vielleicht spannenderes als sich mit Fonds, Depots, ETFs und anderem zu befassen. Investitionen mögen aber langweilig und verwirrend erscheinen, aber wenn du dich mit diesem Thema auch nur ein paar Stunden auseinandersetzt und anschließend etwa deinen ersten Sparplan abschließt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich dein weiteres Leben nachhaltig verbessert. Einen der häufigsten Denkfehler, den junge Menschen machen, ist, das Thema aufzuschieben, weil sie denken, dass sie später im Leben noch ausreichend Zeit dafür hätten. Richtig ist: Je früher du investierst, desto höher die Chance auf Erfolg. Also fang jetzt an.

2
Denken, dass kein Geld zum Sparen übrig wäre

Selbst eine kleine Investition kann dir in der Zukunft einen großen Gewinn einbringen. Du musst nicht über große Ersparnisse verfügen, um mit dem Sparen anzufangen. Du kannst auch klein anfangen. Denn dadurch profitierst Du von der Magie des Zinseszinses. Also Gewinne, die du durch Zinsen verdienst. Je früher du anfängst, desto mehr profitierst es von diesem Effekt. Du kannst schon mit 25 Euro pro Monat starten, und diese in einen Sparplan stecken. Das sollte für fast jeden drin sein.

3
Geld ausgeben, um sich glücklich zu fühlen

Viele junge Erwachsene, die zu viel Geld ausgeben, tun dies, weil es ihnen vorübergehend hilft, sich gut zu fühlen. Aber die Vermischung von Geld und Gefühlen ist gefährlich. Vermeide es shoppen zu gehen, wenn du einen schlechten Tag hast. Das Vergnügen durch emotionale Ausgaben geht schnell vorbei. Wenn du dagegen regelmäßig sparst, verschafft dir das ein nachhaltiges Gefühl von Befriedigung.

4
Zu früh ausziehen

Nachdem sie ihr ganzes Leben lang bei den Eltern gelebt haben, können es viele junge Erwachsene kaum erwarten, auszuziehen und sich eine eigene Wohnung zu suchen. Das lässt sich zwar oft nicht vermeiden und ist für die persönliche Entwicklung wichtig. Aus finanzieller Sicht lohnt es sich aber, noch ein wenig länger zu Hause zu bleiben. Stelle dir die Frage: Muss ich unbedingt sofort ausziehen, oder könntest du noch 3, 6 oder 12 Monate warten und das gesparte Geld sinnvoll anlegen?

5
Zu viel für unnötige Dinge ausgeben

Das neue iPhone, ein eigenes Auto oder teure Haarverlängerungen – kannst du dir sich solche Ausgabe bei deinem derzeitigen Budget wirklich leisten? Es ist wichtig, sich Dinge zu gönnen, die man liebt. Aber es ist auch wichtig, sich hinzusetzen und herauszufinden, ob deine laufenden Ausgaben zu hoch sind. Bevor du dir also Luxus gönnst, solltest du dich fragen: Kann ich mir das wirklich leisten? Brauche ich es wirklich? Warum will ich es haben?

6
Geld statt Chance

Viele junge Menschen bevorzugen gut bezahlte Jobs an und lehnen stattdessen Stellen ab, die zwar ein geringeres Einkommen, aber dafür bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Wichtig: Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind von unschätzbarem Wert. Früher oder später machen diese Faktoren wahrscheinlicher, dass dein Gehalt schneller steigt und so unterem Strich mehr Geld herauskommt.

7
Schulden machen

Shopping wird immer einfacher: Das gilt nicht fürs Bestellen und Bezahlen, nicht einmal Cash auf dem Konto ist zwingend erforderlich. Denn es gibt immer mehr Angebote, die du ganz einfach später („Jetzt kaufen, später bezahlen“) auf Pump bezahlen kannst. Und deine Bank räumt dir sicher auch eine großzügige Kreditlinie ein. Schulden sind eines der größten finanziellen Probleme für junge Erwachsene, vor allem aufgrund der hohen Zinssätze.  Es ist schwierig, mit Schulden zu sparen, und noch schwieriger, wenn auch noch Zinsen anfallen.  Also versuchen, deine Schulden so schnell wie möglich zu tilgen. Noch besser: Gar nichts erst auf Pump kaufen – nie!

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Nils Matthiesen
Nils Matthiesen

Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.