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Zahl des Tages

643 Millionäre arbeiten bei der Deutschen Bank

von Moritz Weinstock

Deutschlands größtes Kreditinstitut, die Deutsche Bank, konnte im vergangenen Jahr erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben. Grund zum Jubeln haben allerdings nur wenige. Genau genommen: 643 Top-Banker, deren Arbeitsleistung mit jeweils mindestes 1 Millionen Euro brutto im Jahr vergütet wird – mehr leistet sich keine andere europäische Bank.

Geht es nach dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Christian Sewing, müsste der Gürtel noch enger geschnallt werden. Seit seiner Berufung in den Vorstand des Kreditunternehmens im Januar 2015 und der Ernennung zum Vorsitzenden im April 2018, tut sich was im Unternehmen. Zwar sank der Aktienkurs weiter, dafür konnte man im vergangenen Jahr erstmals wieder Gewinne erzielen.

Grund zum Jubel hat allerdings nur die Elite der Bank. Denn obwohl man auch personelle Optimierungen vornahm und viele Stellen kürzte, beschäftigt die Deutsche Bank noch immer die meisten Einkommensmillionäre im EU-Vergleich. 643 Top-Banker werden einer Studie der französischen Zeitung Les Echos nach, die auf Auswertungen der Geschäftsberichte 17 europäischer Banken beruht, jährlich mit mindestens 1 Millionen Euro brutto vergütet.

Weniger ist mehr

Auch wenn es im Vorjahr noch 704 Personen waren, die zu den Top-Verdienern zählten, so haben vor allem die restlichen, gut 92.000 Mitarbeiter das Nachsehen. Bekamen sie 2017 noch insgesamt 2,3 Milliarden Euro, so waren es im Jahr 2018 nur noch 1,9 Milliarden.

Gerade die starke Positionierung der Deutschen Bank im risikobehafteten Investmentbanking, rechtfertige laut einer Sprecherin des Unternehmens, die hohen Ausgaben im obersten Sektor:

„Wir sind eine global arbeitende Bank. Wir müssen beispielsweise gegenüber den großen amerikanischen Investmentbanken attraktiv bleiben“
Sprecherin der Deutschen Bank

Mit dieser Zahl rangiert die Deutsche Bank also noch immer auf Platz 1, dicht gefolgt von der britischen Bank Barclays, die 542 Einkommensmillionäre beschäftigt. Vorstandschef Sewing dürfte den Abwärtstrend begrüßen, der allerdings nicht für ihn gilt. Im vergangenen Jahr, gerechtfertigt durch den Aufstieg zum Chef, konnte er 4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr auf seinem Konto verbuchen – insgesamt gut 7 Millionen Euro.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.