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FINANZIELLE BILDUNG

5 Dinge, die man in der Schule in Hinblick auf finanzielle Bildung lernen sollte

von Pauline Brinkmann

Wir alle haben wahrscheinlich noch bestens die verkratzten Tische und die kläglichen Geräusche der ekligen Tafelkreide im Sinn. Doch das sollte nicht das Einzige sein, an das wir denken, wenn wir uns zurückerinnern. Fakt ist: Was finanzielle Bildung angeht, lässt unser Wissen leider häufig zu wünschen übrig und das liegt ausnahmsweise mal nicht an uns. Hier hat nämlich die Regierung geschwänzt und nicht die Schüler!

1
Steuererklärung

Steuer was? Wie schreibe ich eigentlich eine Steuererklärung? Nach der Schule treten viele junge Menschen ihren ersten Job an, sei es ein Minijob neben dem Studium oder gar eine Ausbildung. Doch wer arbeitet, muss sich häufig, außer man bleibt unter der Freibetragsgrenze, auch um die Steuererklärung kümmern. Leider wird uns die Funktionsweise dessen in der Schule meist vorenthalten, sodass es später doppelt Nerven kostet. Feststeht: selbst erklären tuen sich solch eine Aufgabe die wenigsten gerne und die Eltern möchte man wohl auch nicht damit nerven.

2
Versicherungen

Versicherung das klingt so unglaublich langweilig, dass mir schon die Füße einschlafen, bevor ich das Wort zu Ende gesprochen habe. Doch was auf den ersten Blick super öde klingt ist es eigentlich gar nicht und sollte es auch überhaupt nicht sein, denn es ist elementar und zwar für jeden! Wir alle mussten vor ein paar Wochen bei den Fluten in NRW und Rheinlandpfalz mit Erschrecken beobachten, wie schnell Menschen die Existenz unter den Füßen weggerissen werden kann, wenn die richtige Versicherung fehlt. In dem Fall war es die Elementarversicherung. Will heißen: wir können uns eigentlich gar nicht früh genug damit auseinandersetzen. Denn wie heißt es so schön: das Leben ist lebensgefährlich! Und damit es nicht auch noch existenzgefährlich wird können wir einiges tun!

3
Geld anlegen

Geld richtig anlegen! Dieses Thema ist angesichts eines Rentensystems, welches zwangsläufig dem demographischen Wandel zum Opfer fallen wird, zumindest für einen geruhsamen Lebensabend unverzichtbar. Doch nicht nur im Alter können wir davon profitieren, auch in jungen Jahren ermöglicht es uns unter Umständen bereits größere Investitionen zu tätigen, wie Autokauf oder Hausbau. Doch die konventionellen Anlegemethoden unterscheiden sich gehörig. Bei der Einen besteht kaum ein Risiko und dafür nur wenig Vermögensmehrungspotenzial und bei der Anderen könnte es passieren, dass ich morgen doppelt so viel auf dem Konto liegen habe, oder halt nichts mehr.

4
Wie gründe ich ein Unternehmen

Gerade junge Menschen haben auf Grund ihres unvoreingenommenen Blickes auf die Welt und ihres frischen Geistes häufig tolle innovative Ideen. Doch nur dran denken reicht nicht und wäre vergeudetes Potenzial. Umsetzen in Form einer Unternehmensgründung tun ihre Ideen nur die Wenigsten. Schuld daran? Wahrscheinlich, dass wir Berichte über Unternehmensgründungen maximal aus dem Wirtschaftsmagazin unserer Eltern kennen, aber leider nicht aus dem Klassenzimmer. Eine Gründung ist keine Sache von fünf Minuten, auch wenn uns das gerade in den sozialen Medien häufig suggeriert wird. Hierfür bedarf es grundlegenden Kenntnissen in dahingehenden Rechts- und Wirtschaftsthemen. Wäre es nicht großartig, wenn man solche Gründungsprojekte, wie man sie aus den Studiengängen mit Wirtschaftsschwerpunkt kennt, bereits in der Schule durchspielt? Ich wäre definitiv ein Fan davon!

5
Verträge

Ein weiteres Wort mit V was den ein oder anderen in den Schlaf schaukeln wird. Leider haben wir davon jedoch in der Regel überhaupt keine Ahnung, wenn wir unser Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekommen. Was nicht direkt nach Finanzen klingt, hat aber ganz schön viel damit zu tun. Denn Verträge kommen quasi immer zustande, wenn ich etwas kaufe, leihe oder miete. Was die meisten nicht ahnen: wenn ich morgens beim Bäcker eine Brezel kaufe und Bar bezahle, schließe ich gleich 3 Verträge mit dem Verkäufer, bekomme ich Rückgeld, so sind es sogar 4! Ich wünsche mir, um diese Welt nicht in einen komatöse Zustand der Langweile zu versetzen, also kein Jurastudium für alle, sondern schlichtweg einen dahingehenden Crashkurs in der Schule. Dafür könnte vielleicht auf die ein oder andere Gedichtsanalyse verzichtet werden…

ein Artikel von
Pauline Brinkmann
Pauline studiert in Potsdam und Lausanne Rechtswissenschaften. Ihr besonderes Interesse gilt jedoch nicht Mietverträgen, sondern politischen und gesellschaftlichen Prozessen.