ETF, KI, „Magnificent Seven“ – wer in den letzten Jahren investiert hat, kam an diesen Themen kaum vorbei. Doch die Euphorie rund um Tech und Indexfonds hat auch Schattenseiten gezeigt: Wenn wenige Titel die Märkte dominieren, steigt das Risiko. In einem Jahr, in dem Schwankungen wieder zunehmen, gewinnt eine alte Idee neue Bedeutung: Multi Asset.
Warum sich Diversifikation (wieder) lohnt
Multi Asset kombiniert verschiedene Anlageklassen intelligent – also Aktien, Anleihen, Zielfonds, Gold und alternative Investments. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis von Chancen und Risiken. Statt auf ein Solo zu setzen, entsteht ein abgestimmtes Zusammenspiel, das auch in turbulenten Marktphasen stabil bleibt.
2025 zeigt, wie wichtig das sein kann. Nach der Tech-Rally der letzten Jahre erleben viele große Technologiewerte deutliche Schwankungen. Gleichzeitig eröffnen sich in anderen Regionen und Branchen neue Möglichkeiten. Renditechancen gibt es derzeit in den USA, in Europa und in Schwellenländern, während auf der Anleiheseite Hochzinsanleihen und Katastrophenanleihen (sogenannte Cat Bonds) seit Jahren positive Beiträge liefern.
Aktiv dirigieren und schiefe Töne herausfiltern
Multi-Asset-Portfolios sind keine Selbstläufer. Während in den vergangenen Jahren die „Magnificent Seven“ die Aktienmärkte bestimmten und aktives Fondsmanagement vor Herausforderungen stellte, können Anleger in 2025 wieder von Diversifikation und Multi-Asset-Portfolios profitieren. Aktive Positionierungen in europäische Aktien oder Edelmetalle konnten deutliche Mehrwerte liefern. Aktive Manager generierten stellenweise ordentlich „alpha“ und Zielfonds, die ihren „Rhythmus“ verloren haben, werden ersetzt.
Diversifikation mit Substanz
Risikostreuung ist mehr als ein Schlagwort. Neben den klassischen Anlageklassen spielen bei modernen Multi-Asset-Strategien auch alternative Bausteine eine Rolle. Die Entwicklung von Cat Bonds etwa hängt kaum von Aktien oder Zinsen ab. Das macht sie zu einem wertvollen Stabilisator im Portfolio. Auch Gold bleibt ein bewährter Baustein, sowohl als langfristiger Wertspeicher als auch über Goldminenaktien, die in Phasen steigender Preise zusätzliches Potenzial bieten können. Ergänzend kommen Strategien zum Einsatz, die gezielt auf Volatilität setzen – also auf Schwankungen, die andere Anleger eher meiden.
Erfahrung trifft Netzwerk
Die apoAsset beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten mit Multi-Asset-Strategien und hat dafür ein breites Netzwerk aufgebaut – mit rund 400 Fondsgesellschaften weltweit. Diese Vielfalt eröffnet Zugang zu etablierten Häusern ebenso wie zu aufstrebenden Talenten.
So können Fonds und ETF identifiziert werden, die sich frühzeitig durchsetzen. Ein Beispiel: Ein US-Nebenwertefonds, der Ende 2024 neu ins Portfolio kam, erzielte im Folgejahr trotz schwieriger Märkte eine zweistellige Rendite. Solche Erfolge zeigen, dass aktives Management und internationale Vernetzung echten Mehrwert schaffen können.
Solide durch alle Marktphasen
Heute sind Multi-Asset-Portfolios weltweit aufgestellt – mit Schwerpunkten in Europa, den USA und den Schwellenländern. Ergänzt werden sie durch Gold, Rohstoffe, alternative Investments und flexible Strategien. Das Ziel bleibt klar: Ein robustes Portfolio, das nicht von wenigen großen Tech-Werten abhängt, sondern auf vielen Säulen steht.
Fazit:
Multi Asset ist kein Modethema, sondern eine zeitgemäße Antwort auf komplexe Märkte. Wer Anlageklassen intelligent kombiniert und flexibel bleibt, hält auch dann den Takt, wenn es an den Börsen lauter wird.
Ein Gastbeitrag von Christian Hein, Senior Portfoliomanager Multi Asset bei der Apo Asset Management GmbH (apoAsset).
Dies ist keine Anlageberatung. Bitte informiert euch vor einer Geldanlage über die Risiken und beachtet unsere Hinweise hier.
