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WOHLSTAND

Sind wir Deutsche doch reicher als gedacht? 

von Eileen Wegner

Sind die Deutschen doch wohlhabender als offiziell kommuniziert wird? Diese Annahme unterstreicht eine aktuelle Studie, die von drei Ökonom:innen veröffentlicht wurde. ZASTER hat es für dich zusammengefasst.

Drei Ökonom:innen wollten wissen, ob die aktuellen Zahlen stimmen und habe ihre eigene Studie herausgebracht. Diese Forschenden sind Moritz Schularick von der Uni Bonn, Charlotte Bartels vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Thilo Albers von der Berliner Humboldt-Universität. Sie haben die offiziellen Vermögenszahlen mit weiteren Daten abgeglichen, die sie für realitätsnäher halten. Ihr Resultat: Deutschland ist um einiges reicher als die offiziellen Statistiken zeigen. 

Untererfassung von Immobilien und Betriebsvermögen 

Den Forschenden zufolge sind für die Abweichungen zwei Vermögensklassen vor allem verantwortlich. Zum einen Immobilien und zum anderen Betriebsvermögen von Unternehmen, die nicht an der Börse sind. „Wenn man die Betriebsvermögen nach internationalen Standards bemisst und zudem für die Immobilienpreise die aktuelleren Zahlen der Bundesbank verwendet, dann ist Deutschland gut 4000 Milliarden Euro (!!!) reicher als gedacht“, schreiben sie in einem Gastbeitrag in der FAZ.

Dies bedeutet: Der Immobilienbesitz ist zehn Billionen Euro wert und nicht wie in den offiziellen Statistiken acht Billionen. Das sind zwei Billionen mehr als gedacht. Außerdem spielen nicht-börsennotierte Unternehmen in Deutschland eine große Rolle. Dadurch sollten die Deutschen hiermit auch besser dastehen als bisher angenommen. 120.000 Euro (!) beträgt das Vermögen des deutschen Median-Haushaltes. Das heißt, die Hälfte der Haushalte hat mehr, die andere Hälfte weniger.

Wie ist die Verteilung?

Wie entwickelt sich die Verteilung des Vermögens. Denn, dass generell Deutschland reicher sein sollte, ist noch keine konkrete Aussage über die Verteilung und des Vermögens des Einzelnen. Laut der Studie soll die Mittelschicht in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren nicht von den Reichen abgehängt werden. Eher haben diese ebenfalls zugelegt. Während die Reichen vor allem vom Aktienboom profitiert haben, trieb der Immobilienboom das Vermögen der Mittelschicht in die Höhe. 

Das betrifft allerdings nur die reichere Hälfte der Bevölkerung. An der ärmeren Hälfte ist dieser Vermögenszuwachs komplett vorbeigegangen. Sie konnten ihre Vermögen kaum steigern und somit halbierte sich ihr Gesamtvermögen. Daraus schließen die Autor:innen dieser Studie, dass es eine wachsende Lücke zwischen ärmerer und reicherer Bevölkerungshälfte gibt und auch weiter geben wird. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.