MITTAGSBRIEFING

Corona verschärft weltweit soziale Ungerechtigkeit, Urlaub nur mit Corona-Impfung?, Leere Regale im Supermarkt

von Michael André Ankermüller

Wir haben für Dich die wichtigsten Verbraucher-News des Tages zusammengefasst. Hier ist unser ZASTER-Mittagsbriefing.

Corona verschärft weltweit soziale Ungerechtigkeit

Für die Reichsten unter uns scheint die Coronakrise vorbei zu sein. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die NGO Oxfam in ihrem jährlich erscheinenden Ungleichheitsbericht. Dieses Jahr trägt er den Titel „Das Ungleichheits-Virus“. Dort prangern die Aktivisten an, dass die wenigen Milliardäre ihr Vermögen in der Krise sogar noch ausbauen konnten, während die vielen Armen auf dem Planenten wohl noch einige Jahre an den Folgen der Pandemie zu leiden haben. Die Kernaussage des diesjährigen Berichts macht Oxfam an konkreten Zahlen fest. „Während die 1000 reichsten Menschen ihre Verluste in der Coronakrise in nur neun Monaten wettmachten, könnte es mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis sich die Ärmsten von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erholt haben.“ Besonders seien Frauen von den Folgen von Corona betroffen, weil in den Sektoren, in denen durch die Pandemie große Einkommens- und Arbeitsplatzverluste drohen, 49 Prozent der berufstätigen Frauen beschäftigt sind. Oxfam geht es um nichts weniger als einen radikalen Systemwechsel. (Der Tagesspiegel)

Urlaub nur mit Corona-Impfung?

Auch wenn es sich bisher noch merkwürdig anfühlt: Die Reisebranche kann es kaum erwarten, dass der Tourismus endlich wieder in Fahrt kommt. Auch Regierungen, Fluglinien und Technologiefirmen bereiten sich darauf vor, Urlaubsreisen wieder möglich zu machen. Demnach dürften digitale Impfpässe bald ein zentrales Dokument für Reisende sein. Beim EU-Coronagipfel wurde nun ein europäischer Ausweis, jedoch ohne bestimmte Reiseprivilegien beschlossen. Auch wenn die schrittweise Rückkehr zur Reisefreiheit noch einige Monate in der Zukunft liegt, wird eines zunehmend klar: Der gelbe WHO-Impfausweis oder digitale Alternativen werden wohl bald so wichtig wie ein Reisepass sein. Reisefreiheit ohne Testpflicht und Quarantäne könnte es demnach bald nur für gegen Corona geimpfte Menschen geben – zumindest die Pandemie nicht offiziell gestoppt ist. Grundsätzlich ist so etwas nichts Neues. So darf in einige afrikanische Staaten nur einreisen, wer gegen Geldfieber geimpft ist. (Wirtschaftswoche)

Leere Regale im Supermarkt

Auch wenn es sich unvorstellbar anhört, könnte das Obst-und Gemüseangebot aufgrund strengerer Einreiseregeln für LKW-Fahrer aus Hochrisikoländern, im Supermarkt bald knapp werden. Der Deutsche Fruchthandelsverband befürchtet Lieferengpässe. Die Einreisebedingungen für die Fahrer von Lebensmitteltransporten seien unnötig verschärft worden, so Verbandsgeschäftsführer Andreas Brügger. Zum Schutz vor der Einschleppung neuer Corona-Fälle hatte die Bundesregierung deutlich mehr Länder zum Risikogebiet hochgestuft – insgesamt 32. Auch Portugal und Spanien werden inzwischen als besonders gefährlich gelistet. Der Fruchthandelsverband fordert jedoch europaweit verbindliche Regelungen und eine Rückkehr zu der sogenannten Green-Lanes-Richtlinie. (Spiegel Online)

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.