Ihr könnt mich gerne auslachen und die Augen verdrehen. Nur zu! Ist mir völlig egal. Aber wenn ihr euch dann im Januar 2022 wieder um Alltägliches im Supermarkt prügelt, lehne ich mich ganz entspannt zurück.
Ist schon eine Weile her, aber ihr erinnert euch? Leere Regale im Supermarkt. Hamsterkäufe, Klopapiernot, Hefe- und Mehl-Mangel. Das war im März 2020. Und ehrlicherweise stand damals unsere Versorgung nie auf der Kippe. Doch jetzt sieht es womöglich ganz anders aus. Und ich als vorausschauender Mensch, klopfe mir stolz auf die Schultern.
Ende November 2021 hatten wir in Deutschland die bislang höchste Anzahl an Menschen, die sich täglich mit Corona infizieren. Nämlich 75.000!
Jetzt schwappt die Omikron-Welle auf uns zu und wenn diese neuartige Virusvariante tatsächlich 50-60 Prozent (!) ansteckender sein sollte, reden wir laut Berechnungen eines Mathematikers von möglichen 700.000 Neuinfektionen am Tag. Und dann? Selbst, wenn ein Großteil der Infizierten nur einem milden Krankheitsverlauf erlebt, wird es verdammt eng mit der täglichen Versorgung in unserem Land. Selbst bei nur 500.000 Neuinfektionen am Tag, stünde uns ein riesiger Zusammenbruch der Infrastruktur bevor. Wenn nicht sogar ein Kollaps. Jeden Tag müssten Hunderttausende Menschen in Isolation. Und wenn nun ein relevanter Teil der Bevölkerung gleichzeitig krankheitsbedingt ausfällt, fehlen sie an anderer, systemrelevanter Stelle. Polizei, Feuerwehr Krankenhaus, Wasser- und Stromversorgung, aber auch im Handel, der Lebensmittelproduktion und bei der Warenauslieferung.
Ich will keine schlechte Laune vor Weihnachten verbreiten. Ich bin auch kein Panikonkel bzw. Paniktante. Aber ich war gestern einkaufen. Großeinkauf für die Weihnachtsfeiertage. Und da in meinem Einkaufswagen erstaunlicherweise noch Platz war, habe ich März 2020 nachgespielt. Ich habe zwei Großpackungen Klopapier gekauft, Haushaltsrolle und Kerzen. Mehl, Nudeln, Knäckebrot, Hülsenfrüchte und Dosentomaten. Aspirin, Ibuprofen, Vitamin D, Hustensaft und Nasenspray. Die Regale waren voll. Auch in der Apotheke. Noch. Aber wer weiß, wie es in 3 Wochen aussieht.
Daher mein Tipp: Wenn Ihr das nächste Mal zum einkaufen geht, nehmt euch doch auch ein kleines Notfall-Paket mit nach Hause. Schadet nicht und besser jetzt als zu spät!
Frohe Weihnachten!