Dynamic Pricing

So bezahlst Du bei Amazon nie mehr zu viel

von Nils Matthiesen

Bei den Preisen in Onlineshops geht es hoch und runter – und nirgendwo mehr als bei Amazon. Wenn du nicht genau aufpasst, zahlst du mehr als du müsstest. Mit diesem Tipp passiert das garantiert nicht.

Wenn du bei Aldi eine Packung Milch kaufst, bezahlst du an der Kasse den gleichen Betrag wie dein Vordermann. Nicht so im Web. Schließlich setzen immer mehr Online-Shops auf das sogenannte Dynamic-Pricing (zu Deutsch „dynamische Preisgestaltung“). Dahinter verbergen sich komplexe Algorithmen: Welchen Preis du letztlich für ein Produkt bezahlst, hängt von Faktoren wie Uhrzeit, Kaufverhalten und eingesetztem Gerät ab. Die Unterschiede auf der Rechnung können gewaltig sein.

Preisschwankungen im Sekundentakt

Bei Hotels, Flügen und Mietwagen haben sich die meisten inzwischen damit abgefunden, dass der Zimmer- oder Sitznachbar vermutlich mehr oder weniger bezahlt hat. Dieser Trend der schwankenden Preise überträgt sich nun auf immer mehr Produkte. Verantwortlich dafür sind die vielen Daten, die wir beim Surfen im Web hinterlassen. Händler wissen mit ihrer Hilfe genau, welche Waren aktuell besonders angesagt sind und welche nicht. Also erhöhen oder senken sie die Preise. Zum Beispiel wird Technik im Frühling und Sommer viel seltener gekauft, als im Herbst oder Winter. Entsprechend versuchen die Händler die Nachfrage durch niedrige Preise anzukurbeln. Das ist nichts Neues, schließlich sind solche Preisanpassungen im Einzelhandel schon lange üblich. Neu aber ist, dass die Preise im Web beinahe im Minutentakt hoch- und heruntergehen. Wer durchschaut, wie das System funktioniert, spart viel Geld.

Bei Amazon schwankt es besonders stark

So ist es möglich, dass ein Smartphone oder Fernseher morgens deutlich günstiger ist als abends, wenn viele Menschen im Internet unterwegs sind. Das System kennst du von Tankstellen, bei denen es morgens und nachts besonders teuer ist, weil dann entweder die Nachfrage sehr hoch oder das Angebot niedrig ist. Selbstverständlich ist auch Amazon bei den Preissprüngen ganz vorn dabei: Experten schätzen, dass der Shopping-Riese täglich 2,5 bis 3 Millionen Preisanpassungen vornimmt. Wie das System im Detail arbeitet, ist allerdings ein wohl gehütetes Geheimnis.

Cleverer Online-Dienst hilft beim Sparen

Im Prinzip weißt du nie, ob es gerade günstig oder teuer ist – bis jetzt. Denn mithilfe eines cleveren Online-Dienstes kannst du die Preisentwicklung bei Amazon bequem beobachten. Das geht so:

  1. Angenommen, du willst eine neue Maus kaufen. Rufe dann wie gewohnt bei Amazon.de die entsprechende Produktseite auf. Klicke dann die Internetadresse, so dass diese blau markiert ist, und kopiere sie mit der Tastenkombination STRG + C in die Zwischenablage.
  2. Öffne dann in einem anderen Browser-Tab die Internetseite camelcamelcamel.com. Klicke hier ins Suchfenster „Gib die Amazon-URL…“ und kopiere den Link mit der Tastenkombination STRG + V hinein. Drücke dann Enter.
  3. Daraufhin siehst du im unteren Bereich der Seite die Preisentwicklung des Artikels in den letzten Monaten (anhängig vom Produkt auch länger). Ebenfalls zeigt dir die Seite den niedrigsten und höchsten Preis in diesem Zeitraum an.
  4. Um bei einem bestimmten Preis benachrichtigt zu werden, tippe ins Feld „Wunschpreis“ den Betrag ein, den du bereit bist zu zahlen. Zudem gibst du im Feld daneben noch deine E-Mail-Adresse ein. Klickst du dann auf Verfolgung beginnen, erhältst du eine Bestätigungs-Nachricht, in der du die Einrichtung des Alarms bestätigst.
ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.