Zunächst die schlechte Nachricht: Wenn du gehofft hast, dass die Kfz-Versicherungstarife dank Corona und entsprechend geringen Verkehrsaufkommen und Unfallzahlen automatisch sinken, liegst du falsch. „Trotz sinkender Schadenzahlen während der COVID-19-Krise sind die Preise für Kfz-Versicherungen gegenüber dem Vorjahr konstant“, so Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Denn Kfz-Versicherungstarife seien langfristig kalkuliert, so die Begründung.
KFZ-Versicherung: Stichtag 30.11.
Die gute Nachricht: Du kannst selbst für einen günstigeren Tarif sorgen, dazu sollte deine Kündigung spätestens am 30. November vorliegen. Dabei ist ein Wechsel der Versicherung kaum schwieriger, als an der Tankstelle neuen Sprit einzufüllen. Allerdings gilt beim Wechsel: Billig ist nicht unbedingt günstig. Wichtig ist vielmehr das Gesamtpaket aus Preis und Leistung. Dienste wie verivox.de und check24.de erleichtern die Suche nach der passenden Police. Es lohnt sich, mehrere Vergleichsportale auszuprobieren. Schließlich führt kein Anbieter sämtliche Versicherungen mit all ihren Tarifen. Doch auch wenn eine Versicherungswechsel über ein Vergleichsportal einfach ist, gilt es doch einige Fallstricke zu beachten. Denn im Laufe des Vergleichs gilt es Angaben zu verschiedensten Dingen zu geben, die sich auf die Höhe des Versicherungstarifs maßgeblich auswirken. Als junger Mensch solltest du beim Versicherungsvergleich vor allem auf folgende Punkte achten.
KFZ-Versicherung: Darauf sollten junge Menschen achten
- Zahlweise: Auch wenn es ein dicker Batzen auf einmal sein kann, entscheide dich am besten für jährliche Zahlweise. Im Vergleich zur Quartalsraten zahlst du im Schnitt fast 10 Prozent weniger.
- Fahrer: Du sparst sehr viel, wenn du angibst, der alleinige Fahrer des Fahrzeugs zu sein. Lebenspartner sind aber in der Regel ohne Zusatzkosten mitversichert. Vor allem wenn weitere junge Leute fahren sollen, steigt die Rechnung. Goldene Regel: Je jünger und je mehr Mitfahrer, desto teurer. Gut zu wissen: Baut ein ungemeldeter Fahrer einen Unfall, bleibt der Versicherungsschutz trotzdem erhalten. Es drohen allerdings empfindliche Strafen.
- Werkstattbindung: Bis zu 20 Prozent Beitrag zahlst du weniger, wenn die Versicherung im Schadensfall die Werkstatt für die Reparatur auswählen darf. Nachteil: Du darfst im Schadensfall nicht spontan deine Lieblingswerkstatt ansteuern.
- Fahrleistung: Je weniger Kilometer du fährst, desto günstiger. Gebe die voraussichtliche Kilometerleistung wahrheitsgetreu an. Falschangaben fliegen spätestens bei einem Schaden auf. Im schlechtesten Fall drohen Nachzahlungen und sogar Vertragsstrafen.
- Sonderausstattung: Edle Felgen angeschraubt? Oder eine fette Sound-Anlage eingebaut? Dann achte darauf, wie hoch und vor allem welche Sonderausstattung die Versicherung abdeckt. Meist sind entsprechende Schäden „nur“ zwischen 5.000 oder 10.000 Euro ohne Aufschlag mitversichert.
- Nachverhandeln: Feilschen kann sich lohnen. Laut einer Finanztipp-Umfrage hatte damit jeder Zweite großen Erfolg. Ermittle am besten einen günstigen Tarif bei einem Vergleichsportal und hole dann Gegenangebote von anderen Versicherern ein.
Lohnen sich Telematik-Tarife?
Bei sogenannten Telematik-Tarifen stimmst du zu, dass die Versicherung mithilfe technischer Mittel wie Smartphone-Apps dein Fahrverhalten analysieren (Pay-how-you-drive). Für entspannte und sichere Fahrweise winken satte Rabatte bis zu einer Höhe von 30 Prozent. Kann sich vor allem für junge Fahrer rechnen. Wenn du allerdings kein guter Fahrer bist oder gerne aufs Gaspedal trittst und oft abrupt bremst, können deine Prämien steigen, statt zu sinken. Zudem darf es für dich kein Problem darstellen, die ganze Zeit überwacht zu werden. Durch die Überwachung gibst du preis, wohin du fährst, wo du dich meist aufhältst, wo du wohnst und wen du triffst.
Telematik-Tarife lohnen sich also nur dann, wenn du zur Fraktion der „Schleicher“ zählst und dir keine großen Gedanken um Datenschutz machst.