© Tim Mossholder / Unsplash
INFLATION NEIN DANKE

Der Inflation trotzen und in Aktien investieren: Aber bei welchen Unternehmen?

von Eileen Wegner

So langsam wird es anstrengend. Lebensmittelpreise steigen, Energiepreise steigen. Was nicht gleichzeitig steigt, ist unser Gehalt. Daher müssen wir uns anders helfen. Du kannst dir entweder noch einen Nebenjob anlachen, damit du dir zukünftig deine Sachen leisten kannst oder du investiert dein Geld. Zum Beispiel in Aktien und Aktienfonds.

Das empfiehlt die überwältigende Mehrheit von 700 deutschen VermögensverwalterInnen. Sie wurden vom Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung, kurz DIVA, in Kooperation mit der Fondsgesellschaft DWS zu ihren favorisierten Aktionen gegen Inflation befragt. Auf dem ersten Platz landeten mit über 90 Prozent (!) die Investition in Aktien. Der zweite Platz ist belegt mit Immobilien, mit 60 Prozent, gefolgt von Gold und anderen Edelmetallen mit 55 Prozent. 

Starke Inflation und keine Besserung in Sicht

Große Hoffnung auf Besserung der Inflationsrate gibt es wohl nicht. Zumindest, wenn es nach den AnalystInnen von BCA Research geht. Die sehen den zunehmenden Arbeitskräftemangel als Grund für steigende Löhne in vielen Bereichen der Wirtschaft. Außerdem bestehen auch in diesem Jahr Probleme bei den Lieferketten. Und zusätzlich sind da noch die Konjunkturprogramme, mit denen die Länder künftig für mehr Wachstum und Nachhaltigkeit sorgen wollen, die inflationssteigernd wirken können. Es kommt also viel zusammen. 

Wenn du nun zum Schutz vor Inflation dein Geld anlegen möchtest, raten ExpertInnen von Goldman Sachs oder die UBS zu Unternehmen mit etablierten Marken und ausgeprägter Preissetzungsmacht. Die werden auch mit höheren Arbeits- und Rohstoffkosten zu kämpfen haben, können diese aber meist einfacher kompensieren, indem sie die Kosten an ihre KundInnen weitergeben. 

Zu diesen starken Unternehmen gehören zum Beispiel Apple und Nike. Die iPhones verkaufen sich weiterhin sehr gut und das unabhängig vom Preis. Und auch die Sneaker von Nike werden weiterhin in Massen gekauft, auch, wenn sie ein paar US-Dollar mehr kosten. Andere Riesen wie Amazon bleiben auch stark im Geschäft. Es gibt ein paar Big Player, die vermutlich gut durch die Krise kommen werden.

Zinserhöhungen schwächen kleine Unternehmen

Sobald höhere Inflationen erwartet werden, steigen auch mittel- bis langfristig die Zinsen. Was in Europa aktuell noch nicht der Fall scheint, ist in den USA schon etwas realer. Für das aktuelle Jahr wird mit drei oder vier Zinsanhebungen durch die amerikanische Notenbank gerechnet. ExpertInnen empfehlen diese Entwicklung im Blick zu halten. Unter den Zinserhöhungen leiden normalerweise Unternehmen, die noch keinen Gewinn erzielt haben. ExpertInnen setzen hier vor allen auf Unternehmen, die mindestens zum größeren Mittelstand gehören und zudem eine erwartete Umsatzsteigerung von mehr als 15 Prozent haben und prognostizierte Margen von mindestens 20 Prozent. 

Aktien als Allerheilmittel?

Natürlich ist beim Investieren nicht alles sicher und auf einzelne Aktien zu setzen, kann immer auch mit einem kompletten Kapitalverlust einhergehen. Wer nicht alles auf eine Karte setzen möchte, sollte Risikostreuung betreiben und sein Geld breit gefächert anlegen. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.