DAS ERSTE

Dafür gibt die ARD ihr Geld aus

von Philipp Grabowski

Derzeit wird eine Diskussion über die Höhe und Verwendung der Rundfunkgebühren geführt. ZASTER-Kolumnistin Isabella Müller-Reinhardt schaute sich die Ausgaben der ARD an – und zog einen Vergleich zur ProSiebenSat1 Media SE.

Dank der FDP diskutieren wir aktuell wieder einmal über die Rundfunkgebühren. Die Liberalen fordern in ihrem aktuellen Wahlprogramm eine Verschlankung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der sich vornehmlich um Nachrichten, Kultur, politische Bildung und Dokumentationen konzentrieren soll.

Und auch der ehemalige Top-Verdiener der ARD, Thomas Gottschalk hat in einem Interview mit The Pioneer verlangt, dass ARD und ZDF das liefern, wofür man sie bezahlt: Information und Kultur.

Mal gucken wofür beispielsweise die ARD jedes Jahr so ihr Geld ausgibt…

1
Spielfilme

ca. 300 Millionen Euro

2
Serien

ca. 127 Millionen (80 Millionen alleine für die Tatorte)

3
Sport

ca. 85 Millionen Euro

4
Quizformate

ca. 36,4 Millionen Euro

5
Tagesschau

ca. 9,9 Millionen Euro

6
Magazine / Reportagen

4,6 Millionen Euro

Tom Buhrow, WDR-Intendant verdient übrigens 395.000 Euro im Jahr.

Ein Azubi im 1. Lehrjahr bekommt dagegen 764 Euro monatlich.

Und jetzt gucken wir mal wie die ARD so im Vergleich zu einem privaten Medien-Konzern abschneidet.

1
Personal

Während bei die ARD satte 23.000 fest angestellte Mitarbeiter auf der Payroll stehen, verfügt die ProSiebenSat1 Media SE gerade mal über 7250 Mitarbeiter.

2
Produkte

Die ARD veranstaltet 11 TV-Sender, 55 Hörfunkprogramme und hat zudem noch 16 Orchester und 8 Chöre.

Die ProSiebenSat1 Media SE betreibt dagegen 15 Fernsehsender, sowohl Free- als auch Pay-TV.

3
Einnahmen

Von den insgesamt 8 Milliarden Euro, die durch den Rundfunkbeitrag eingenommen werden, bekommt die ARD etwa 5,6 Milliarden Euro. Dazu kommen noch weitere 400 Millionen für Werbung und Sponsoring und 600 Millionen für „sonstige Erträge“ wie Programmverwertungen, Kostenerstattungen etc. Macht zusammen etwa 6,7 Milliarden Euro im Jahr für die ARD.

Bei dem privaten Konkurrenten sieht es dagegen wie folgt aus:

Gesamtumsatz des Konzerns (2020): 4,1 Milliarden Euro.

Konzernergebnis: 267 Millionen Euro.

4
Marktanteile

ARD

11,3 % beim Gesamtpublikum (ab 3 Jahren)

6,9 % bei der werberelevanten Zielgruppe (14 – 49 Jahren)

WDR

7,7 % ab 3 Jahren

3,9 % 14 – 49 Jahren

Pro7

4% ab 3 Jahren

9,1% 14 – 49 Jahren

 

Sat1

5,7 % ab 3 Jahren

7,7% 14 – 49 Jahren

Und jetzt die Frage, was denkst Du?

Sollte an der ARD-Kohle-Schraube etwas gedreht werden?

Und wenn ja, in welche Richtung?

ein Artikel von
Philipp Grabowski