Trumps Zickzackkurs wird zum Nervenspiel

Die Reaktion der Märkte fiel entsprechend positiv aus – auch wenn die Unsicherheit bleibt, unter anderem weil nicht klar ist, was Donald Trump unter einem „temporären“ Aussetzen der Zölle meint. Trumps Zickzackkurs bei Zöllen und Ausnahmen entwickelt sich zunehmend zum Nervenspiel für Investoren weltweit.

Besonders auffällig zeigt sich die Stimmung am Montagmorgen (14.04.2025) in Asien: Der Shanghai Composite legte deutlich zu, getragen von einem überraschend starken Anstieg der chinesischen Exporte im März. Diese kletterten im Jahresvergleich um über 10 % – ein kräftiger Sprung, der allerdings auch eine Schattenseite hat: Viele chinesische Exporteure versuchen derzeit offenbar, Lieferungen vorzuziehen, um der Wirksamkeit neuer US-Zölle zuvorzukommen. Dieser „Vorlaufeffekt“ verleiht den aktuellen Zahlen Rückenwind, weckt aber Zweifel an der Nachhaltigkeit. Auch der Nikkei 225 konnte davon profitieren, gestützt von einem allgemein festeren Asien-Handel und einem etwas schwächeren Yen.

Trotz der freundlicheren Stimmung auch heute zu Handelsbeginn in Europa bleibt das große Fragezeichen über dem US-Anleihenmarkt. Die inversen Zinskurven signalisieren weiterhin eine hohe Rezessionswahrscheinlichkeit und zudem eine Vertrauenskrise gegenüber der USA. Zwar konnte sich die Volatilität am Freitag und heute Morgen unter wichtige technische Marken zurückziehen, doch der S&P 500 bleibt unter sämtlichen relevanten gleitenden Durchschnitten – vor allem unter der 200-Tage-Linie, die gut 100 Punkte entfernt liegt. Eine schnelle Trendwende scheint vorerst nicht in Sicht.

Aus Europa hört man von neuen diplomatischen Bemühungen: Die EU könnte den USA einen Waffendeal vorschlagen, um das Handelsbilanzdefizit auszugleichen. Ein weiterer Versuch, die Handelsfront zu entschärfen – ob erfolgreich, bleibt offen.

Der apano-Stimmungsindex