Kostspieliges Hobby

So teuer sind Trumps Golfpartien für die US-Bürger

von Christoph Masurek

Bis zu 340 Millionen US-Dollar kosten Donald Trumps Golfpartien den amerikanischen Staatshaushalt, wenn man den Hochrechnungen der Webseite trumpgolfcount.com glauben darf. Dort werden nicht nur alle präsidialen Runden dokumentiert, sondern auch ihre anfallenden Kosten für den US-Bürger.

Multi-Millionär und US-Präsident Donald Trump kokettiert in der Öffentlichkeit gerne mit seiner Bodenständigkeit und seinem Fleiß. So wetterte er vor seiner Wahl noch in zahlreichen Interviews und Tweets gegen Vorgänger Barack Obama, der mehr Zeit auf dem Golfplatz als im Büro verbringen würde.

Er selbst hingegen würde die Verantwortung des Amtes zu schätzen wissen und als Präsident kein Golf spielen – schließlich gibt es als mächtigster Mann der Welt Wichtigeres zu erledigen, als Golfbälle zu versenken.

We pay for Obama’s travel so he can fundraise millions so Democrats can run on lies. Then we pay for his golf.— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 14, 2014

Geschätzte Kosten: 109.000.000 US-Dollar

Die Webseite trumpgolfcount.com nimmt den Präsidenten beim Wort und überführt ihn dabei der Lüge: Seit Amtsantritt am 20. Januar 2017 war Trump bereits 213 mal auf dem grünen Rasen. Mindestens 98 mal davon hat er bewiesenermaßen selber gespielt, wie die Seite festhält. Daraus resultieren Kosten von rund 109 Millionen US-Dollar.

Die Summe setzt sich aus Flügen, Sicherheitskosten und Personal zusammen. Allein die zahlreichen Flüge zum Golfen kosteten die USA bisher mehr als 65 Millionen US-Dollar.

Auf einer Tabelle lässt sich genau nachvollziehen, wann, wo und auch wie lange der Präsident die Zeit mit einem Schläger in der Hand verbachte. Bisher sind es etwa 2136 Stunden.

„I just want to stay in the White House and work my ass off.”

Noch im Wahlkampf 2016 versprach Trump, dass er nach einer erfolgreichen Wahl keine Zeit mehr für sein Hobby finden würde. Im Gegenteil: Er würde die Zeit im Oval Office nutzen wollen, um für die Bürger der USA da zu sein. Sein Versprechen brach er nach nicht einmal zwei Wochen im Weißen Haus. Obama hingegen spielte seine erste Runde Golf als Präsident sieben Monate nach Amtseinführung. In acht Jahren Präsidentschaft kam er auf 306 Partien.

Wenn Trump der Frequenz und Geschwindigkeit seiner Aufenthalte auf Golfplätzen treu bleibt, wäre er bis zum Ende seiner ersten Amtszeit ganze 310 mal auf dem Rasen gewesen – das würde einer Summe von etwa 170 Millionen US-Dollar entsprechen. Bei einer Wiederwahl sogar 340 Millionen US-Dollar. Golfen war eben noch nie ganz günstig…

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.