Alles, was du über Trinkgeld wissen musst

Ähh, stimmt so!

Das Essen ist verzehrt und du bittest um die Rechnung. Während du wartest unterhältst du dich und trinkst deinen Wein aus. Plötzlich steht der Kellner neben dir, die Rechnung in der Hand: 37,80 Euro. Dein Gehirn fängt an zu rattern. „Zehn Prozent“, denkst du, „ich gebe zehn Prozent. Das macht man doch so, richtig? Oder sollte ich mehr geben? Sooo außergewöhnnlich war der Service allerdings auch nicht. Und die Portionen waren OK, aber nicht fantastisch.“ Dein Blick huscht hinüber zu deiner Begleitung, die dich wohlwollend anlächelt. Jetzt bloß nicht blamieren. Vielleicht solltest du einfach 15 Prozent geben, überlegst du. Das kommt bestimmt großzügig … oder wäre es großkotzig?

Du wirst panisch, versuchst in Windeseile den nötigen Dreisatz in deinem Kopf zustande zu bringen, während der Kellner freundlich lächelnd und auch ein wenig hoffnungsvoll neben dir steht und deine Begleitung darauf wartet, dein Zahlverhalten moralisch einzuordnen. „45 Euro stimmt so!“, rufst du und ärgerst dich eine Millisekunde, nachdem du das erfreute „Oh, danke!“ der Bedienung hörst. Das war sehr großzügig. Du bist ab heute also entweder der, der nicht rechnen kann, der, der zu großzügig ist oder, am schlimmsten: Der Großkotz. „Naja, wenistens kann ich es absetzen“, beruhigst du dich, bevor du beschämt das Restaurant verlässt.

Ein historischer Blick auf das Trinkgeld

Das Trinkgeld gehört in Deutschland zum guten Ton und wird mehr oder weniger erwartet. Gleichzeitig ist es auch ein gesellschaftliches Minenfeld, bei dem nicht wenige Faux-Pas nur darauf warten, begangen zu werden. ZASTER hat aus diesem Grund die größten Irrtümer, Überraschungen und besten Geschichten um das kleine Extrageld zusammengetragen.

Bevor wir beginnen, noch ein kleiner Exkurs in die Geschichte des Trinkgeldes. So wurde das damals „Trunckgeld“ genannte Extrageld bereits im späten Mittelalter in Deutschland nachgewiesen. Der Ausdruck stammt von Wunsch des Gönners, man möge auf sein Wohl trinken. Erste Hinweise auf Trinkgeld in England gehen zurück bis ins 17. Jahrhundert, wo der Begriff „to tip“ in Englands Kneipen entstanden sein soll. In Amerika hielt das „Tippen“ mit den Einwanderern aus England Einzug, wobei sich um 1904 die „Anti-Tipping Society in America“ gründete, da es nicht den Idealen einer antiaristokratischen Gesellschaft entsprach. Durchgesetzt hat sich diese Bewegung – wie wir heute wissen – nicht. Andere Worte für Trinkgeld lauten Tip, Badegeld, Teegeld. Gezahlt wird es in der Regel auf Dienstleistungen, etwa in der Gastronomie, im Hotelgewerbe, an Taxifahrer, Friseure, Concierge-Services usw.

Und nun tauchen wir ein in die Welt des kleinen Extrageldes!