Bilder, die die Welt bedeuten

111 Millionen für einen Monet? Vergleichsweise billig!

von Moritz Weinstock

Eine Rekord jagt den nächsten bei den aktuellen Kunstauktionen in New York. Nach Monet’s „Meule“ ist es nun eine 1 Meter hohe Skulptur aus Edelstahl, die einen neuen Rekordwert erzielte. Mit 91,1 Millionen Dollar ist der „Rabbit“ von Jeff Koons das teuerste Werk eines lebenden Künstlers.

—UPDATE—

Ein Hase, nur einen Meter hoch, aus Edelstahl. Die Skulptur des US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons, die wie ein Luftballon wirkt, wurde versteigert. Neuer Besitzer ist der Vater des aktuellen amerikanischen Finanzministers Steven Mnuchin, Robert E. Mnuchin.

Der ließ sich den gesichtslosen, minimalistischen Hasen samt Möhre in der Hand satte 91,1 Millionen Dollar kosten. Damit führt Jeff Koons wieder die Liste der am teuersten gehandelten, lebenden Künstler an. Zuletzt war es David Hockney’s „Portrait of an Artist (Pool with two figures)“, das mit rund 90,3 Millionen Dollar den ersten Platz belegte.

In der Welt der Kunst gibt es die gehypten lebenden und die unsterblichen Großmeister. Was sie zu Papier oder auf Leinwände zauberten, versetzt Liebhaber in Staunen und lässt Sammler tief in die Taschen greifen. Dabei erzielen gerade die Jahrhundertwerke der Unsterblichen immer wieder wahre Rekordsummen.

Monet, Picasso, Da Vinci, Van Gogh – Namen, die man eigentlich nur aus dem Museum kennt. Doch es gibt auch Gemälde, die stets im Privatbesitz reicher Sammler und Kunstliebhaber sind – und dort auch oft bleiben.

Kommen diese aber doch einmal auf den Markt, zum Beispiel in den renommierten englischen Auktionshäusern Sotheby’s oder Christie’s, so erzielen sie nicht selten Verkaufspreise, die weit über den Schätzungen der Experten liegen. Soeben war es ein Heuhaufen in der Sonne, das Gemälde „Meules“ des französischen Malers Claude Monet, das in New York für rund 111 Millionen Dollar den Besitzer wechselte.

Vergleichsweise billig

Wem eine solche Summe astronomisch erscheint, der kennt noch nicht das ganze Ausmaß superreichen Kunst-Shoppings. Zwar gilt Monet’s „Meule“ derzeit als das teuerste Werk des Impressionismus, aber andere Kunstepochen und Künstler erzielten in der Vergangenheit noch deutlich höhere Preise.

Allen voran ist bisher das 2017 von Christie’s in New York versteigerte Werk „Salvator Mundi“ von Leonardo Da Vinci. 450 Millionen Dollar wurden hierfür auf den Tisch gelegt, eine Zahl, die selbst in der Kunstwelt neue Maßstäbe setzte.

Deutlich darunter, aber mit gut 300 Millionen Dollar noch immer extrem teuer, liegt das Gemälde „Interchange“ von Willem de Kooning. Kenneth Griffin, Gründer des Hedgefondsunternehmens Citadel Investment Group, leidenschaftlicher Kunstsammler und Käufer dieses Werkes, sieht es als wichtige Übergangsphase De Kooning’s hin zum abstrakten Expressionismus.

Doch egal was Menschen und Sammler antreibt, derartige Geldmengen in Kunstobjekte zu investieren – man kann nur hoffen, dass solch großartige Gemälde nicht in Tresorräumen vergammeln.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.