Weil Geiz geil ist

Sinnfreie Spartipps

von Hannes Lustermann

Was tut man nicht alles, um sein Geld beisammen zu halten. Oft ist das mit Mühen und Schweiß verbunden. Dabei geht’s auch viel einfacher. Irony on.

1
Nie Trinkgeld geben

Motiviert alle Serviceleute ungemein, die in der Küche abspülen, Ihnen Drinks servieren oder Sie am Tisch bedienen, ohne dafür ein geldwertes Dankeschön zu bekommen.

2
Zu Fuß gehen

Schlappe 117 Stunden, sprich knapp fünf Tage, braucht man bei ausdauerndem und durchgängigen Gehen von München nach Berlin. Allerdings ist nichts gespart, wenn Sie hinterher neue Schuhe kaufen müssen. Gewinn on the long run: Vielleicht senken Sie durch das intensive Herz-Kreislauf-Training Ihre Gesundheitsausgaben.

3
Einfach mal zusammenreißen

Wenn der Magen knurrt und die Kehle eintrocknet – einfach in öffentlichen Toiletten Wasser trinken oder den Hunger still ertragen. Super-Tipp, oder? Die Autoren dieses Artikels sind jedenfalls der Meinung, dies sei eine prima Lösung.

4
Beim Händewaschen die Seife sparen

Sonst riechen Sie sowieso nur nach irgendwelchen neumodischen Frucht- und Pflanzenmixturen. Im Mittelalter hat man schließlich auch nur einmal im Jahr gebadet.

5
Geschenke aus Müll basteln

Wenn sich die Beschenkten schon nicht freuen, freut sich wenigstens ihr Geldbeutel. Außerdem kann Ihnen niemand den Vorwurf machen, nicht kreativ gewesen zu sein.

6
Sich eine Glatze rasieren

Spart nicht nur Geld, sondern den Weg zum Friseur. Der ersatzweise angeschaffte Billig-Trimmer verleiht ihrem Kopfschmuck später wieder in null Komma nix Geschmeidigkeit. Auf teure Sonnencreme für den blanken Schädel können Sie auch verzichten. Eine ausgediente Schirmmütze tut’s auch.

7
Absichtlich das Portemonnaie vergessen

Lassen Sie beim nächsten Gang in die Bar einfach mal ihren Geldbeutel zu Hause. Und gucken Sie mitleidig, wenn Ihre Freunde das nächste Bier bestellen. Im Handumdrehen füllt sich Ihr Glas auf Kosten der anderen. Dass hinterher einer auf die Idee kommt, Geld zurückzufordern, ist eher unwahrscheinlich: Vielen Leuten ist das unangenehm, wie Sie in unserem Artikel zum Thema nachlesen können.

8
Schulden verschleppen

Schulden Sie jemandem Geld, sagen Sie gebetsmühlenhaft, sie hätten keins. Die meisten Leute geben irgendwann auf, weil es Ihnen, siehe Tipp 7, unangenehm ist, jedes Mal zu fragen und sich dann irgendeine Geschichte anzuhören.

9
Sparplan machen statt Kleckerbeträge sammeln

Bei den derzeitigen Niedrigzinsen bringt es Ihnen herzlich wenig, einen Kleckerbetrag am Monatsende aufs Sparkonto zu legen. Wenn, dann müssen Sie sich schon für eine feste Summe und einen konkreten Sparplan entscheiden, der eine entsprechend höhere Rendite verspricht.

10
Blöde Geschenke weiterverschenken

Endlich eine sinnvolle Lösung für all die Schnapspralinen, hässlichen Weihnachtsmarkt-Tassen oder gehäkelten Eierwärmer. Denn weggeschmissen haben Sie sie wahrscheinlich doch nicht, stimmt’s?

11
Verpackungsabfall und Altpapier sammeln

Pfandsammeln war gestern. Knapp 100 Euro bekommen Sie für eine Tonne Pappe und Karton. Die gesammelten Dinger bündeln sie zu einer handlichen Rolle zusammen und schubsen sie bis zur entsprechenden Abgabestelle – spart Transportkosten. Laut dieser Seite kommen in ihrem Haushalt wöchentlich auch 35 Kilo Altpapier zusammen. Bei einem Kilopreis von sechs bis acht Cent können Sie fast zehn Euro im Monat verdienen, wenn Sie ihre 140 Kilo Altpapier abliefern.

12
Kostenlose Online-Gewinnspiele machen

Keine Zocker-Wetten, wo das Geld schnell futsch ist. Stattdessen Online-Gewinnspiele für lau – natürlich nur ganz seriöse Angebote, wie sie angeblich auch auf dieser Seite zu finden sind. Wer Formulare ausfüllt oder in den sozialen Medien bestimmte Beiträge teilt und bemitleidenswerte Freunde damit nervt, kann gewinnen – muss aber nicht. Probieren kostet ja nix, außer vielleicht Zeit – und persönliche Daten…

13
Erlaubte Freibeträge bei Schenkungen ausnutzen

Wer seinen späteren Erben zu Lebzeiten immer mal wieder einen Teil seines Vermögens gibt, der innerhalb der Freibeträge liegt, zahlt darauf keine Steuern. Genau genommen sparen also nicht Sie, sondern Ihre Erben.

14
Oldschool-Handy reaktivieren

Mit einem alten Nokia-Handy, zum Beispiel dem 3310, sparen Sie doppelt und dreifach. Sie brauchen keinen teuren Smartphone-Tarif, keine Handy-Versicherung und geraten erst gar nicht in Versuchung, kostenpflichtige Apps zu installieren. Außerdem verzichtbar: Panzerglas für den Bildschirm, Schutzhülle, …ach hören wir auf. Aufgrund des Liebhaber-Werts gibt es das 3310 auf Gebrauchtwaren-Portalen allerdings meist nur dann für umsonst, wenn es einen Defekt hat oder gar nicht mehr funktioniert. Wollen Sie sparen, müssen Sie eben manchmal Abstriche machen.

15
Zeit ist Geld

Nutzen Sie also jede freie Minute, um tatsächlich Geld zu verdienen, statt es in der unproduktiven Freizeit sinnlos auszugeben.

ein Artikel von
Hannes Lustermann