Sparen, Sparen, nichts als Sparen

Schwein muss man haben

von Jonas Rüffer

Welches Tier hat vier Beine, einen Ringelschwanz, ist rosa, grunzt und hat einen Schlitz auf dem Rücken? Genau das Sparschwein. So gut wie jeder hatte eins. Es gibt sie in unzähligen Formaten, Farben, mit und ohne Sprüche, groß und klein, als Schwein, als Ferrari, als gute alte Spardose und so weiter. Auch unsere Eltern und sogar Großeltern hatten Sparbüchsen. Die Sammeldose scheint in Deutschland eine Tradition zu sein. Grund genug, ihre Geschichte zu erzählen.

Die Zeit der Sparkassen ist gekommen. Um 1900 sprießen sie wie Pilze überall aus dem Boden. Da viele Leute aber ihr Geld noch im Sparstrumpf, unter der Matratze oder auf der hohen Kante haben, geben die Sparkassen Heimsparbüchsen aus. Wenn die Büchse voll ist, geht man damit zur Bank und der Inhalt wird aufs Sparbuch überwiesen. Damit das Geld nicht ausgegeben wird, behält die Sparkasse den Schlüssel für die Büchse.

Die Heimsparbüchse 1900

Die Heimsparbüchsen werden immer beliebter. Da die Menschen vorher viele Bargeldbestände zu Hause horteten, verteilen inzwischen fast alle Banken die Büchsen, damit die Menschen ihr Geld auf die Bank schaffen.

Heimsparbüchse 1912

Erster Weltkrieg: Die Regierung benötigt dringend Kredite. Damit die Menschen ihr Geld auf die Bank bringen und Kriegsanleihen zeichnen werden patriotisch gestaltete Sparbüchsen verteilt. Zu sehen sind „die fleissige Berta“, „Deutscher Fliegergruß“ und die Bombe „Lüttich, Antwerpen und Namur“, die für die Belagerung dieser Städte steht.

Kriegsdosen 1914/16

Inzwischen sind beide Weltkriege vergangen und es wird wieder kräftig gespart. Wie die Dose der Dresdner Bank zeigt, für Auto, Fernseher und andere Industrieprodukte. Gespart wird jetzt nicht mehr für die Zeiten der Not, sondern um sich was leisten zu können. Das gerade anlaufende Wirtschaftswunder sorgt für die Hoffnung auf Wohlstand in der Zukunft.

Heimsparbüchse 1949

1950er: Auch die Commerzbank hat schon früh Spardosen verteilt. der Spruch auf der Dose lässt sich erahnen. Aus kleinen Beträgen wird ein großes Vermögen.

Waren es anfangs nur Sparkassen, die die kleinen Sparer bedienten, haben inzwischen alle Banken auch die kleinen Kunden im Blick. Die Deutsche Bank hat eine kleine Version eines Tresors als Sparbüchse entworfen.

Spardose der Deutschen Bank 1957

1960. Die Spardosen werden edler.

Die Commerzbank hat ein Maskottchen. Der Biber Goldi animiert zum Sparen der Mark.

Die Spardose für die Jugend. Ganz im Sinne der 80er kreischend bunt!

Jugendspardose 1980

2008: Das gute alte Sparschwein. Nur zehn Jahre alt. Wie süß.

1980 Commerzbank

Für die Bilder bedanken wir uns ganz herzlich beim Deutschen Historischen Museum, bei der Deutschen Bank und bei der Commerzbank für die Unterstützung.

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ein Artikel von
Jonas Rüffer
Jonas Rüffer (Jahrgang 1991), ist seit Februar Teammitglied der Zasterredaktion. Vorher hat er seinen Master in Politik abgeschlossen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Servicethemen wie Kryptowährungen oder Geld- und Finanzpolitik.