Raus aus den Kinderschuhen: Cybersecurity
Dieser Sektor umfasst alle Unternehmen und Technologien, die darauf spezialisiert sind, Computersysteme, Netzwerke, Daten und digitale Infrastrukturen vor Angriffen, Bedrohungen und unbefugtem Zugriff zu schützen.
Die Person(en), der Fonds
Und genau in diese Unternehmen investiert Dirk Althaus, seit Auflage Fondsmanager des Cybersecurity Leaders. Er ist seit seiner Ausbildung in der Cybersecurity-Branche tätig und bringt über 15 Jahre Industrieerfahrung mit. Bereits seit mehr als sieben Jahren managt er erfolgreich ein wikifolio-Zertifikat mit Fokus auf Cybersecurity. Seit zwei Jahren ist er als Fondsmanager bei der ICM InvestmentBank AG für den Cybersecurity Leaders Fonds verantwortlich.
Seine Expertise im Bereich Cybersecurity gründet auf einer frühen, praxisnahen Ausbildung bei einem spezialisierten IT-Distributor, wo er zunächst im technischen Support und später im Consulting tätig war. Schon in jungen Jahren hat er dort die Grundlagen für sein tiefes Verständnis der verschiedensten Bereiche der IT-Sicherheit gelegt. Im weiteren Verlauf seiner Karriere hat er sein Wissen durch Stationen bei führenden amerikanischen, teils börsennotierten Herstellern wie Imperva (heute Thales) und Tenable konsequent ausgebaut.
Diese internationale Erfahrung hat seinen Blick für die Herausforderungen und Chancen im Bereich Cybersecurity nachhaltig geschärft. Althaus über sich selbst: „Wichtig ist mir, zu betonen: Ich komme aus der Cybersecurity-Branche und habe das Fondsmanagement gelernt – nicht umgekehrt. Mein tiefes Branchenverständnis und mein internationales Netzwerk sind zentrale Stärken, die ich in das Management des Cybersecurity Leaders einbringe. Cybersecurity steckt in meiner DNA.“ Dirk Althaus ist für den Fonds hauptverantwortlich. Die finale Titelauswahl liegt also bei ihm, aber das Fondsmanagement ist klar als Teamansatz organisiert. Es handelt sich um ein kleines Team, ergänzt durch ein großes Netzwerk an IT- und Cybersecurity-Experten, auf dessen Input regelmäßig zurückgegriffen wird. Gerade in einem so spezialisierten Bereich ist nach Ansicht von Althaus der Austausch entscheidend für die Qualität der Entscheidungen. Die Zielrendite formuliert Dirk Althaus wie folgt: „20 % pro Jahr, dies entspricht dem Ergebnis, das mit meinem wikifolio im Schnitt seit Gründung erzielt wurden.“
Das Anlageuniversum
Das Anlageuniversum des Fonds ist bewusst flexibel gestaltet und legt sich weder auf bestimmte Regionen noch auf eine bestimmte Unternehmensgröße fest. Aufgrund der Branchenstruk-
tur stammen viele der führenden Unternehmen im Bereich Cybersecurity traditionell aus den USA, weshalb amerikanische Titel aktuell einen Schwerpunkt im Portfolio bilden. Gleichzeitig gewinnen europäische Anbieter zunehmend an Bedeutung und werden gezielt stärker berücksichtigt. Bei der Auswahl wird insbesondere auf eine ausreichende Liquidität der Aktien Wert gelegt. Entscheidend ist nicht die Marktkapitalisierung, sondern die Innovationskraft und Marktstellung der Unternehmen. Ein besonderer Fokus liegt auch darauf, frühzeitig vielversprechende Unternehmen zu identifizieren – sogenannte „Hidden Champions“ –, die durch technologische Innovation und starke Wachstumschancen das Potenzial haben, künftig eine führende Rolle im Bereich Cybersecurity einzunehmen.
Bottom-up meets Top-down
Dirk Althaus kombiniert bewusst beide Ansätze, da er überzeugt ist, dass man gerade im dynamischen Markt der Cybersecurity beides braucht, um erfolgreich zu investieren. Top-down beginnt mit einer übergeordneten Analyse: Hier werden globale Bedrohungslagen und technologische Trends beobachtet. Analysiert wird, welche neuen Angriffsflächen entstehen – etwa durch Themen wie IoT-Security oder Cloud-Infrastrukturen. Zudem werden regulatorische Entwicklungen wie DORA oder NIS-2 berücksichtigt, die Unternehmen zu Investitionen in Cybersecurity zwingen. So kann Althaus frühzeitig erkennen, welche Segmente innerhalb der Cybersecurity besonders spannend werden.
Bottom-up folgt darauf die gezielte Unternehmensanalyse: Dabei werden die Anbieter mit den besten Lösungen, skalierbaren Technologien und solidem Wachstum identifiziert. Althaus ergänzend: „Ich achte darauf, wer echte Innovationskraft zeigt – und nicht nur eine gute Story für Investoren erzählt. Ein besonderes Augenmerk lege ich auf bewährte Kundenzugänge und gesunde Bilanzen. Dabei hilft mir meine Branchenerfahrung, reale Marktchancen besser einzuschätzen und Innovationen von bloßem Marketing zu unterscheiden. Ergänzend beziehe ich auch das makroökonomische Umfeld in meine Überlegungen ein: In welcher Marktphase befinden wir uns? Wie entwickeln sich Zinsen, Inflation oder geopolitische Risiken?
Kurz gesagt: Top-down zeigt mir, wo ich suchen muss. Bottom-up zeigt mir, in wen ich konkret investieren will. Beide Ebenen zusammen bilden das Fundament meiner Anlagestrategie.“ Neben seinem tiefen Branchen-Know-how nutzt der Fondsmanager eine Kombination aus klassischen Finanzdatenbanken, spezialisierten Marktstudien im Bereich Cybersecurity sowie den direkten Austausch mit Experten aus seinem Netzwerk. Dieses Netzwerk umfasst Analysten, Technologieexperten und Praktiker aus der Branche, wodurch er Trends oft früher erkennt als über klassische Research-Quellen.
Kriterien bei der Titelauswahl
Bei der Titelauswahl stehen die Innovationskraft eines Unternehmens und die Qualität seiner Produkte im Vordergrund. Bei profitablen Unternehmen werden ergänzend klassische Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Branchenvergleich („Rangevergleich“) berücksichtigt. Für Wachstumsunternehmen analysiert Althaus insbesondere die Rule of 40, also die Kombination aus Umsatzwachstum und operativer Marge als Maßstab für nachhaltiges Wachstum. Ein zentrales Element der Investmententscheidungen ist zudem die Charttechnik. Dazu erläutert der Fondsmanager: „Ich nutze technische Analysen gezielt, um Positionen taktisch aufzubauen, Teilgewinne zu realisieren oder Positionen bei Schwäche abzubauen. Besonders das Momentum eines Titels spielt dabei eine wichtige Rolle.“
Der Ansatz ist klar diskretionär geprägt: Gerade im Bereich innovativer Wachstumsunternehmen, die oft noch keine Gewinne ausweisen und bei denen klassische Bewertungskennzahlen wie das KGV nicht angewendet werden können, ist eine fundierte, individuelle Unternehmensanalyse entscheidend. Bewertet werden Geschäftsmodelle, technologische Innovationskraft und Marktchancen flexibel auf Basis der Branchenkenntnis und Erfahrung. Kurz gesagt: Diskretionäre Entscheidungen stehen im Vordergrund, quantitative Signale ergänzen die Umsetzung.
Das Risikomanagement
Das Risikomanagement basiert auf drei zentralen Säulen. Erstens besteht dies aus einer flexiblen Cash-Quote, um in volatilen Marktphasen schnell reagieren zu können oder gezielt Risiken zu reduzieren. Zweitens wird das Portfolio aktiv durch Umschichtungen gesteuert. Konkret bedeutet dies: In Phasen erhöhter makroökonomischer Unsicherheiten gewichtet Althaus tendenziell seit Jahren profitable Unternehmen stärker und reduziert dagegen die Gewichtung von wachstumsstarken, aber noch nicht profitablen Firmen. Drittens sichert der Fondsmanager bei Bedarf einen Teil des Portfolios gezielt über Put-Optionen ab, um das Risiko starker Marktbewegungen nach unten abzufedern. Insgesamt steht ein aktives, flexibles Management des Portfolios im Mittelpunkt, um das Chancen-Risiko-Verhältnis laufend zu optimieren. Neue Positionen werden in der Regel nicht „all-in“ aufgebaut. Stattdessen erfolgt der Positionsaufbau in mehreren Tranchen, um die Entwicklung der Aktie und des Marktes zu berücksichtigen und flexibel auf neue Informationen reagieren zu können.
Fremdwährungsrisiken werden derzeit nicht aktiv abgesichert, da die meisten Investitionen in US-Dollar erfolgen und der Fokus auf der Unternehmensqualität liegt. Situative Absicherungen können, je nach Marktlage, taktisch erfolgen. Einzelne Positionen werden aus Risikomanagement-Gründen auf etwa 5–7 % des Fondsvolumens begrenzt. Regionale Vorgaben bestehen nicht, wobei aufgrund der Branchenstruktur ein Schwerpunkt auf US-Unternehmen liegt und europäische Anbieter zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Verkauf von Titeln
Verkäufe erfolgen bei klaren technischen Verkaufssignalen, wie etwa dem Bruch wichtiger Unterstützungen oder wenn sich fundamentale Rahmenbedingungen verschlechtern. Teilverkäufe finden auch statt, wenn Titel starke Kursgewinne erzielt haben und das Momentum erste Schwächesignale zeigt.
Ergebnisse (per 21.05.2025)
Seit Jahresbeginn kann der Fonds um rund 13 % zulegen und seit Auflage (13.04.2023) steht ein Plus in Höhe von ca. 50 %. Da der Fonds noch recht jung ist, sind diese Ergebnisse noch nicht sehr aussagekräftig. Daher haben wir in der Chartgrafik den Track Record des bereits länger bestehenden wikifolios von Dirk Althaus eingebaut, und die Ergebnisse sind in Summe sehr überzeugend.
Trends und Entwicklungen
Ein bedeutender Trend, den Althaus für die kommenden Jahre sieht, ist die stärkere Nachfrage nach europäischen Cybersecurity-Lösungen: „Unternehmen in Europa suchen zunehmend nach regionalen Alternativen zu amerikanischen Anbietern, was große Chancen für spezialisierte europäische Player eröffnet. Ein weiterer zentraler Trend ist die zunehmende Automatisierung in der Cybersecurity: Schutzmechanismen müssen künftig noch stärker automatisiert Angriffe erkennen und abwehren. Unternehmen, die diese Automatisierung bereits heute technologisch umsetzen, sind in meinem Fonds aktuell höher gewichtet. Zusätzlich wird die Bedrohungslage weiter zunehmen: Die Schäden durch Cyberangriffe steigen kontinuierlich, und Unternehmen werden nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch durch gesetzliche Vorgaben Maßnahmen ergreifen. Cybersecurity wird deshalb auch in den kommenden Jahren ein struktureller Wachstumsmarkt bleiben“, so Althaus.
Fazit
Wer die nötige Geduld mitbringt und auf den langfristigen Trend setzt, kann die Wachstumschancen im Bereich Cybersecurity mit dem Cybersecurity Leaders erfolgreich nutzen.