November im Rückspiegel: Vom rauen Start zur ruhigen Landung
Sektor– und Marktüberblick (S&P 500)
Im S&P 500 (+0,13%) zeigte sich der Gesundheitssektor besonders dynamisch. Unternehmen wie Eli Lilly und Cardinal Health gehörten zu den auffällig starken Gewinnern. Auch einige spezialisierte Chemie- und Materialwerte wie Albemarle konnten spürbar Boden gutmachen.
Auf der anderen Seite standen vor allem Technologie- und Softwaretitel unter Druck. Werte wie Super Micro Computer, Oracle und auch Dienstleister wie DoorDash zählten zu den schwächeren Namen im Index. Die Kombination aus hoher Bewertung, ernüchternden KI-Erwartungen und kurzfristigen Gewinnmitnahmen führte zu einem sichtbar belasteten Bild. Der zuvor sehr robuste Markt begann damit, die Differenzierung innerhalb des KI-Narrativs stärker einzupreisen.
Europäische Aktien (EuroStoxx 50)
In Europa zeigte der EuroStoxx 50 (+0,11%) ein breites Spektrum an Gewinnern und Verlierern. Auf der positiven Seite überzeugten klassische Industrie- und Logistikwerte wie Deutsche Post, Bayer und Siemens, die allesamt eine starke Monatsperformance lieferten.
Schwächer präsentierten sich hingegen Titel, die zuvor stark gelaufen waren oder empfindlich auf geopolitische Entwicklungen reagierten. Besonders auffällig waren Rückgänge bei Rheinmetall sowie beim Softwarekonzern SAP. Hier zeigten sich sowohl Gewinnmitnahmen als auch eine insgesamt vorsichtigere Erwartungshaltung gegenüber den großen europäischen Technologiewerten.
Asset-Klassen im Überblick
Der Blick über die großen Anlageklassen hinweg zeigte ein uneinheitliches Bild. DAX, S&P 500 und EuroStoxx 50 beendeten den Monat weitgehend stabil, während der Nasdaq 100 mit –1,64% spürbar deutlicher zurückfiel. Die Volatilität nahm im Monatsverlauf merklich zu: Der VIX stieg zeitweise bis auf knapp 27 Punkte, fiel jedoch bis Monatsende wieder unter das Niveau von Ende Oktober zurück.
Sehr stark präsentierten sich die Edelmetalle. Gold legte im November um über 5 % zu, während Silber mit über 15 %, nahezu 16 %, deutlich dynamischer anstieg. Der digitale Bruder, Bitcoin, zeigte dagegen eine schwache Phase und beendete den Monat zweistellig im Minus.
An den Anleihemärkten fielen die Renditen der US-Treasuries deutlich. Im Laufe des Monats näherten sie sich der Marke von 4 % und schlossen schließlich bei 4,02 %. Damit lagen sie rund über 2 Prozentpunkte unter ihrem Niveau vom Monatsanfang – ein klarer Hinweis darauf, dass Investoren verstärkt nach einem sicheren Hafen suchten.
Fazit & Ausblick
Der November war geprägt von KI-Narrativen, unsicheren Zinsaussichten und einem Markt, der lernen musste, mit hohen Bewertungen und gedämpften Erwartungen umzugehen. Was bedeutet das für den Dezember?
Der neue Monat startet mit einer klaren Leitfrage: Wie entscheidet die Fed? Eine Zinssenkung gilt als wahrscheinlich, doch die entscheidende Botschaft wird sein, welchen Kurs die Notenbank für das kommende Jahr kommuniziert. Vom Arbeitsmarkt über Inflationsdaten bis hin zu den verzögerten Veröffentlichungen infolge des Government Shutdown – all das wird bestimmen, wie das Marktjahr ausklingt und wie 2026 beginnt.
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