MITTAGSBRIEFING

Netflix kündigt ungenutzte User-Konten, Kaufen statt mieten spart Geld, Strompreise steigen für Verbraucher

von Sonja Baer

Wir haben für Dich die wichtigsten Verbraucher-News des Tages zusammengefasst. Hier ist unser ZASTER-Mittagsbriefing.

Netflix kündigt ungenutzte User-Konten

Schnell das Abo abschließen und dann den Kündigungstermin verpassen. Das ging rund 100.000 Netflix-Abonnent*innen so. Nun kündigte der Streaming-Dienst an, bis Monatsende diese Abonnements zu kündigen.

Davon betroffen sind diejenigen Nutzerprofile, die länger als ein Jahr nicht genutzt wurden, aber weiterhin Abo-Gebühren zahlen. Bis Ende des Monats werde Netflix mit diesen User*innen per Mail in Kontakt treten. Parallel dazu will das Unternehmen die Abonnent*innen anschreiben, die ein Profil vor mehr als zwei Jahren angelegt haben, aber keine Inhalte mehr nutzen.

Wer nicht aktiv auf die Mail reagiert, wird automatisch gekündigt. Netflix will nach eigenen Angaben den „Menschen helfen, Geld zu sparen“, sagt Eddy Wu, Produktentwickler bei Netflix. Ein cleverer Marketing-Schachzug in der aktuellen Corona-Krise, meint der Focus.

Kaufen statt mieten spart Geld

Steigende Kaufpreise veranlassten Experten in letzter Zeit dazu, vom Kauf einer Immobilie abzuraten. Nun aber kommt eine Studie des Immobilienkonzerns Accentro zu einem anderen Ergebnis:

„Zwar sind die Kaufpreise weiter gestiegen, jedoch nicht in einem so hohen Maße, dass sie die Einsparungen durch die niedrigeren Zinsen übertreffen konnten“, erklärt Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft.

So seien die laufenden Finanzierungskosten für Wohneigentum meist niedriger als die Summe, die Mieter ihrem Vermieter zahlen. Das gelte bundesweit, auch in den Städten. Wer dort kauft, spare mindestens 35 Prozent. Weiterhin sei Wohneigentum die beste Form der Altersvorsorge (Focus).

Strompreise steigen für Verbraucher

Auch wenn die Anbieter von Strom von niedrigen Preisen an den Strombörsen profitieren, bekommen die privaten Haushalte davon wenig zu spüren (Börse ARD). Als Folge des Kontaktverbots ist der Stromverbrauch bei Verbrauchern angestiegen. Ein Preisschock soll aber dennoch ausbleiben.

Da bei Großkunden im Zuge der Corona-Krise der Stromverbrauch sank, halbierten sich die Preise an der Leipziger Strombörse sogar. Während die Versorger im Einkauf rund 11 Prozent weniger für Strom zahlten, zahlen die Verbraucher mehr als nie zuvor: Der durchschnittliche Strompreis stieg auf 30,23 Cent pro Kilowattstunde.

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes (vzbv) wirft den Stromanbieter vor, die Preise in die Höhe zu treiben: „Es kann nicht angehen, dass viele Stromanbieter ihre Preise sogar erhöhen, obwohl sich der Börsenstrom seit 2018 in etwa halbiert hat“, schimpft er. Er gibt zu bedenken, dass ein Durchschnittshaushalt mit 3.500 Kilowattstunden Stromverbrauch im Jahr aktuell gut 75 Euro sparen könnte, wenn die Anbieter den tatsächlich gesunkenen Börsenkurs weitergeben würden.

Allerdings machen die Beschaffungskosten nur ein Viertel des Strompreises aus. Die restlichen 54 Prozent sind Umlagen, Steuern und Abgaben.

ein Artikel von
Sonja Baer