WIE GLÜCKLICH MACHT GELD?

Das unbezahlbare Feeling eines ewigen Sommers

von Marcus Lucas

Ein Gefühl wie lange unbeschwerte Sommerabende und alte Fotoalben: ZASTER-Kolumnist Frank Behrendt verrät, warum er Podcast-King und Ex-Popstar Matze Hielscher so sehr schätzt

Wer mich kennt, der weiß, dass ich Audio-Fan war, bin und bleibe. Als Kind habe ich begeistert Schallplatten gehört, als Jungmanager Kinderhörspiele bei der guten alten PolyGram in Hamburg produziert. Heute liebe ich Podcasts.

Eines meiner bevorzugten Formate ist „Hotel Matze“. Der Mitgründer des digitalen Stadtmagazins „Mit Vergnügen“ befragt darin „die Besten der Besten“ – lauter inspirierende Leute, von denen er selbst jede Menge lernt und alle Zuhörer*innen auch.

In seinem Buch „Die Schule meines Lebens“ hat er die besten Weisheiten und Lebens-Tricks seiner Gäste zwischen zwei Buchdeckel gepackt. Ich lese es gerade mit Begeisterung, jeden Tag nur ein Kapitel, damit die Gedanken bei mir sacken und sich verankern können. Bei den Spaziergängen mit meinem Hund höre ich Matze Hielscher dann wieder zu.

Der begnadete Talker hat ein unglaubliches Händchen, sich in seine Gäste hineinzutasten. Er hört auf Zwischentöne, spielt Gedanken weiter, findet alte Melodien und neue Hits. Damit kennt er sich aus, denn der Mann war früher Bassist der Indie-Band „Virginia Jetzt!“.

Als die vier Jungs aus Brandenburg mit ihren Klängen nicht nur die MTV-Redaktion verzauberten – es gibt ein Video auf YouTube, in dem Moderatorin Sarah Kuttner sogar die Lieblingsszenen aus dem Video zur Erfolgssingle „Ein ganzer Sommer“ nachspielte – hörte ich den Song jeden Morgen gemeinsam mit meiner ältesten Tochter auf dem Weg in die Schule.

Die CD habe ich – im Gegensatz zu vielen anderen – nie für einen schnellen Euro auf dem Flohmarkt verkauft. Ich hänge an der Silberscheibe, sie macht etwas mit mir. Kürzlich habe ich sie wieder rausgekramt.

Als die ersten Töne erklangen, war ich direkt wieder drin: In einem Gefühl, das mich an lange unbeschwerte Sommerabende und alte Fotoalben erinnerte. Meine Lieblingszeilen waren und sind: „Wir haben gelernt, es gibt nur lieben und hassen, doch nur die Liebe hat sich gelohnt.“

Mit diesem Feeling tanze ich noch immer durch jeden Tag.

ein Artikel von
Marcus Lucas