Can you hear me now?

So viel kostete das erste Handy

von Christoph Masurek

Auf den Straßen von Manhattan fand am 3. April 1973 das erste Telefonat mit einem Mobiltelefon statt. Der Preis eines Geräts lag bei 3995 US-Dollar – klingt erschwinglich? ZASTER zeigt dir, was das Handy heute kosten würde und welcher Schauspieler es berühmt machte.

Sicher kennst du auch den panischen Griff in die Hosentasche, wenn du plötzlich nicht mehr das vertraute Gewicht deines Smartphones am Körper spürst. Du klopfst deine Hose ab und merkst erst dann, dass du es ausnahmsweise in die Jackentasche gesteckt hast – und dass dein Leben ohne Smartphone kaum mehr vorstellbar ist.

Ohne Ladekabel wird es schwer

Am 3. April 1973 gelang dem leitenden Motorola-Angestellten Martin Cooper das erste Telefonat mit einem Mobiltelefon in der Geschichte. Er betrat die Sixth Avenue in Manhattan und wählte ausgerechnet die Nummer seines Rivalen, der bei Bell Laboratories, einer Forschungsabteilung der Telefongesellschaft AT&T, arbeitete. Mit Schadenfreude fragte er ihn: „Can you hear me now?“

Coopers Handy erhielt den Spitznamen „The Brick“ („der Ziegelstein“) und kam 1983 zu einem Preis von 3.995 US-Dollar in den Handel. Münzt man die Kosten für ein Handy auf den heutigen Kurs um, würde ein Exemplar mehr als 10.000 US-Dollar kosten. Zwar sind neue iPhones noch immer keine Schnäppchen, aber dafür wesentlich transportabler. So wog das Handy rund ein Kilogramm (!), benötigte zehn Stunden zum Aufladen und war nach nur 20 Minuten Telefonieren wieder leer.

„Ich mach dich reich“

Weitere Berühmtheit erlangte das Handy durch eine prominente Platzierung im Filmklassiker „Wallstreet“: Michael Douglas telefoniert in seiner Rolle als Gordon Gekko, einem stinkreichen und egozentrischen Börsenmakler, im Bademantel am Strand der Hamptons mit dem klobigen Handy. Die Symbolik der Mobilität in Reinform. Er erreicht Bud Fox, gespielt von Charlie Sheen und versichert ihm: „Ich mach dich reich, Bud Fox“. Anders konnte man sich damals auch kein Handy leisten…

Übrigens hatte Mr. Cooper schon 1973 eine Antwort auf die Frage, ob die dauerhafte Erreichbarkeit nicht zu einem Fluch werden könnte: „Also, wir haben einen An- und Aus-Schalter an jedem Handy. Du musst also nicht dran gehen“.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.