Morgen ist es soweit. Normale Gäste sollten um das „Ugly Deluxe“ in Düsseldorf einen großen Bogen machen, es ist rappelvoll. Mit Menschen, die ein Gefühl feiern, an das sie sich gerne erinnern. Alle haben eins gemeinsam: Sie arbeiteten früher bei Pleon, dem einstigen Riesen der deutschen PR-Agenturen. „Es ist wie ein Naturgesetz“, las man in den Fachmedien über den Branchenprimus, wenn „Pfeffers-PR-Ranking“ erschien und der Marktführer wieder einsam an der Spitze seine Kreise zog.
Ich hatte damals die Ehre, diese stolze Agentur als CEO zu leiten. Sie galt als Kaderschmiede, jede Menge versierte Top-Berater/innen tummelten sich dort und auch die Nachwuchskräfte waren der Hit. Es wurde viel gearbeitet, aber ebenso gefeiert. So tauchte schon mal Schlager-Barde Guildo Horn mit Band als Überraschungs-Act zur Agentur-Weihnachtsfeier in der „Allrounder Winterworld“ in Neuss auf. Oder die wilde Truppe von „The Boss Hoss“ gab ein Privatkonzert mit reichlich Wodka und es wurde bis in den frühen Morgen gerockt.
Aus Kollegen werden Freunde
Natürlich konnten wir auch professionell sein, hatten einen hohen Qualitätsanspruch und haben Geld verdient. Aber wenn man mit Ehemaligen spricht war es vor allem der Spirit, der die Crew angetrieben und vereint hat. „Da hat man mit Vollprofis gearbeitet, mit denen man aber gerne auch privat ein Bier getrunken hat“, sagte mir kürzlich eine Ex-Mitarbeiterin bei einer Award-Verleihung.
Viele Freundschaften sind entstanden und wenn sich die „Pleonis“ auf Branchenevents sehen, feiern sie freudig „Familien-Treffen“. Jede Menge Geschichten gibt es auch morgen zu erzählen, wenn frühere Weggefährten aus Frankfurt, Berlin, München oder London eintrudeln, um sich wieder zu sehen.
Es könnte durchaus passieren, dass ich dann wie damals in bester Howie-Carpendale-Manier „Hello again“ anstimme. „Das gehört einfach dazu, Franky“, schrieb mir Organisator Jens. Aber ich meine, es müsste noch ein anderer Track kollektiv gesungen werden: „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht.“