Lenny Fischer – Angelegt!

Financial Repression und kein Ende

von Maximilian Zender

Haben Sie schon einmal etwas von “Financial Repression gehört”. Es ist eines dieser vielen sperrigen Woerter aus der Welt der Finanzen und Zentralbanken. Und damit ist es relevant fuer ihr Geld. Ganz simpel ausgedrückt beschreibt dieser Begriff eine Strategie der Zentralbanken mit der erklärten Absicht, die Zinsen unterhalb der Inflationsrate zu halten. Das zentrale Ziel einer solche Politik ist es, die Schuldner zu entlasten. Wie geht das? Nun, wenn die Zinslast niedriger ist als die Geldentwertung der Schulden durch die Inflation, dann schrumpfen diese Schulden ja in realen Werten ueber Zeit langsam aber sicher. Warum ist das wichtig fuer sie und ihr Geld? Nun sehr viel, weil die Europäische Zentralbank seit Jahren genau diese Strategie verfolgt, um die hoch verschuldeten suedeuropäischen Staaten der Eurozone zu entlasten und so den Euro zusammenzuhalten. Das ist die Idee hinter der Nullzinspolitik. Ach ich vergass, dass es inzwischen ja eine Negativzinspolitik ist. Aber was gut ist fuer die Schuldner kann nicht gleichzeitig auch gut fuer die Sparer sein. Und so hat die “Financial Repression” eine direkte Bedeutung fuer uns alle. Waehrend man naehmlich auf den Konten keine Zinsen mehr bekommt, steigt die Inflationsrate in Deutschland inzwischen auf ueber 2% und frisst so Stück fuer Stück von ihrem Ersparten. Da die schwierige Verschuldungssituation in der Eurozone uns wohl noch laenger begleitet, wird es wohl bei einer Geldpolitik im Interesse der Schuldner bleiben. Wie können Sie sich davor schleichend teilweise enteignet zu werden schützen. Nun das ist gar nicht so einfach. Meine Empfehlung. Halten sie 1/4 in Bargeld trotz der Negativzinsen, kaufen Sie fuer 1/4 Edelmetalle (Gold, Silber, Platin). Die zweite Haelfte sollten sie breit gestreut in Wertpapiere international anlegen. Zum Beispiel in Fonds, aber achten Sie auf die Kosten. Sind die zu hoch haben Sie ueber Zeit eine Costrepression! Wirkt letztlich ähnlich wie die obige.

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Maximilian Zender