Wie glücklich macht Geld?

Ein Schnitt. Ein Gespräch. Ein starkes Duo.

von Christoph Masurek

ZASTER-Kolumnist Frank Behrendt beobachtet im Friseursalon die unglaubliche Verbindung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter – und lernt dabei, dass auch radikale Veränderungen diese Beziehungen nicht erschüttern können.

Ich gehe gerne zum Friseur. Weil ich kein Freund von starren Terminen im Salon bin, tauche ich dann auf, wenn es mir passt und warte dann geduldig, bis ich dran bin. Das hat mir immerhin schon einmal einen Bestseller beschertdenn die Grundlage für mein erstes Buch schrieb ich während der Wartezeit beim Coiffeur.

Für Mama geht es wieder auf die Überholspur

Diesmal kam ich allerdings nicht zum Schreiben, weil eine Mutter mit ihrer kommunikativen Tochter neben mir Platz genommen hatte. Wir quatschten. Die Mutter sollte einen neuen Look bekommen. „Warum gerade jetzt eine Veränderung?“, fragte ich. Die Antwort war einfach: Eine Trennung vom Partner. Die Tochter bemerkte forsch: „Die Mama erfindet sich jetzt neu.“

In ihrem Job gibt sie auch weiter Vollgas, erhöhte kürzlich ihre Stundenzahl nachdem die beiden Kinder aus dem Gröbsten raus sind. „Ich habe einen tollen Arbeitgeber, der viel Flexibilität ermöglicht“, erzählte sie mir. Die Tochter drängte sie zudem, ihre digitalen Fertigkeiten zu optimieren. Per E-Learning hat sie sich weitergebildet – „ein richtiger Nerd ist sie jetzt“, bemerkt die Tochter anerkennend.

Der ewige Kreislauf des Lebens

Ich erzähle ihnen von der Initiative der Global Digital Women, die mich von Beginn an beeindruckt hat. Die Tochter macht im kommenden Jahr Abi, sie will später etwas Kreatives machen. „Am liebsten Musical.“ Ihre Mutter findet das wunderbar, sie haben gemeinsam alle Musicals gesehen, die in Deutschland aufgeführt wurden. Den „König der Löwen” fanden sie am schönsten. „The Circle of Life“ ist zudem das absolute Lieblingslied der Mutter – wenn sie es hört ist sie glücklich.

Als ich fertig bin, verabschiede ich mich von den beiden. Die Friseurin ist dabei, die Mutter radikal zu verändern. Sie könnte am Ende so aussehen wie die Sängerin Pink. Ich sage es ihr und die Tochter lacht. „Die Mama kann aber nicht singen“, meint sie und grinst. „Aber du“, entgegnet die Mama und schaut ihr Mädchen dabei voller Stolz und Liebe an, wie nur Mütter es können. Ein starkes Duo mit positiver Power, diese beiden Königinnen der Löwinnen.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.