Die neuen Hoffnung
Ich wurde Mitglied und Unterstützer der Organisation IDEAS und IBD Canada, als ich 13 Jahre alt war. Diese Organisation versucht, die Gesellschaft für diese Krankheit zu sensibilisieren und vor allem: betroffene Kinder zu unterstützen. Mit der Organisation fing ich an, Kampagnen zu gestalten, um Kinder mit dieser Krankheit zu unterstützen. Ich trat in Fernsehshows auf, war Teil von Radiosendungen, hielt Präsentationen in Unternehmen und Rathäusern, sammelte Spenden für unsere Organisation und versuchte, die Wahrnehmung in der Gesellschaft zu verbessern.
Ich versuchte, den Menschen zu zeigen, dass man auch mit einer chronischen Krankheit die Berge im eigenen Kopf – und die auf der Erde – bezwingen kann: Wir organisierten Wandertouren in die entlegensten Winkel der Welt für Jugendliche mit Morbus Crohn. Nach langer intensiver Arbeit und als ich mich endlich stabil genug fühlte, war es auch für mich so weit: Ich meldete mich für eine Expedition zum Mount Everest an, organisiert von IDEAS.
Nepal und seine seltsamen Rupien
Ich war inzwischen 16 Jahre alt, als es losging. Ich flog wirklich nach Nepal, um einen ersten Teil des Mount Everest zu besteigen! Ich hatte mich intensiv darauf vorbereitet, mit meinen Ärzten gesprochen und hart trainiert. Angekommen in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, brauchte ich zuerst Geld. Nepal hat einen ganz besonderen Umgang mit der eigenen Währung. Zum einen sind die Beträge besonders hoch, 1000 Rupien sind ungefähr acht kanadische Dollar, zum anderen kann man die Landeswährung nur in Nepal bekommen.
Es ist streng verboten, Rupien aus Nepal auszuführen, auch nicht privat. Ich konnte also erst am Flughafen in Nepal an einer Wechselstube meine kanadischen Dollar in nepalesische Rupien tauschen. Für meine 370 kanadische Dollar bekam ich ungefähr 30.000 nepalesische Rupien. Ich fühlte mich ziemlich reich, als ich das dicke Bündel Scheine in der Hand hielt. Diese bunten und aufwendig verzierten Scheine rochen nach Abendteuer.
Der gefährlichste Flughafen der Welt
Der nächste Stop war Lukla. Lukla liegt mitten im Himalaya. Von hier starten die meisten Expeditionen zum Mount Everest. Der Flughafen liegt auf ungefähr 2800 Metern Höhe. Es gibt nur eine Start- und Landebahn, und die Flugzeuge fliegen in entgegengesetzter Richtung. Dies bedeutet, wenn ein Flugzeug startet, fliegt es der landenden Maschine entgegen. Ich habe vor Aufregung gezittert, als der Pilot zur Landung auf der nur 600 Meter kurzen Landebahn ansetzte. Dieser Flughafen gilt nicht ohne Grund als der gefährlichste Flughafen der Welt.