Bafög beantragt und der Rückzahlungsbescheid droht?

Alles, was du über die Rückzahlung deines Bafögs wissen muss

von Maximilian Zender

Wie genau läuft das mit der Bafög-Rückzahlung eigentlich ab? ZASTER hat für dich nachgeforscht und beantwortet dir die wichtigsten Fragen zu deiner Bafög-Rückzahlung.

Im Oktober hat in Deutschland das Wintersemester 2019/20 begonnen. Viele Studenten haben Bafög beantragt, um sich das Studium mithilfe der Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz überhaupt leisten zu können. In Deutschland liegt der Förderungshöchstsatz derzeit bei 735 Euro pro Monat und wird für maximal fünf Jahre bewilligt. Ein relativ langer Zeitraum, in dem sich das Darlehen schnell summiert, das du irgendwann wieder zurückzahlen musst. ZASTER hat für dich nachgeforscht und beantwortet dir hier die vier wichtigsten Fragen zu deiner Bafög-Rückzahlung.

1
WANN?

Die Rückzahlung deines Bafögs startet frühestens fünf Jahre nach der Förderungshöchstdauer. Etwa viereinhalb Jahre nach dem Ende deiner Förderung verschickt das Bundesverwaltungsamt den Rückzahlungsbescheid, in dem du alle Infos zu Höhe und Dauer der Rückzahlung findest. Ein halbes Jahr später, also fünf Jahre nach deiner Förderung, wird dann die erste Rate oder, wenn du es dir leisten kannst und möchtest, der Gesamtbetrag fällig. Ab diesem Zeitpunkt hast du 20 Jahre Zeit, dein Darlehen zurückzuzahlen. Eine Rückzahlung vor Ablauf der Fünfjahresfrist ist übrigens nicht gestattet. Es wird angenommen, dass Förderungsempfänger nach Ende des Darlehens fünf Jahre brauchen, um ein angemessenes Gehalt zu verdienen, das die Rückzahlung ermöglicht.

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WIE VIEL?

Der Maximalbetrag mit dem Studenten in Deutschland derzeit gefördert werden, liegt bei 44.100 Euro. Das wäre etwa der Fall, wenn Anspruch auf den Förderungshöchstsatz von 735 Euro über die Maximalförderdauer von fünf Jahren besteht. Doch keine Sorge, auch Empfänger des Maximalbetrags müssen diesen nicht komplett zurückzahlen, da die eine Hälfte der Förderung aus einem zinsfreien Darlehen besteht und die andere aus einem Zuschuss. Darüber hinaus ist der Rückzahlungsbetrag auf maximal 10.000 Euro beschränkt. Wie viel Geld genau bei dir fällig ist, kannst du deinem Rückzahlungsbescheid entnehmen.

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IN WELCHEM ZEITRAUM?

Der Zeitraum, in dem du deine Rückzahlung ableisten musst, richtet sich nach der Höhe deines persönlichen Förderungssatzes. In der Regel zahlst du dein Bafög in dreimonatigen Raten ab. Die erste davon wird ein halbes Jahr nach Zustellung des Rückzahlungsbescheids fällig, die zweite drei Monate später, die nächste nach weiteren drei Monaten. So geht es weiter, bis der nicht subventionierte Anteil deiner Bafög-Förderung beglichen ist. Im Regelfall sind alle drei Monate 315 Euro fällig. Der Höchstsatz von 10.000 Euro wäre also nach acht Jahren getilgt. Wenn der Betrag in deinem Fall geringer ist, dementsprechend früher. Wer seine Rückzahlung allerdings in einem einmaligen Komplettbetrag oder früher entrichten kann, bekommt einen Nachlass. Wie hoch der ausfällt, ist wiederum abhängig von der Summe, mit der du unterstützt wurdest. Alle Infos dazu findest du im Rückzahlungsbescheid. Ein dickes Plus außerdem: Berufseinsteiger oder Arbeitnehmer mit einem sehr geringen Gehalt, können die Raten teilweise aussetzen.

4
MIT EINEM KREDIT?

Ein Kredit kann unter Umständen eine gute Möglichkeit sein, um deine Bafög-Schulden auf einen Schlag zurückzuzahlen. Das allerdings lohnt sich nur, wenn die Zinsen des Kredits niedrig sind und der Nachlass auf deinen Rückzahlungsbetrag dementsprechend hoch. Wenn der Nachlass auf dein Darlehen im Falle einer Sofort-Rückzahlung insgesamt höher ist als die Kosten für den Kredit, den du dafür aufnimmst, kannst du mit dieser Vorgehensweise sogar etwas Geld sparen.

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Maximilian Zender